The other Story of the Maze Runners

Chapter 5

Wir waren so in unser Gespräch vertieft, dass wir gar nicht Ben bemerkten, der sich nun räusperte. „Hey Ben, was machst du denn hier?" fragte Jeff und nun sah auch ich ihn überrascht an. „Nun ja, es gab ein paar kleine Komplikationen und ich bin dumm gestürzt." sagte er und dann bemerkte ich, dass er sich seinen Arm hielt. Ich ging auf ihn zu und meinte: „Zeig mal." Ben wirkte etwas nervös und ich glaubte zu wissen, dass es ihm unangenehm war, dass ich seinen Arm berührte. Er hatte sich den kompletten Ellenbogen blutig gerieben, wahrscheinlich als er stürzte. Außerdem war die Wunde verschmutzt, was sehr schmerzhaft sein kann. „Setz dich kurz." befahl ich Ben und er gehorchte. Ich reinigte zuerst seine Wunde. Anschließend verband ich vorsichtig seinen Ellenbogen. „Geht das so? Oder ist es zu fest?" fragte ich ihn unsicher. Er bewegte seinen Arm hoch und runter und meinte: „Fühlt sich gut an. Danke." Er lächelte und ich erwiederte sein Lächeln. Jeff und Clint klatschten. Ich sah die beiden irritiert an. „Ich würde sagen, dass wir einen hervorragenden neuen Sani hier haben." freute sich Jeff und zwinkerte mir zu. Glücklich über sein Kompliment lächelte ich. „Hey, Jeff, Clint, könnt ihr mal kurz mitkommen?" fragte eine Junge, der plötzlich auftauchte. Leider kannte ich ihn nicht. „Klar." meinte Clint und ging schon mal voraus. „Hälst du die Stellung Chloe?" fragte Jeff und ich nickte. Jeff zeigte mir einen Daumen hoch und ging ebenfalls. Ben saß immer noch auf der Liege. Ich setzte mich auf eine andere Liege, damit ich ihm gegenüber saß. „Darf ich dich was fragen?" begann ich vorsichtig. „Klar." entgegnete Ben freundlich. Unruhig wippte ich mit den Beinen vor und zurück. „Naja, also, wie lang macht ihr das denn schon. Also ich meine, durch das Labyrinth zu rennen, einen Ausweg zu finden?" fragte ich nervös. Ben sah mich überrascht an, antwortete aber: „Schon drei Jahre." „Ooh.. und ihr habt immer noch nichts gefunden, ich meine, nach so langer Zeit?" fragte ich leise. Ben sah mich an. „Nun ja, das ist leichter gesagt als getan. Das Labyrinth ändert sich jede Nacht, weißt du." erklärte er. „Wie ist das möglich?" fragte ich sprachlos. „Keine Ahnung.." murmelte Ben. Eine Weile saßen wir uns schweigend gegenüber. „Darf ich dich auch was fragen?" fragte Ben dann zögerlich. „Klar." meinte ich lächelnd. Erst grinste er, dann lachte er kurz. Ich sah ihn verwirrt an. „Alles okay?" lachte ich fragend. „Ja, schon, aber.. ach vergiss es." gluckste er. „Nein, jetzt sag schon." sagte ich gespannt. „Naja, Minho und ich haben dich heute früh mit Newt gesehen. Und dafür, dass du erst seit gestern hier bist, redet ihr ziemlich viel miteinander." meinte er und sein Grinsen wurde immer breiter. „Ja und?" fragte ich Ben irritiert. Ben hob grinsend eine Braue und sagte: „Naja wir, nun ja ich frage mich, ob da was zwischen dir und Newt-." „Warte, warte, warte. Du meinst, zwischen Newt und mir läuft was?" fragte ich und lachte. Ben nickte. „Nein, nein, wir streiten uns dauernd, also zumindest seit ich hier bin. Ich weiß nicht woran es liegt, aber er mag mich nicht sonderlich." plapperte ich und Ben grinste immer noch. „Was?" fragte ich ihn amüsiert. „Bist du dir sicher, dass Newt dich nicht mag?" hackte er nach. „Ja so ziemlich." sagte ich sofort. „Ganz ehrlich Chloe, das glaube ich nicht. Ich meine, ja manchmal ist er etwas genervt und stresst rum, aber Minho meinte, er ist so, seitdem er sein Amt als Läufer aufgeben musste." „Warte, was?" unterbrach ich ihn verwirrt. „Was?" fragte Ben. „Was hast du gesagt? Newt war Läufer?" wiederholte ich Bens Worte geschockt. „Nun, ja war er." meinte Ben. „Und warum jetzt nicht mehr?" fragte ich. „Weiß ich gar nicht genau, das hat Minho damals nicht gesagt." stellte Ben nachdenklich fest. „Hmm." machte ich nur. „Aber, um nochmal kurz auf Newt zurückzukommen. Ich glaube nicht, dass er etwas gegen dich hat. Vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass die Box nicht mehr runtergefahren ist, seitdem du da bist. Das macht eingige ziemlich nervös." erzählte mir Ben. Ich nickte nachdenklich. „Jeff, ich brauch mal kurz deine Hilfe und, ehm, was ist den hier los?" platzte Gally plötzlich hier rein. „Gally, richtig?" fragte ich ihn und versuchte nett zu sein. „Was machst du hier?" sagte er und sah mich böse an. Sein Blick schüchterte mich sofort wieder ein. „Ich, ehm, ich bin ab heute mit Sani." stammelte ich. Gally schnaubte. „Du und Sani?" fragte er verächtlich. „Gally was soll das?" setzte Ben sich für mich ein. Jetzt sah Gally ihn böse an. „Ach, hast du dich inzwischen auch auf ihre Seite geschlagen ja?" stellte Gally wütend fest. „Was?" fragte Ben verwirrt. „Gally was-." begann ich, doch Gally unterbrach mich sofort: „Du hälst den Mund Frischling!" „Gally!" sagte Ben scharf. Gally reagierte gar nicht auf Ben, sondern kam jetzt gefährlich nahe auf mich zu. Ängstlich machte ich ein paar Schritte zurück und spürte an meinem Rücken Wiederstand. Bevor Gally näher kommen konnte, stellte sich Ben schützend vor mich. „Du lässt sie jetzt sofort in Ruhe und gehst." sagte Ben laut und baute sich vor Gally auf. Ich sah, dass Gally gefährlich nah auf Ben zuging und sagte: „Sonst was?" „Was ist hier los?" hörte ich eine andere Stimme sagen und erleichtert atmete ich aus. Schnell wich Gally zurück. Ich schaute an Ben vorbei und sah Alby. „Gally?" fragte Alby und hob die Brauen. „Gally hat Chloe beleidigt." rief Ben. „Gar nicht war." wiedersprach Gally. „Ich wollte nur nachsehen, wo Clint und Jeff waren." log er. Alby sah zwischen den beiden Jungs hin und her, bis sein Blick schließlich auf mich fiel. „Chloe, was war hier los?" fragte Alby nun mich. Ich trat hinter Ben hervor und er ging einen Schritt zur Seite. „Naja also, Gally suchte wirklich nach Clint und Jeff und-." fing ich an, doch Gally redete dazwischen: „Hab ich doch gesagt." „Halt den Mund Gally. Red bitte weiter Chloe." sagte Alby. „Dann fragte ich ihn, was er brauchte und er hat mich angemotzt und sagte, dass ich den Mund halten soll und dass ich niemals Sani sein könnte. Dann wollte er auf mich los, aber Ben ist dazwischen und ja." erzählte ich und versuchte, nicht allzu ängstlich zu wirken. Gally schnaubte wieder. „Ist das wahr Gally?" fragte Alby ihn streng. Als Gally nicht antwortete, knurrte Alby: „Gally!" „Ja sie hat Recht, zufrieden?" sagte Gally aufgebracht. Alby wollte gerade etwas erwiedern, als plötzlich Newt dazu stieß. Sofort sah er mich an und ich ihn. Sein Blick war wieder so ernst, wie immer. „Was ist hier los?" fragte er schließlich. „Gally hat sich etwas daneben benommen und dafür wirst du dich jetzt entschuldigen." meinte Alby. Gally sah ihn fassungslos an. „Mach schon." sagte Alby fordernd. Ich beobachtete, wie Newt zwischen uns allen hin und her sah. Gally verdrehte die Augen und sagte kurz: „Tut mir Leid." „Geht doch." murrte Alby. Er und Gally gingen nach draußen. „Danke Ben." sagte ich und lächelte kurz. „Kein Problem Chloe." meinte Ben freundlich und lächelte auch. Er klopfte mir sanft auf die Schulter und ging dann ebenfalls nach draußen. Ich glaubte, dass ich einen ersten richtigen Freund hier auf der Lichtung gefunden hatte. Mal abgesehen von Jeff und Clint, mit denen man sich bestens unterhalten kann oder Chuck, den man einfach mögen musste. „Komm, du solltest erstmal was essen." unterbrach Newt mich in meinen Gedanken. Ich nickte und ging mit ihm zu Frypan, der für das Essen verantwortlich war. Vor uns stand bereits eine Schlange, an die Frypan das Essen verteilte. Als Newt und ich an der Reihe waren, fragte Newt: „Hast du Thomas heute schon gesehen?" „Ja, der hat sich mit als erster sein Essen geholt." antwortete Frypan und füllte unsere Teller. Newt nickte dankbar und nahm seinen Teller, aber er wartete auf mich, was mich freute. Ich nahm meinen Teller ebenfalls, bedankte mich bei Frypan und setzte mich mit Newt auf einen Baumstamm. Ich musste zugeben, dass ich wirklich schrecklichen Hunger hatte und es schmeckte gar nicht schlecht. Als wir gegessen hatten, fragte Newt: „Erzählst du mir, was vorhin zwischen Gally und dir vorgefallen ist?" Überrascht sah ich ihn an, weil in seiner Stimme sowas wie Besorgnis zu hören war. „Naja, ich hab gerade Bens Arm verbunden, als Gally hereinplatzte und Clint und Jeff suchte. Als er mich sah verfinsterte sich sein Blick plötzlich und er war total gemein zu mir." erzählte ich. „Inwiefern gemein?" hackte Newt nach. „Nun, er meinte, dass ich nicht das Zeug hätte um Sani zu sein und er sagte, ich solle den Mund halten. Das hat sich so angehört, als hätte ich in seinen Augen nicht das Recht, etwas zu sagen." sagte ich. Ich sah niedergeschlagen auf den Boden. Eigentlich wollte ich nicht zeigen, wie gekränkt ich war, doch es ließ sich nicht vermeiden. „Hey.." murmelte Newt. Ich sah zu ihm auf. „Gally meint das nicht so. Er hat einfach nur Angst. Angst davor, was das alles zu bedeuten hat. Warum schon nach zwei Tagen ein neuer hierher gebracht worden ist und noch dazu ein Mädchen." erklärte Newt ruhig, doch nun war ich wieder verärgert. Er war heute schon der Zweite, der mir schonend beibrachte, dass viele wegen mir so nervös und schlecht drauf waren. „Ich bin also an allem Schuld, hab schon verstanden." murmelte ich und stand auf. „Wo willst du hin?" fragte Newt mich verwirrt. „Ich muss wieder an die Arbeit." antwortete ich und ging. Irgendwas in mir hoffte, dass Newt mir nachkommen würde, doch das tat er nicht. Wieso sollte er auch, ermahnte ich mich selbst.