Chapter 10

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*P.O.V. Chloe*

Am nächsten Morgen erwachte ich ruckartig. Mein Körper schnellte nach oben und mein Atem ging leicht unregelmäßig. „Schon wieder so ein Traum.." murmelte ich vor mich hin und fuhr mir mit der Hand durchs Haar. Dann erst bemerkte ich, dass ich allein war. Newt war bereits nicht mehr da, obwohl es noch früh am Morgen war. Müde stand ich auf und ging zu dem kleinen Fenster hinüber. Ich schaute über die Lichtung und entdeckte Newt an einem der Tore, zusammen mit Minho und Alby. Das Tor öffnete sich und Minho und Alby sprinteten hinein. Newt blieb allein zurück und verweilte noch eine Weile vor dem Tor, bis er sich abwendete und in Richtung Wald verschwand. Ich seufzte. Warum bloß waren wir hier? Immer wieder stellte ich mir diese Frage.

Allmählich ging die Sonne auf und der Himmel wurde heller. Ich beschloss runter zu gehen und Newt zu suchen. Mich interessierte, warum Alby mit ins Labyrinth gegangen war, obwohl er kein Läufer war. Ich sah mich um, konnte Newt jedoch auf den ersten Blick nicht sehen. Ich lief ein Stück weiter in Richtung Wald, dorthin, wo Newt vor einigen Minuten verschwunden war. Erleichtert fand ich ihn, aber er war nicht allein. Er und Zart waren gerade damit beschäftigt, auf einen Baumstamm einzuhacken, während Chuck und Thomas auf der Wiese saßen und Thomas Newt mit Fragen bombardierte. Ich blieb etwas abseits hinter einem Baum stehen und lauschte. „Aber wieso ist Alby in das Labyrinth? Immerhin ist er kein Läufer." sagte Thomas. „Alby ist hier der Chef!" fuhr Newt ihn an. Thomas gab nicht nach. Er fragte weiter, bis Newt nachgab: „Okay, pass auf. Er ist ins Labyrinth gegangen, um herauszufinden wo und wann Ben gestochen wurde." Thomas sah Newt an. „Und warum Alby? Ich meine, warum ist er überhaupt der Anführer hier?" fragte Thomas und Newt verdrehte genervt die Augen. „Hör zu." begann Newt und lehnte sich gegen den Baumstamm, „Auf dieser Lichtung musste ja irgendeiner der Erste sein. Irgendeiner musste einen ganzen Monat allein auf der Lichtung verbringen. Und das war Alby." Thomas schwieg. „Ja und weißt du, jeden Monat kam ein neuer Lichter dazu und Alby verstand, dass es das Wichtigste wahr, dass wir hier alle miteinander klarkommen, weil wir alle zusammen hier drin festsitzen." erzählte Newt und machte dann mit seiner Arbeit weiter. Thomas verweilte noch ein paar Minuten schweigend, bis er sich erhob und Newt und Zart half. Ich versuchte die neuen Informationen zu verarbeiten und ging dann vorsichtig davon, damit sie mich nicht sahen. Ich sollte mich vielleicht endlich bei Jeff und Clint blicken lassen, also lief ich zur Hütte der Sanis und tat meine Arbeit.

Der ganze Tag verlief eigentlich recht ruhig und ich hatte kaum etwas zu tun.. Es dämmerte bereits. Ich lehnte mich in den Türrahmen der Sanihütte und sah zum noch offenen Tor hinüber. Merkwürdig.. Minho und Alby waren noch nicht zurück, obwohl sie das schon längst sein sollten. Nicht nur mir war dies aufgefallen. Auch ein paar weitere Jungs waren bereits zum Tor gegangen. Ich tat es ihnen gleich und joggte zum Tor hinüber. Newt und Thomas standen schon da. „Was ist hier los?" fragte ich. „Das ist ja wohl offensichtlich." knurrte Gally mich gleich an. „Gally, lass sie!" fuhr Newt ihn scharf an und Gally verstummte sofort. Newt sah zu mir und zwinkerte. Ich lächelte automatisch. „Kann denn niemand reingehen und nach ihnen suchen?" meinte Thomas nervös. „Nein, das ist zu gefährlich." rief Chuck. „Wir können nicht riskieren noch jemanden zu verlieren." sagte Newt leise. Fassungslos sah ich ihn an. „Wie bitte? Ihr wollte Minho und Alby einfach da drin lassen?" fragte ich aufgebracht. „Sei still Chloe." sagte Newt jetzt streng zu mir. „Sie hat aber Recht!" warf Thomas ein. Newt wollte etwas erwiedern, doch plötzlich kam uns eine Windböe entgegen und mit einem lauten Knarren zog sich das Tor zusammen. „Da, da seht!" rief Thomas plötzlich und konzentriert schaute ich in den Gang hinein. Ich konnte zwei Gestalten erkennen; Minho und Alby. „Da stimmt was nicht." stellte Newt fest. Minho hatte Alby über der Schulter und kam nicht vorwärts. Das Tor schloss sich immer weiter. „Du musst ihn zurücklassen Minho!" schrie Gally und ein paar andere riefen das Gleiche. „Komm schon Minho!" hörte ich auch Chuck rufen. Alle begannen irgendwas in Minhos Richtung zu rufen und für einen Moment war ich wie in Trance, bis plötzlich Thomas einfach in den Gang hineinrannte. Newt versuchte ihn zu packen, verfehlte ihn jedoch und Chuck rief seinen Namen. Schlagartig war ich wieder in der Realität und schrie: „Thomaaas!" Ich wollte ihm hinterher rennen, doch Newt hielt mich fest. „Lass mich los!" brüllte ich und Tränen stiegen in mir auf. „Niemals, ich lass dich da nicht rein!" sagte Newt laut und in dem Moment schloss sich das Tor. Ich schrie immer wieder Thomas Namen. Ich riss mich von Newt los und schlug mit geballten Händen immer wieder gegen die Betonmauern. Ich merkte nicht, wie ich mir die Hände blutig schlug, aber Newt bemerkte es. „Hör auf Chloe!" rief er und packte meine Arme. Er zog mich von den Wänden weg und ich schrie weiterhin Thomas Namen.

*P.O.V. Newt*

Chloe hörte nicht auf gegen die Wände zu schlagen und ich sah, dass ihre Hände bereits völlig aufgerissen waren. „Hör auf Chloe!" sagte ich laut zu ihr und ergriff ihre Arme. Ich zog sie von den Wänden weg und versuchte sie zu beruhigen, aber sie schrie immer wieder Thomas Namen. „Chloe bitte, komm zu dir!" sprach ich auf sie ein, doch Chloe reagierte nicht auf mich. „Komm mit Newt, wir geben ihr eine Beruhigungsspritze." rief Jeff und ich folgte ihm, mit der schreienden Chloe im Schlepptau. In der Sanihütte angekommen sagte Jeff: „Setz dich da mit ihr hin und halt sie fest!" Ich nickte und tat was er mir sagte. Chloes Stimme war schon nicht mehr so laut wie anfangs, doch sie versuchte immer noch Widerstand zu leisten. Ich ließ ihre Arme nicht los und Jeff gab ihr schließlich die Spritze. Ein paar Minuten später und ich merkte, wie Chloe ihre Stärke verlor und aufhörte zu schreien. Sie sagte zwar noch Thomas Namen, aber nur noch sehr leise, bis sie schließlich in meinen Armen einschlief. „Oh man." seufzte Jeff erschöpft und ließ sich gegenüber von mir nieder. „Alles nur wegen diesem Strunk." murmelte er weiter. „Kannst du laut sagen." stimmte ich ihm zu und sah Chloe an, die in meinen Armen schlief. „Was hat der sich dabei gedacht." sagte ich wütend. „Der kann doch nicht einfach mit da rein rennen! So ein Idiot." Jeff sah mich an. „Naja.." murmelte er. „Was?" knurrte ich. „Eigentlich wollte er nur helfen. Thomas ist mutig." meinte Jeff. Ich dachte eine Weile darüber nach. „Nun ja, könnte sein, aber er ist trotzdem ein totaler Vollidiot." sagte ich. „Warum magst du ihn nicht?" fragte mich Jeff. Ich sah ihn an. „Komm schon, jeder merkt, dass du ihn echt doof findest." sagte Jeff. Ich stöhnte laut auf. „Ich finde ihn nicht doof, aber er ist eine verdammte Nervensäge." Jeff grinste. „Ja gut, ich hasse es außerdem, dass Chloe zu ihm irgendeine Verbindung hat, die ich mir nicht erklären kann." fügte ich hinzu. „Inwiefern?" fragte Jeff nach. „Nun ja sie, ich meine, die beiden. Sie reden immer heimlich, schauen sich an wie, ja keine Ahnung wie." erklärte ich aufgewühlt. Jetzt grinste Jeff wieder. „Du magst Chloe." stellte er fest. Ich sah weg. „Uuuh, du magst sie sogar sehr." stichelte er weiter. „Jaja ich mag sie sehr, zufrieden?" murrte ich und Jeff nickte grinsend. Ich seufzte. „Gut, ich schnapp mir jetzt mal den Schreihals hier und geh schlafen." meinte ich und nahm Chloe hoch. „Mach das, schlaft gut ihr zwei." sagte Jeff freundlich. „Du auch." gab ich zurück und verließ mit Chloe im Arm die Hütte. Ich hielt es für eine gute Idee, vor dem Tor zu warten, zusammen mit Chloe. Also setzte ich mich mit ihr im Arm ins Gras und wartete..


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