[One Shot] TMR//Newt

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Auch diesen Tag habe ich noch hinzugefügt, einfach weil Baum.

Ganz, ganz langsam lief alles ab, mit der eisernen Routine, die mir laut meines Onkels "kalt im Blut lag". Manchmal fragte ich mich, ob er wusste, wie bescheuert er sich in solchen Momenten anhörte. In solchen Momenten? Na gut, eigentlich immer.
"Es liegt daran, dass er zu viel arbeitet", meinte Ava, seine Schwester. Meine andere Tante sagte immer, dass er einfach total verblödet sei. Die Meinung über den Charakter meines Onkels war geteilt - beim Aussehen waren sie, waren wir uns alle einig. Sie nannten ihn den Rattenmann und wenn er nicht mein Onkel gewesen wäre hätte ich ihn ohne zu zögern genau so genannt wie sie. Sie. Es gab einen Unterschied zwischen dem "Wir" und dem "Sie" in diesem Gebäude. "Wir" waren nicht "Sie" und schon gar nicht andersherum. Dafür waren sie ja unsere Testpersonen, wäre ja die Höhe. Sie waren unsere Testpersonen, unsere knuffigen Newts und Minhos die gar nicht mehr so knuffig waren wie früher. Sie waren unsere Testpersonen - und meine besten Freunde. Sicher war das verboten, keine Frage. Aber wen kümmerte das schon? Regeln waren dazu da, um gebrochen zu werden. Also mich nicht. Komischerweise waren es die Jungs, zu denen ich mich hingezogen fühlte aber vielleicht war das gut so. Gruppe A war eine der späten Gruppen, es würde lange dauern bis keiner mehr von ihnen mehr über war und bisher war erst eine verschwunden; Alby - und den hatte ich gerade per Knopfdruck ins Jenseits befördert.
Es war Nacht und ziemlich ruhig in dem Gebäude, das den Ruf hatte, niemals zu schlafen und es war wie eigentlich immer ein leichtes für mich gewesen mich davonzuschleichen und mich Thomas zu treffen. Manchmal dachte ich, dass ich vielleicht ein kleines Bisschen in ihn verliebt war, aber wenn er mit seiner Erwachsenenstimme davon predigte, dass wir noch zu jung waren musste ich ihm mit einem Seufzer Recht geben. Und es war auch nir ein Zwischentreffen, eine kurze Lagebesprechunf bevor sich unsere Wege wieder trennten - allerdings nur, um etwa eine halbe Stunde später im Aufenthaltsraum der Gruppe-A-Jungs wieder zusammenzuführen. Wenn W|C|K|D uns erwischen würde wären wir dran aber wenn ich an einem nicht zweifeln würde, dann daran, dass die Jungs für uns geradestehen würden. Sie würden ohne zu Zögern für uns ins Feuer springen, weil sie uns vertrauten. Und dafür liebte ich sie alle. Nebeneinander aufgereiht saßen sie auf den vorderen Betten und sahen in unsere Gesichter als könnten allein wir sie vom Brand heilen. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen.
"Uns bleibt nicht mehr viel Zeit", sagte Thomas. "Newt am allerwenigsten, nur noch wenige Tage."
Was?
"Warum so früh?", fragte ich. Alby war doch heute erst... verschwunden. Na gut, ich hatte ihn fortgebracht, aber es war nicht meine Schuld. Gar nichts von dem ganzen Kram war meine Schuld. Und nichts war Thomas' Schuld. Überhaupt war niemand von uns Schuld. Wir alle, wie wir hier beisammen saßen, konnten die Katastrophe nicht abwenden, nur vielleicht - mit etwas Glück - unseren eigenen Arsch retten. Nicht alle auf einmal, nur jetzt erstmal Newt.
"Leanne", sagte der Soon-to-be-Gerettete leise und sah mich dabei nicht an.
"Ja?", flüsterte ich.
"Kann ich dich mal sprechen?"
"Natürlich", antwortete ich und versuchte vergeblich die aufflatternden Schmetterlinge in meinem Bauch zurückzuhalten. Auch für diesen Jungen war ich noch zu jung. Und wenn ich alt genug wäre, wäre es schon lange zu spät. Entweder er kämpfte sich da draußen durchs Leben und vergaß mich auf natürliche Art und Weise oder ich wurde gezwungen, sein Gedächtnis zu eliminieren.
"Allein."
Überrascht schaute ich von meinen Händen hinauf in sein Gesicht. "Okay. Aber draußen könnten wir erwischt werden und..."
"Mir egal", unterbrach Newt mich, stand auf und lief zielstrebig auf die Tür zu, wobei er über mehrere Jungen hinüber steigen musste, die ihm zu allem Überfluss auch noch diese Art von Blicken zuwarfen, die alles bedeuten könnten und trotzdem alles Nötige ausdrückten.
Nach ein paar Sekunden, in denem ich die teils belustigten teils eifersüchtigen Blicke studierte, die auf mir ruhten, folgte ich ihm. Sorgfältig schloss ich die schwere Eisentür und lehnte mich dagegen, wobei ich mir recht paraonid vorkam. Aber ich wollte halt nicht, dass uns jemand zuhörte. Vielleicht war es etwas wichtiges, was Newt mir sagen wollte. Doch alles, was er zu wissen wünschte, war, ob es wehtun würde. Mit einem dünnen Stimmchen stellte er mir diese Frage und ich erkannte sofort, dass es ihm ernst war. Ich zögerte. Fakt war, dass ich die Antwort gar nicht so genau kannte. Dem Anschein nach war für den Gedächtnisverlust eine Operation notwendig für die eine ganze Menge Vorbereitung erforderlich waren.
"Ich weiß es nicht", sagte ich ehrlich. "Vor der OP, durch die du am Ende dein Gedächtnis verlierst-" Ich schluckte. "-wirst du mehrere Tests machen. Es sind größtenteils Fragebögen aber auch andere Dinge. Sie werden sehen wollen, wie du auf Sachen  wie Schmerz, Hitze und Kälte reagierst. Eine Weile werden sie dir das Essen entziehen und dann - ganz zum Schluss - bringen sie dich in die OP."
Ein lautes Knacken ließ mich verstummen. Erschrocken presste ich mich in den Türrahmen und legte mir einen Finger auf die Lippen. Über mir knackte es. Hektisch sah ich mich um, doch nichts. Wieder ein Knacken und ein Knistern wie in einer Leitung. Dann ging die Ansage los.
"A-5, A-1 und A-2 auf dem Weg nach draußen! Alle Ausgänge blockieren! Sofort alles abschließen! Ich wiederhole A-5, A-1 und A-2 im Begriff zu flüchten... "
Nachdem ich einmal kräftig geschluckt hatte, fiel mein Blick auf Newts leichenblasses Gesicht.
"Diesmal wird es wehtun", sagte er mit angsterfüllter Stimme. Unentschlossen blickte ich ihn an. Newt war ein hübscher Junge, blondes Haar, heller Teint, strahlende Augen. Langsam ging ich auf ihn zu, so als hätte ich alle Zeit der Welt. Mit einer zitternden Hand fasste ich in seim Haar und zwirbelte ein Paar Strähnen zwischen den Fingern. Newt seufzte und legte einen Arm um mich. "Wir werden sterben."
"Nein", flüsterte ich. "Sag so was nicht."  Mit meinen Lippen suchte ich seine und als ich sie gefunden hatte, verschmolzen sie miteinander. Wieder entfuhr ihm ein Seufzer. "Wir haben keine Zeit mehr", murmelte er noch, bevor er mich (endlich) zurückküsste.
"Ist doch egal", sagte ich."Vertrau mir einfach."
Und dann, als ich im Gang die ersten Schritte und Stimmen vernahm, beugte ich mich vor und flüsterte ein einziges Wort in sein Ohr, mit leiser, aber fester Stimme.
"Renn!"



Pfuuu, das war mein erster OneShot, so please don't judge! Danke fürs lesen, das Kapitel war nicht mal langweilig (hoffe ich xD)

LG

DN

Der Schrottplatz Meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt