Langsam löste ich meinen Gurt. Ehrlich gesagt, ich hatte Angst. Zwar ging ich schon seid vielen Jahren hier auf die Schule und ich kannte die meisten aus meinem Jahrgang, aber normaler weiser fuhr hier niemand mit einem so teurem Auto auf. Natürlich gab es auch hier die Kinder von den ganz Reichen, die immer mit einem teuren Auto auf laufen, aber es war noch nie ein Lamborghini dabei. Sobald man ein teures -gerade zu unreal teures- Auto hatte, war man sofort ganz oben an der Spitze. Ich hatte Angst vor den Blicken der anderen. Von den Schulbitches, den Badboy und den normalen Schülern. Ich war hier nicht unbedingt beliebt, was mir eigentlich auch nichts aus macht, aber wer sehnt sich nicht danach von anderen Menschen respektiert zu werden? Wenn ich ehrlich bin: Ich genieße es ab un zu im Mittelpunkt zustehen. Ich mag das Gefühl von den anderen beobachtete zu werden, so dass sie sich denken "Seid wann ist sie so cool?" Ich weiß, eine blöde Vorstellung.
Dean verabschiedete sich von mir und ich öffnete die Autotür. Sofort schauten alle zu mir. Ich atmete noch einmal tief ein. Dann erhob ich mich von meinem Sitz und drehte mich noch einmal zu Dean um. Er lächelte mich an. Dann schloss ich die Tür und machte mich auf den Weg in die Schule. Ich spürte die erstaunten, teilweise eifersüchtigen Blicke meiner Mitschüler. Unbehaglich beschleunigte ich meine Schritte etwas und starrte herausfordernd in die Schülermenge. Ein Junge pfiff mir hinter her, aber ich beachtete ihn nicht. Bis sich mir jemand mitten auf dem Schulhof in den Weg stellte. Ich blickte hoch und sah in zwei grüne Augen. Ein Moment lang war ich wie gefesselt unter seinem Blick. Seine Augen sahen mich so eindringlich an, dass es mir beinahe die Sprache verschlug. Wow...wie kann man solche wunder- hör auf damit!
Ich schüttelte leicht den Kopf, um diesen Gedanken los zu werden.
,,Was?!" zischte ich.
,,Schickes Auto." Ein neckisches Lächeln spielte sich auf seine Lippen und wenn er nicht so verdammt eingebildet sein würde, wie ich es vermute, wäre ich schon längst in ihn verliebt. Ich trat einen Schritt zurück und musterte ihn genau. Er war ziemlich groß, vielleicht sogar größer als Dean. Seine grünen Augen funkeln und man konnte selbst von hier aus die goldenen Sprenkel sehen. Die brauen Haare waren leicht nach oben gestylt und eine vereinzelte Strähne fiel ihm leicht ins Gesicht. Die hohen Wangenknochen verliehen ihm die starken, männlichen Züge. Ich musste den Kopf in den Nacken legen um zu ihm hoch zuschauen. Alles in einem: Er sah einfach perfekt aus. Diese Ausstrahlung brachte jedes Mädchen zum schmelzen und ich spürte wie mir unter seinem Blick langsam verdammt warm wurde. Hör auf damit!!!, schallte ich mich selber. Wieder schüttelte ich leicht den Kopf. Ich hatte ihn vorher noch nie hier gesehen. War er neu? Oder ist er nur zu Besuch? Ich glaube er wartet gerade darauf das ich ihm antworte.
,,Ich weiß. Mir ist schon bewusst, dass ich besser bin als du." erwiderte ich kalt. Und das ist mein Problem! Sobald Jungs in meiner Nähe eines hübscher (und wahrscheinlich eingebildeter) Jungen ist und ich nervös werde, werde ich total arrogant. Ich werde dann abweisend, zickig und zu einem richtigem Bad Girl.
Sofort veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Seine Augen funkelten wütend, ich hatte schon das Gefühl es wars gleich mit meinem Leben, aber dann grinste er mich mit einem Typischen Badboy-Grinsen an.
,,War der Typ in deinem Auto dein Freund?" fragte er. Okay?! Was ist bei dem denn los?!
,,Warum? Bist du etwa eifersüchtig?" entgegnete ich mit einem gefälschten Lächeln. Dann drängte ich mich an ihm vorbei und betrat die Schule. Natürlich verpasste ich ihm noch ungewollt *hust* Sarkasmus *hust* einen kräftigen Schubs mit der Schulter und er musste einen Schritt rückwärts machen um nicht den Boden zu küssen. War wohl doch etwas zu hart. Dabei spürte ich immer noch die Blicke. Ich sah Kessy, die "Ober-Schul- Bitch". Ich hatte das Gefühl, dass sie mich mit ihrem Blick erdolchen wollte. Na toll, wahrscheinlich hat sie mit ihm auch schon rum gemacht. So schnell ich konnte machte ich mich auf den Weg zu meinem Kursraum. Ich hatte jetzt Englisch. An meinem Platz setzte ich mich auf meinem Stuhl und der Lehrer betrat auch schon den Raum. Ich bin gut in der Schule und die Unterrichtsstunden fliegen eigentlich nur so an mir vorbei, aber heute nicht. Die Doppelstunde zog sich endlos lange hin, wie ein Kaugummi. Die ganze Zeit starrte ich auf die Uhr und wartete darauf, dass die Stunde endlich um ist. Die ganze Zeit musste ich an seine Augen denken. Immer und immer wieder geistern die goldenen Sprenkel durch meine Gedanken, sowie die grünen Augen. Erst bei genauem "Hinsehen" fiel mir ein, dass sie nicht einfach grün waren. Sie leuchteten förmlich. Man könnte sagen, dass sie das Licht der Sonne im Wald wieder spiegeln. Seid wann bin ich so poetisch?
Irgendwann hatte ich die Pause erreicht und setzte mich irgendwo mit meinem Frühstück in die Bibliothek. Ich liebe es zu lesen. Es ist für mich wie eine andere Welt. In Bücher kann ich eintauchen, wie in meine Träume. Jedoch ist es so, dass es unterschiedliche Arten an Büchern gibt. Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber so ist es. Es gibt Bücher bei denen man Lachen kann, es gibt Bücher bei denen man weint oder welche bei denen man einfach nur gespannt ist. Und dann gibt es noch die, die einen nicht mehr los lassen. Es sind die, die dich fesseln, dich festhalten und bei denen du einfach bis spät in die Nacht liest, ohne es zu merken. Bei denen du selbst noch im Traum lesen willst. Aber so ein Buch zu finden ist nicht einfach. Für manche ist es vielleicht ein Krimi oder ein Superhelden-Geschichte. Vielleicht ist es aber auch ein Roman oder eine Liebesgeschichte. Es ist einfach das Lieblingsbuch. Ich habe es noch nicht gefunden. Natürlich habe ich viele Bücher, die ich gerne mag, aber bis jetzt ist noch keins perfekt gewesen.
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Bad Street Girl #wattys2016
Teen Fiction// Ein lauter Schrei durchfuhr die Stille und ich hielt inne. Ich versuchte die anderen irgendwo in der Dunkelheit auszumachen, aber ich sah nichts außer gähnende Leere. Wachsam tastete ich mich vor und stieß gegen eine Wand. Mein Herz schlug mir bi...