Bad Street Girl #wattys2016

Kapitel 11

Wir fuhren mit seinem Auto immer weiter in Richtung Stadt. Ich merkte mir den Weg, um irgendwann wieder hier her zu finden. Und ja, ich werde das auf jeden Fall noch mal tun. Schweigend sah ich aus dem Fenster, die großen Häuser zogen an mir vorbei.

,,Du fährst in die falsche Richtung." stellte ich irgendwann fest. Wir waren irgendwo in der Innenstadt, vorbei an der Schule. Eigentlich sollten wir in eine andere Richtung, schließlich kannte ich ja den Weg von der Schule bis "nach Hause". Aber kann man das Zuhause nennen?

,,Ja, ich weiß.", entgegnete er nur gelangweilt. Es schien als wäre das für ihn völlig normal.

,,Du hast gesagt, dein Bruder wird mich umbringen. Wer von den Herren ist denn dein Bruder?" fuhr er dann fort.

,,Was geht dich das bitte an?" fauchte ich bissig. Er musste ja nicht gleich alles wissen, oder?

,,Naja, ich muss doch wissen wessen Leiche ich verschwinde lassen muss." Meine "gute" Laune ignorierte er einfach. Aber bevor ich mich darüber aufregen konnte, fiel mir auf WAS er gerade gesagt hatte und schockierende starrte ich ihn an.

,,Du bringst hier niemand um!" schrie ich entsetzt. Jayden lachte, es war ein herzliches Lachen. Das brachte mich völlig aus dem Konzept.

,,Warum zur Hölle lachst du?! Was ist daran so witzig?!" schrie ich weiter. Jetzt lachte er noch mehr, ich glaube er hatte einen Lachflash. Was für ein komischer Vogel!

,,Ich lache, weil du ernsthaft glaubst, dass ich nicht das Recht habe jemanden umzubringen. " brachte er irgendwie zwischen seinem Lachanfall heraus. Entgeistert starrte ich ihn weiter an. Der Junge macht mich fertig!

,,Und woher nimmst du dir dieses scheiß Recht?" fragte ich dann als ich mich einigermaßen beruhigt hatte.

,,Wenn einer der Black Deamons jemanden von mir umbringt, habe ich das Recht auch jemanden umzubringen. Das ist ein Deal." erläuterte er mir schlussendlich. Dann konzentrierte er sich weiter auf die Straße und bedeutete mir, dass ein weitere Gespräch nicht erwünscht war. Aber hey, wisst ihr was? Mich interessieren die Wünsche von irgendwelchen Killern mit heißem Sixpack nicht! Ahhh jaaa, das mit dem heißem Sixpack streichen wir lieber, ne?

,,Mich interessieren eure komischen Deals nicht." sagte ich desinteressiert, wobei ich demonstrativ den Blick nach draußen wandte.

,,Dann kann ich Dean ja gleich umbringen." Nein, das war nicht sein scheiß Ernst?

,,Warum Dean? Wie kommst du darauf, dass er mein Bruder sein könnte?" fragte ich ein wenig perplex.

,,Ich weiß es halt." Sein arroganter Ton brachte mich schon wieder auf die Palme.

,,No shit, Sherlock!" entfuhr es mir lachend. Trotzdessen das ich gerade voll wütend war musste ich auf einmal lachen. Und jetzt fragt ihr euch bestimmt: Warum? Was geht bitte in dem Kopf von dieser Dummen ab?
Ja, das wüsste ich auch gerne.

,,Was?" verwirrt sah er mich an, die Straße schien für ihn unwichtig zu sein.

,,Ahhhhh du Penner! Guck auf die Straße!" kreischte ich panisch, als wir gefährlich schnell auf die andere Fahrbahn abdrifteten. Jayden riss das Lenkrad rum und knapp entkamen wir einen frontalen Zusammenstoß mit einem schwarzen Jeep. Völlig verstört starrte ich Jayden an, er hatte den Wagen mitten auf der Straße zum Stehen gebracht und starrte genauso panisch auf das Lenkrad, dass er mit den Händen fest umklammert hielt.

,,Ist das dein scheiß Ernst?! Du tust so als wärst du der beste und schlauste! Anstatt das du mal auf dein scheiß Ego scheißt und so tust als wärst du ein normaler Mensch, fährst du und einfach gleich tot. Das nächste mal-" fing ich an hysterisch zu fluchen, aber Jayden unterbrach mich.

,,Es gibt kein nächstes mal." sagte er kalt, zückte eine Waffe und hielt sie mir gegen den Kopf. Ich versuchte irgendwelche Gefühle aus seinen Augen heraus zu lesen, aber diese sahen mich nur ausdruckslos an. Das einzige was ich sehen konnte waren, dass seine Augen grün funkelten, sonst war alles leer. Leer und kalt. Vollkommen gefühllos. Aber am meisten machte mir die Waffe genau vor meinem Kopf Angst.

,,J-Jayden. Was machst du da?" stotterte ich nach geraumer Zeit, in der nichts passierte. Die ganze Sache verwirrt mich auf höchster Stufe, ich verstand den Sinn dahinter nicht. Irgendwie war ich im Moment ziemlich oft verwirrt.

,,Denkt Dean echt ich merke nicht wer seine größte Schwachstelle ist?" fragte er, wobei sich ein Grinsen auf seine Lippen stahl. Er ist doch völlig gestört! Ich wusste nicht was ich erwidern sollte, also blieb ich einfach still sitzen und starrte ihn weiter an.

,,Tja, hat der Chef wohl falsch gedacht, Prinzessin." fuhr Jayden dann fort, immer noch wie ein Psycho grinsend, und ich nahm ein leises Klicken war.

Jayden hatte die Waffe entsichert und richtete sie weiterhin auf meinen Kopf.