7. Leben und Tod

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-Louis Pov.-


Heute Morgen, war es zum ersten Mal, wieder ein wenig so wie früher. Meine Mum und ich sind zusammen am Tisch gesessen und haben gefrühstückt, danach haben wir das Haus wieder einigermaßen klar Schiff gemacht.

Ich weiß, dass es ein wirklich beschissener Zeitpunkt ist, meine Mum auf den Vorfall von damals anzusprechen. Damals als mein Vater und ich von den Yellow- Devils fast getötet wurden und sie uns das Leben gerettet hat. Sie hat herausgefunden, dass sie uns mitgenommen haben und da ihr Vater dieser Gang angehörte, wusste sie von einigen ihrer Verstecke. Sie ist uns sofort suchen gegangen und hat eine Rauchbombe gelegt, danach hat sie uns aus dem Keller gerettet. Wir mussten sofort aus der Stadt verschwinden und so weit wie möglich von zu Hause weg. Das war vielleicht schwer für meinen Bruder, doch mein Schock saß damals so tief, dass mir das herzlich egal war. Wir hatten bis jetzt unsere Ruhe, sie haben uns nicht gefunden. Nur Harry haben sie. Was mir verdammt nochmal egal sein sollte, aber ich weiß wie grausam diese Bande ist. Mir bleibt keine andere Möglichkeit, als meine Mutter darauf anzusprechen. Jetzt wo wir auf der Couch liegen und uns vom Putzstress erholen, erscheint mir ein guter Moment es hinter mich zu bringen. Kurz räuspere ich mich, weil ich mir nicht sicher bin ob ich einen Ton heraus bringe, wenn ich jetzt etwas sage.

"Ehm- Mu... hör mal. Ich weiß, dass dieser Zeitpunkt unglaublich unpassend ist, aber ich muss mit dir über Dad's und meine Entführung damals, sprechen. Ich würde das nicht tun, wenn es nicht unbedingt notwendig wäre. Aber es geht um Leben und Tod..."

Zu meiner Überraschung lächelt sie mich an und fängt dann an zu reden...


-Harry's Pov.-

Ich gebe einen erstickten Laut von mir. Keine Gefühle, schön und gut, aber gefühlte 1000 Peitschenhiebe, Messerstiche und Verbrennungen, lassen selbst den härtesten Typen irgendwann zusammenbrechen. Sie möchten sich an mir rechen, dafür dass ich ihren Anführer und meinen ehemalig besten Freund getötet habe, schon gut. Aber sie würden sich eine menge Zeit sparen, würden sie mich einfach abknallen. Anfangs dachte ich, dass sie all das nur machen um mich zu quälen, doch mittlerweile kommt es mir so vor, als würde sie irgendwas aus mir heraus prügeln wollen. Weiß ich etwas, was sie nicht wissen? Aber dazu sollten sie mich schon fragen, was sie wissen wollen. Und wie auf's Stichwort hört der Typ, mit dem grässlich Mundgeruch, auf mir mit einem heißen Eisenstab meinen Rücken, welcher so oder so schon komplett mit Narben übersät ist, zu verbrennen und stellt sich vor mich. Langsam hebt er den Eisenstab und ich befürchte schon er möchte mir das Gesicht verbrennen, doch er hebt es mir nur unters Kinn und drückt dies nach oben, zwingt mich damit ihm in die grässliche Visage zu schauen. Das brennend heiße Eisen, bohrt sich in mein Kinn. So gewohnt fühlt sich dieser Schmerz an, doch vor mir steht nicht mein Vater, sondern ein Mitglied von den "Yellow- Devils.", ich kenne ihn. Ron war einmal mit meinem Vater befreundet, sie waren in der selben Gang. Als mein Vater sah, dass Ron plötzlich ein gelbes Bandana trug, hätte er ihn fast zu Tode geprügelt.  

„Hallo Rb, ich hoffe die Jungs haben dich nicht zu sehr zugerichtet. Das wäre wirklich eine Schande, nicht? Wobei, die paar Narben machen auch nichts mehr aus. Schwul also?! Oh Junge, es wäre wirklich ein Vergnügen dir das Leben zur Hölle zu machen, so viele Geheimnisse wie du hast. Da könnte man ganz schön was damit anfangen. Aber naja, leider möchte ich auch eigentlich nur etwas von dir wissen und dich dann abknallen So, wie du es bei deinem besten Freund getan hast, oder etwa nicht? Eine wahrer Bastard bist du...", er möchte weiter reden, doch sobald jemand von diesem Thema anfängt, brennen bei mir alle Sicherungen durch.

„Halt deine scheiß Fresse, Ron. Glaubst du, ich weiß nicht, was du getan hast? Oh Mann, du... Du! Hast deine eigene Familie abgefackelt. Und das nur, weil du einfach keine Ei...", bevor ich weiter reden kann, tritt er mir mit seinem Fuß unters Kinn. Ich schreie vor Schmerz, als sich der Eisenstab noch tiefer in die Haut an meinem Kinn drückt und Ron's Schuh fast meine Gurgel erwischt, fast erwürgt er mich. Schlapp lasse ich meinen Kopf hängen, doch mir bleibt die Erlösung nur kurz, denn der alte Sack hat den Eisenstab nur kurz von meinem Kinn genommen, um ihn wieder aufzuheizen. Jetzt drückt er ihn mir noch fester in die Haut, oder vielleicht bin ich nur noch schwächer geworden und deswegen drückt mein Kopf mehr auf's Metall.

„Okay, ich habe definitiv keine Lust mehr mit so einem Hurensohn, das trifft es wohl genau, zu diskutieren. Pass auf ich habe nur eine Frage: Wo ist Troy Tomlinson? Ich weiß, dass du bei deiner Familie untergekommen bist. Auch weiß ich, dass deine Cousine mit einem Jungen, namens Louis, zusammen ist. Also kannst du mir doch bestimmt sagen, wo sein Vater ist?!"

Mir stockt der Atem. Was zum Teufel hat das ganze mit Louis Vater zu tun? Oder wahrscheinlich gar nichts, sie fragen mich nur, weil sie mitbekommen haben, dass ich etwas mit Louis zu tun habe.

„Woher soll ich das wissen? Ich kann den Dreckskerl Louis, selber nicht leiden. Weiß ich doch nicht, was mit seinem Vater ist... wo- wobei," Kurz stocke ich, haben Kurt und Jose nicht mal etwas darüber erwähnt, dass er tot ist?

„Was wobei?"

"Ich- ich glaube er ist tot. Keine Ahnung, sowas hab ich zumindest mitbekommen."

„Ach so ein Pech. Naja, dann muss halt einfach Louis seine Schuld begleichen."

Es gibt mir einen kurzen Stich ins Herz. Vermutlich werden sie ihn umbringen. Aber halt! Nein, es ist mir völlig egal!

„Und die Kleine. Melanie, deine Cousine. Es wäre doch wunderbar mit anzusehen, wie Louis leiden würde, wenn wir ein wenig mit ihr spielen würden!"

Shit!

„Wehe du fasst sie auch nur einmal mit deinen Dreckspfoten an!", brülle ich.

„Oh, dich habe ich ganz vergessen. Naja, weißt du es kann dir egal sein was mit ihnen geschieht, denn..." Ron setzt ein unglaublich widerliches und schmutziges Lächeln auf:

„ Du bist sowieso tot."

Er nimmt sein Bandana ab, zieht seine Waffe aus seinem Hosenbund und bindet es um die diese. Das ist so ein Ritual, bei allen Gangs. Wenn wir jemanden "hinrichten", binden wir unser Bandana um die Waffe. Das soll uns die Sünde nehmen. Kompletter Schwachsinn. Jetzt lädt er die Waffe und richtet er sie auf mich.

Meine letzte Sekunde hat geschlagen. Ich presse die Augen zu. All die Erinnerung sie ziehen an mir vorbei, doch bei diesen bleibe ich hängen: Die Geburt meines kleinen Bruders und wie meine große Schwester mich aufmunterte, dass ich ihn halten könne, er würde mir schon nicht herunterfallen. Und wenn, dann würde er eh nicht weit fallen, so klein wie ich war. Ja meine Schwester Gemma hat mich damals immer damit aufgezogen, dass ich so klein war. Meine Mutter hat immer gesagt, dass ich mich nicht ärgern lassen soll. Ich würde einmal ganz groß und stark werden und dann könne ich sie nerven. Ja das waren die Gedanken mit denen ich sterben wollte. Meine Familie, sie war mir einmal das wichtigste auf Erden.

Dann vier Schüsse...




When A Lost Boy Gets Your Home ➢ Larry Stylinson ⚣Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt