-Louis Pov.-
„Hey Harry, ich bin Louis Mutter, Emily. Du wunderst dich bestimmt warum wir zwei hier sind, immerhin habe ich schon gehört, dass du und Lou euch nicht besonders ausstehen könnt. Aber ich wollte dir trotzdem schnell erklären was passiert ist..."
Harry sieht etwas verwirrt aus, als meine Mutter anfängt zu erzählen. Es muss aber auch komisch für ihn gewesen sein, als meine Mutter und ich hereingeschneit sind.
„...Louis hat mir davon erzählt, dass du von den "Yellow- Devils" mitgenommen wurdest. Weißt du, wir haben nicht gerade wenig Erfahrung mit diesen Monstern."
Mir ist bewusst, dass mir das nicht peinlich sein sollte, aber aus unergründlicher Weise ist es mir doch unangenehm.
„Wir wussten, dass sie dich umbringen würden. Louis wusste schon, warum er gerade mir von deiner "Entführung" erzählte. Mein Vater gehörte zu dieser Bande und als kleines Kind bin ich ihm immer heimlich gefolgt, also weiß ich, welche Verstecke die YD (Yellow- Devils) bevorzugen. "Zufälligerweise" können Louis und ich auch noch mit Waffen umgehen und so haben wir dich gefunden und die drei Typen in letzter Sekunde abgeknallt. Zwar hat dich die Kugel ein wenig erwischt, aber du wärst mit 100%- iger Sicherheit tot. Naja, wir sind alle froh, dass es nicht so weit gekommen ist. So jetzt möchten wir euch aber nicht mehr länger störten."
Meine Mutter schenkt den drein ein Warmes lächeln und möchte dann gehen, doch Harry ruft: „Halt, wartet doch mal. Ihr habt mir das Leben gerettet! Danke! Ich schätze ich bin euch einiges schuldig.", er lächelt verschmitzt und spielt nervös mit seinen Hände. So verlegen habe ich ihn noch nie gesehen und er ist mir so um einiges sympathischer. Auch die Grübchen, welche sich beim Lächeln in seinen Wangen bilden, gefallen mir sehr. Also, so gefallen wie... er scheint nicht so gefährlich!? Naja, besser halt. Oh Gott...
Meine Mutter lacht herzhaft: „Ach nein Harry, das ist schon gut. Du bist so jung, es ist selbstverständlich, dass du noch leben sollst." Mit diesen Worten dreht sie sich um und
verschwindet aus dem Raum. Ich ihr hinterher.
Dieses Gespräch war noch viel unangenehmer, als ich es mir vorgestellt habe. Auch wenn ich kein Wort gesagt habe. Ich kann einfach nicht einschätzen, was Harry wirklich davon hält, dass wir ihn gerettet haben. Ich habe ihn so verkorkst kennengelernt, dass ich befürchte, dass er sich niemals darüber freuen würde wenn ihn jemand rettet. Wahrscheinlich will er sich sogar dafür rechen, immerhin braucht jemand wie er ja keine Hilfe.
„Louis könntest du bitte endlich einsteigen?" Reißt mich meine Mutter aus den Gedanken und ich bemerke erst jetzt, dass ich die ganze Zeit nur dagestanden habe und nicht eingestiegen bin.
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3 Tage später...
Heute wird Harry entlassen und ich kann gar nicht aushalten, wie sich alle darüber freuen. Ehrlich gesagt habe ich ziemlich Panik davor. Ich bekomme das Gefühl nicht los, dass er mir für die Rettung nicht dankbar ist. Mit Mel habe ich seit meinem Geständnis nicht mehr gesprochen. Klar, begegnen wir uns hin und wieder, da ihre Familie auch zu meiner geworden ist, doch dann straft sie mich mit eiskalter Ignoranz. Natürlich geht mir das ziemlich nahe, aber ich kann und möchte mich nicht bei ihr entschuldigen. Am Anfang war ich noch verwirrt, dass ich absolut kein Verlangen hatte mit ihr zu reden, doch mir wird immer bewusster, dass wir wohl schon viel zu lange zusammen waren und es reine Routine geworden ist.
Ich komme gerade von der Arbeit, als ich Kurt's Auto in die Einfahrt fahren sehe. Wahrscheinlich mit Harry im Schlepptau. Dieser Moment hätte definitiv länger auf sich warten lassen können, aber nun muss ich mich der Situation stellen. Solange er verletzt ist kann er mir sowieso nichts tun. Mal wieder stelle ich fest, dass er wohl der einzige Typ ist der mich einschüchtert. Jetzt steigt Kurt aus und geht zur anderen Seite des Autos, um Harry die Tür zu öffnen. Jose steht schon bei der Tür und lächelt aufgeregt. Als ich Harry sehe, grummelt mein Magen, er ist ziemlich zugerichtet, doch hat er diese wahnsinnig stolze Art nicht verloren. Jose lacht belustigt als Harry leicht stolpert und dann selbst lachen muss. Sie nimmt ihn kurz in den Arm, berücksichtigt seine Schulter nicht zu berühren, und zieht ihn dann zusammen mit Kurt ins Haus. Juhu, happy Family.
Auch ich mache mich jetzt auf den Weg zu unserem Haus. Die Tür steht offen und ich freue mich, dass meine Mutter anscheinend schon zu Hause ist, vielleicht hat sie gekocht. Trotzdem zünde ich mir noch schnell eine Zigarette an um sie draußen zu rauchen. Mum hat sein ein paar Wochen diesen schrecklichen Husten, welcher mir ziemlich Sorgen macht, also möchte ich sie nicht auch noch mit meinem Zigarettenrauch belasten. Zum Arzt möchte sie nicht, was mich ganz schön nervt aber ich kann sie ja schlecht zwingen. Mal sehen ob ich nicht genauso reagiere, wenn es bei mir so weit ist. Mit den ganzen Zigaretten werde ich genauso enden wie sie... an Lungenkrebs sterben. Bei dem Gedanken wird mir schlagartig schlecht und ich muss meine Zigarette wegschmeißen, um mich nicht übergeben zu müssen. Ich atme ein paar mal tief ein und gehe dann hoch zur Haustür.
„Hey Mum!", brülle ich durchs Haus, doch bekomme auch nach ein paar Sekunden keine Antwort, also brülle ich nochmal. Wieder nichts. Mir wird sofort ein wenig mulmig, da ich diese Situation viel zu gewohnt, für mein alter, bin.
Ich kann nur langsam durch's Haus schreiten und mich umsehen, viel zu viel Angst habe ich davor was mich erwartet. Mein Herz zieht sich zusammen als ich sie im unteren Stock nirgends finden kann und mir bewusst wird, dass es nicht nur eine Befürchtung ist, was ich habe. Dumpf schreite ich die Treppe hinauf und gehe dann zielstrebig zu dem Raum, welchen ich seit langer Zeit gemieden habe. Das Arbeitszimmer meines Vaters. Ich habe es nicht nur gemieden, weil die Erinnerungen darin mir das Herz brechen, sondern auch, weil meine Mutter sich immer darin verkroch wenn sie betrunken war. Zuerst hört man sie schreien, sie schreit meinen Vater an, wieso er sie verlassen hat, warum er sie nicht mitgenommen hat, sie hat nämlich nichts weswegen sie noch hier ist. Dann weint sie, lange und herzzerreißend und dann fängt sie an irgendetwas zu zerstören. Es hat mir alle Lebenskraft geraubt und jetzt bin ich nur mehr ein Wrack. Gerade deswegen habe ich mir so sehr gewünscht, dass diese Ereignisse Vergangenheit sind, doch mich durchfährt ein stechender Schmerz als ich ihr brüllen höre. Wieder betrunken. Sie hat mich schon wieder verlassen. Sofort spüre ich wie mir heiße Tränen die Wangen herunterlaufen. Eventuell müsste ich ihr helfen, doch ich habe keine Kraft mehr, die letzte habe ich in mein erneutes Vertrauen zu ihr gelegt und jetzt hat sie sie, mit meinem Fünkchen Hoffnung welches auch noch übrig war, einfach mit einem Schlag zertrümmert.
Ich reiße mich von der Szene weg und stolpere schluchzend die Treppe hinunter. Ich haste zum Alkoholschrank, packe zwei Whiskey Flaschen und reiße die Tür auf.
„Verdammt ich hasse dich so sehr. So, so sehr. Du tust es schon wieder! Du verlässt mich schon wieder!", schreie ich lauthals durchs Haus, auch wenn ich weiß, dass sie es sowieso nicht realisiert. Dann renne ich aus dem Haus, raus auf die mittlerweile dunkel gewordene Straße...
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When A Lost Boy Gets Your Home ➢ Larry Stylinson ⚣
Fanfiction„Oh Kleiner, du hast keine Ahnung was ein schreckliches Leben bedeutet, wenn du niemals so einen Vater wie ich hattest. Aber pass auf, ich werde es dir zeigen." Ein Tag an dem sich Louis Leben um 180°C dreht.Er trifft auf Harry und dieser verschlägt...