10. Alltag

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Ich probierte noch eine Weile ihn vom Sessel zu stoßen, doch er blieb sitzen und sah mir amüsiert zu. Danach stellte ich mich gerade hin, strich mir die nun trockenen Haare aus dem Gesicht und sah mit gemischten Gefühlen zu Taylor. Der wiederum rührte sich nicht und starrte auf meine zugeklappten Hefte. Mit einem Seufzer gab ich auf und schlenderte schlecht gelaunt ins Bad. Ich bürstete nochmals meine Haare durch und putzte mir gründlich die Zähne. Als ich wieder in meinem Zimmer war, saß Taylor immernoch am selben Platz. Kopfschüttelnd schnappte ich mir mein Handy und stellte den Wecker auf 7 Uhr, als ich den intensiven Blick von Taylor bemerkte.

"Was? Musst du nicht schlafen gehen?",fragte ich genervt.

"Du bist diejenige die solange braucht"

"Was? Warte mal- das ist mein Zimmer oder?"

Er lachte.

"Klar. Trotzdem schlafe ich heute bei dir"

"Und wer hat das gesagt?",fragte ich etwas überrascht und legte mich bereits ins Bett.

"Ich habs gesagt"

"Musst du nicht Zähne putzen oder so?",knurrte ich.

"Nop. Alles schon erledigt"

"Dein Ernst jetzt? Du hast alles schon geplant?"

Er lachte wieder und kam zu mir ins Bett.

"Geplant würde ich nicht sagen.. Eher spontan entschieden"

"Spontan entschieden?!"

"Mach kein Drama draus"

Er klang ziemlich erschöpft. Ich seufzte leise. Ich sollte wirklich kein Drama draus machen. Schulternzuckend drehte ich mich auf die rechte Seite und knipste die Nachttischlampe aus.

"Gute Nacht",brummte ich und schloss die Augen.

"Nacht"

Ich konnte lange nicht schlafen. Erstens, war Taylor in meinem Bett. Nicht, dass wir noch nie in einem Bett geschlafen haben, aber es ist doch ziemlich.. plötzlich. Zweitens, war Taylor in meinem Bett! Drittens-

*Versuch deinen Gedankenwirbel in Ordnung zu kriegen, ich kann nicht schlafen*,hörte ich ihn in meinem Kopf brummen.

*Hast du alles gehört?*,fragte ich vorsichtig und war nun hellwach.

*Nein, trotzdem kann ich deine Aufregung spüren.*

*Ohhh..*

Phuuuu.. er hat nichts mitgekriegt. Gerade war ich dabei mich zu beruhigen, als mir Zayne wieder in den Sinn kam. Was wird Taylor morgen wohl machen? Wird es eine Auseinandersetzung geben? Oder..-

*Lou!*,hörte ich ihn wieder grummeln.

*Sry..* Seufzend öffnete ich meine Augen und starrte zum Nachtkästchen.

Ich konnte schwach die Konturen der Lampe und des Kastens erkennen. Ich unterdrückte den nächsten Seufzer und starrte weiter wie gebannt auf die Lampe.

*Du schaffst es nicht oder?*,fragte Taylor seufzend und ich spürte wie er näher zu mir rutschte.

*Dann müssens wir so wie früher machen*

*Was wie früher? Mir ein Lied vorsingen?*,scherzte ich.

Ich spürte praktisch sein Grinsen.

*Nope* Er legte einen Arm um mich und rutschte noch näher, sodass er sein Gesicht in meine Haare vergraben konnte. Woooow.. Stop und zurückspulen!

The little Secret (Slow Update)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt