Kapitel 3

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Nach gefühlten 100 Bewerbungsgesprächen und doppelt so vielen Bewerbungsschreiben an diverse Unternehmen hatte sie endlich eine Zusage bekommen. Ihre Familie, besonders ihr Bruder, war nicht erfreut darüber, dass sie so weit weg in die Hauptstadt ziehen wollte. Sie hatte sie vor vollendete Tatsachen gestellt und ihnen die Nachricht an ihrem 26. Geburtstag mitgeteilt. Sie würde nach Berlin ziehen. Endlich.
Über eine Immobilienmaklerin hatte sie ein kleines erschwingliches Apartment außerhalb der Innenstadt gefunden und war bereits dabei ihre letzten Sachen in den gemieteten Sprinter zu packen. Ihr Bruder und ihre beste Freundin wollten sie begleiten und ihr beim Umzug helfen. "Bist Du sicher, dass Du das richtige tust, Lil?", fragte Thomas sie und lud den letzten Karton in den Wagen. "Ich war mir noch nie so sicher wie jetzt.", entgegnete sie und schlug die Sprintertür zu. Sie schenkte ihm ihr bestes Fake-Lächeln. Eine Sache, die sie in all den Jahren perfektioniert hatte. Sie konnte nicht viel, aber auf Kommando ein strahlendes Lächeln ins Gesicht zaubern, damit jeder glaubt es wäre alles in bester Ordnung, das konnte sie wie niemand anderes. Insgeheim hatte sie jedoch Zweifel. War es wirklich eine gute Idee gewesen? Immerhin kannte sie niemanden in Berlin. All ihre Freunde lebten im westlichen Teil Deutschlands. Sie würde ganz allein und auf sich gestellt sein. Doch nun war es zu spät. Ihre Wohnung war gekündigt, ihre Habseligkeiten verpackt und verstaut und ihre Freunde hatten ihr eine Abschiedsfeier gegeben. Es gab kein Zurück mehr.
Gemeinsam mit ihrem Bruder und ihrer Freundin Eva stieg sie in den Sprinter und fuhren los.

Fangirl'n 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt