»Käpten! Da hinten ist eine Insel. Sollen wir da anlegen?«, rief ein großer weiser flauschiger Eisbär, in orangefarbenen Overall und dunklen Stiefeln und zeigte auf eine kleine Insel die sich vor ihnen aus dem Meer erhob.
Prüfend sah der Kapitän der Heart- Piraten in Richtung Insel, seine grauen Augen musterten diese kritisch.
»Kapitän?«
»Ja doch«, sagte der Schwarzhaarige nun genervt. »Dann sehen wir uns die Insel mal genauer an.«
Das relativ kleine gelbe U-Boot artige Schiff legte nahe der Steilküste der Insel an. Die Wellen schlugen erbarmungslos gegen das Schiff und die Klippen, es war atemberaubend wozu die Natur im Stande war. Doch Law und seine Crew waren nicht hier um die Naturgewalten zu bewundern. Sie wollten lediglich ihre Vorräte aufstocken.
»Schaut euch um ob ihr irgendetwas verwertbares finden könnt«, sagte er im barschen Befehlston.
»Jawohl«, erklang es von seinen Männern im Chor und sie teilten sich sogleich auf.
Ein Kerl namens Casquette ging sofort einige Schritte in den dicht bewachsenen Wald hinein, riesige Bäume und Pflanzen regten sich vor ihm zum Himmel. Dicke massive und kräftig aussehende Wurzeln zogen sich über und durch den Boden, einige waren mit Moos bewachsen, andere weniger bis gar nicht. Und dann sah er es im Augenwinkel trotz seiner dunklen Sonnenbrille.
Ein kleines Lebewesen huschte über einen Ast und verschwand im Dickicht. Doch ganz verkroch es sich nicht. Mit neugierigen gelbbraunen Augen musterte es den Eindringling.
»Hey. Was bist du denn?«, fragte Casquette und streckte die Hand nach dem Reptil aus. Es sah aus wie ein kleiner blauroter Salamander, nur mit kleinen Krallen an den Pfoten und einem kleinen gezackten Granz um den Kopf.
»Hey Casquette. Hast du was gefunden?«, fragte ein anderes Mitglied, auf dessen Mütze sein Name groß stand, Pinguin.
Auf die Frage hin packte Casquette das kleine Wesen mit einer flinken Bewegung am Schwanz und hielt es Pinguin vor die Nase.
»Ein Salamander. Wie aufregend«, sagte dieser spottend und hob eine Augenbraue. »Du sollst nach etwas essbaren Ausschau halten, nicht nach Haustieren.«
Casquette musterte das kleine blaurote Tier in seiner Hand.
»Glaubst du nicht das der essbar ist?«
Doch Pinguin zuckte nur mit den Schultern.
Plötzlich raschelte es hinter ihnen im Gebüsch, erschrocken wandten sie sich dem Rascheln entgegen und atmeten erleichtert aus als ein großgewachsener Mann mit langen zotteligen schwarzen Haaren vor ihnen stand.
Ehrleichtert stellten sie fest das er bereits eine Beute erlegt hatte und sie im Arm hielt.
»Oh du warst aber fleißig, Jean«, sagte Pinguin bewundernd.
»Hier auf dieser Insel ist irgendetwas faul«, sagte er mit seiner tiefen Stimme und sah sich prüfend um. »Es wäre als hätten die Bäume Augen.«
»Wenn du meinst«, sagte Casquette weniger beeindruckt und machte sich mit dem Salamander in der Hand auf den Weg. Das kleine Tierchen wehrte sich nach Leibeskräften, trat um sich kratzte und wollte ihn in den Finger beißen, da hielt ihn der Mann auf Augenhöhe.
»Mal sehen was der Koch aus dir so zaubern kann«, sprach er zu dem Tier.
Plötzlich erstarrte er mitten im Gehen, als sich vor ihm ein größeres Geschöpf aufbäumte. Bedrohlich baute sich das schuppige Wesen, mit dem langgestreckten Körper und den gefährlich aussehenden leicht gezackten Schwanz, vor ihm auf.
»Was ist denn los?«, fragte Pinguin der in Casquette reingelaufen war, weil dieser so abrupt stehen blieb. Wortlos zeigte er auf das riesige Reptil vor ihm, welches bedrohlich die kleinen Männer musterte.
»Oh ... das ist ein großer Salamander«, sagte Pinguin.
Das Wesen ließ einen lauten bedrohlichen Ruf verhallen und beugte sich nun zu den drei Männern runter. Selbst als es auf allen vieren vor ihnen stand war es weitaus größer als Jean Bart. Mit seinen bernsteinfarbenen fast gelben Augen sah es die Männer an. Jetzt erkannten sie auch dass es sieben Auswucherungen am Kopf hatte, wie Hörner die sich nach hinten bogen. Das war eine Monster Echse.
»Das ist wohl sein großer Bruder«, sagte Casquette und hielt das kleinere Tier immer noch in den Händen.
Doch Jean Bart reagierte sofort, er ließ die Beute fallen und stürzte auf die riesige Echse zu, diese schlug ihn mit seiner Krallenbesetzten Pfote weg und riss tiefe Furchen in den Boden vor den Piraten. Casquette und Pinguin machten einen Satz zurück und blieben in Verteidigungsposition stehen.
»Lass das Vieh endlich los!«, herrschte Pinguin seinen Kameraden an, dieser ließ augenblicklich die kleine Echse unachtsam fallen. Panisch verkroch sie sich flink unter einem Strauch. Die große beobachtete dies mit wachsamen Blick und ließ unerwarteterweise von den Männern ab.
»Was ist denn jetzt?«, verdutzt sahen die Drei zu wie die große Echse sich ebenfalls davon machen wollte.
»Das Tier wollte nur seinen Artgenossen helfen«, sagte Jean Bart.
»Oh, dann war das wohl der Vater«, bemerkte Pinguin.
Doch plötzlich sprang wie aus dem Nichts ein flinker großer Schatten aus dem Gestrüpp und auf die Echse zu.
Mit einem Kung- Fu- Tritt der sich gelohnt hatte schleuderte der Eisbär Bepo die Echse einige Meter weiter. Diese landete unsanft auf der Seite und schlug mit ihrem Stacheln besetzten Schwanz nach ihrem hinterhältigen Angreifer. Doch der Eisbär war schneller und wich der Attacke aus. Sofort setzte Bepo eins nach und verpasste der Echse erneut einen Hieb, dieses Mal schien es sie ungünstig erwischt zu haben und sie ging verletzt zu Boden, wo sie zum Erstaunen der anderen ... schrumpfte.
Die sechs Meter große Echse schrumpfte mit einem Mal auf die Größe eines normalen Leguans und blieb liegen. Schwer atmend lag das Tier am Boden.
»Das ist doch ein Witz oder?«, sagte Casquette fassungslos und schaute auf die Echse herab.
»Was ist denn hier los? Was braucht ihr denn so lange?«, erklang die genervte Stimme von Law, als er sich seinen Weg durch die Büsche bahnte.
Seine Leute antworteten jedoch nicht. Zu groß war noch die Überraschung das dieses Geschöpf einfach so in sich zusammen schrumpfte.
Als Law das Kriechtier erblickte hob er fragend eine Braue.
»Ihr habt zu dritt gegen eine Echse gekämpft die gerade mal so groß und lang wie eine Elle ist?«
»Die war größer«, verteidigte sie Bepo sogleich.
»Ach?«, mit einem geringschätzigen Blick packte er die Echse am Nacken und hob sie hoch. Die Echse gab ein protestierendes Zischen von sich, strampelte mit ihren Gliedern und ruderte mit ihrem langen dünnen Schwanz, der fast noch einmal so lang war wie ihr eigentlicher Körper.
»Du siehst ja enorm gefährlich aus«, spottete er und hielt das Tier auf Augenhöhe.
Ein bedrohliches Fauchen entfuhr der Echse und bildete er sich das ein, oder sah sie ihn böse an?
»Niedlich, ihr habt einen Salamander verprügelt«, wandte er sich an seine Leute.
»Salamander?! PAH!«, keifte eine raue Stimme eingeschnappt.
Die fünf Männer sahen sich verwundert an und schauten prüfend in jede Richtung aus der die Stimme hätte kommen können.
Schließlich beschlich Law ein seltsamer Verdacht, erneut hob er die Echse an und schaute ihr prüfend in die Bernsteinfarbenen Augen, die ihn verärgert musterten.
Nach einer Weile jedoch musste er über seinen eigenen Gedanken grinsen, das wäre einfach zu lächerlich.
»Warum lachst du Kapitän?«, fragte Bepo verdutzt.
»Ich dachte wirklich der Salamander würde sprechen«, sagte er amüsiert.
»Noch mal zum Mitschreiben! Ich bin ein Leguan!«, keifte die Stimme erneut und dieses Mal bildete er sich das nicht ein, die Echse warf ihn doch tatsächlich einen wütenden und eingeschnappten Blick zu.

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Von Piraten, Schätzen und Echsen?!
FanfictionNur schnell die Vorräte aufstocken, soweit der Plan. Doch was wenn die Nahrung sich wehrt? Im Dschungel treffen die Heart- Piraten auf Echsen aller Art und Größe und nehmen eine mit. Mit ungeahnten Folgen. Denn dieser Leguan hat es Faustdicke hinter...