Zwei Wochen schon waren seit dem Vorfall mit den Tenryuubito und den Chronisten Duncan Gray vergangen. Zwei Wochen die Gwen weiter auf den U- Boot artigen Schiff ausharrte und nun auch langsam Bepo immer besser verstand.
»Oh ... uh ...«, stöhnte Gwen und ließ ihre Glieder über die Tischkante hängen. »... uuh ...«
»Würdest du das bitte lassen? Du klingst wie ein Obszöner Anruf«, brummte Law genervt der krampfhaft versuchte in der Zeitung zu lesen.
»Ich sterbe ...«
»Was ist denn?«, seine Stirn legte sich in Falten als er Gwen musterte. »Hast du was Schlechtes gegessen? War Vielleicht eine Schnecke im Salat?«
»Nein ...«, sie atmete tief durch. »Ich glaube ich bin Seekrank ...«
Law warf ihr einen ungläubigen Blick zu.
»Du bist seit fast einem Monat auf diesem Schiff und jetzt wirst du Seekrank? Du wirst eine Magenverstimmung haben.«
Der Leguan warf ihm einen bösen Blick zu.
»Siehst du nicht wie grün ich im Gesicht bin?«, fragte sie gereizt.
»Oh ja, ein sehr ungesundes Grün für einen Leguan«, sagte er trocken und wandte sich erneut der Zeitung zu. »Erstaunlich was für Grüntöne ein Reptil annehmen kann.«
»Ich schwöre bei den Sieben Samurai, eines Tages wirst du dafür bluten«, brummte sie und in ihrem Magen rebellierte etwas. »... uh .... hhh ...«
»Gwen, jetzt hör schon auf.«
»Lass mich in Ruhe sterben!«, fauchte sie so giftig wie sie konnte und ließ erneut die Glieder hängen. Doch da wurde Law stutzig, Gwen war nicht der Typ der simulierte oder einen empfindlichen Magen hatte. Genervt legte er die Zeitung bei Seite und tastete Gwens Magen ab.
»Nicht so kräftig drücken, sonst reklamiere ich das Essen«, stieß sie hervor. »Und das würde Shap so gar nicht gefallen.«
»Du sollst mir nicht auf die Tischplatte kotzen, atme einfach mal tief ein und aus.«
Sie tat wie ihr geheißen und atmete tief ein und aus, mit ernstem Blick tastete Law weiter ihren Leguanbauch ab.
»Und Doc? Werde ich sterben? Wie viel Zeit bleibt mir noch?«, fragte Gwen.
»Du brauchst nur etwas frische Luft, vermutlich bist du wirklich Seekrank. Seltsam das du das jetzt erst merkst.«
Sie zuckte mit den Schultern und legte sich wieder flach und ausgestreckt der Länge nach hin.
»Diese Hitze, nicht nur schlecht ist mir, sondern auch noch warm«, brummte sie.
Da machte es bei Law KLICK und er wusste mit einem Schlag was die Sintome waren.
»Das darf doch nicht wahr sein«, er grinste sie fies an. »Ich weiß was es ist«, sagte er triumphierend.
»Was denn?«
Da nahm er sie mit beiden Händen hoch und sah ihr fest in die Augen.
»Bepo.«
»Hä?«
»Bepo hasst das Tauchen und wird da immer etwas nervös. Sein Fell macht ihm die Sache auch nicht unbedingt leichter.«
»Und was hat das mit mir zu t- ...«, sie beendete ihren Satz nicht und sah ihn verstehend an. »Warum ich nicht daran gedacht habe? Ich spüre einfach nur Bepos Unwohlsein.«
Law nickte.
»Dann mach was dagegen«, brummte sie.
Kurze Zeit später tauchten sie auf, Gwen spürte sofort das Bepo der Erste an Deck war, da dieses gemeine Gefühl in der Magengegend verschwand und ihr nicht mehr so warm war.
Bepo war so schnell es seine Beine zuließen an Deck gestürzt und streckte sich ausgiebig. Nachdem er ein paar Mal Kräftig durchatmete sah er prüfend in jede Himmelsrichtung und stellte fest, dass sie direkt neben einer Insel aufgetaucht waren.
»Oh, klein aber hübsch«, nuschelte der Eisbär und konnte den Blick nicht von der Insel lassen.
Lange war Bepo jedoch nicht alleine an Deck, da spürte er wie etwas Kleines an seinem Overall hinaufkletterte und sich auf seine Schulter legte.
»Du musst dich zusammenreißen, wenn wir tauchen, wegen dir sterbe ich fast den Heldentod«, brummte Gwen, doch sie merkte bald das Bepo ihr gar nicht zuhörte. »Hey, Bepo!«
Wie aus einer Trance gerissen schreckte der Eisbär auf.
»Was? Wie? Entschuldige!«, sagte er schließlich verlegen.
»Hast du mir überhaupt zugehört?«, fragte Gwen verärgert, doch Bepo schüttelte verlegen den Kopf.
»Bären«, murrte sie und warf ebenfalls einen Blick auf die Insel. »Ui ... die ist aber klein ... und hübsch ...«
»Wo starrt ihr denn alle hin?«, fragte Pinguin der sich mit Casquette dazugesellte.
»Seht ihr das was ich sehe?«, fragte Gwen und rieb sich ungläubig die Augen.
»Also ich sehe nur eine kleine ... niedliche Insel«, sagte Casquette und musterte das Fleckchen Erde ausgiebig.
Pinguin lächelte aufmunternd.
»Die Insel sieht aus wie „Green Little Paradise" nur noch kleiner.«
Mit ernster Miene nickte Gwen zustimmend.
»Allerdings, ... «
»Wo starrt ihr alle so gebahnt hin?«, hörten sie die Stimme ihres Kapitäns fragen.
»Ach nichts Besonderes. Wir sind nur direkt neben einer kleinen Insel aufgetaucht, die begutachten wir ein wenig.«
»Ach ...«, sagte Law unbeeindruckt und warf ebenfalls einen Blick auf die Inseln vor ihm. »Wie auch immer, wir werden hier vor Anker gehen. Ein Sturm zieht auf und ich möchte das Tauchen vorerst etwas einschränken, wegen Bepo und Gwen.«
»Oh zu Liebenswürdig von dir«, sagte Gwen trocken.
»Es geht mir mehr um meinen Viezen, also bilde dir nicht zu viel drauf ein«, konterte er.
»Ja ja, lass den Leguan leiden«, brummte sie, doch wirkte Gwen abgelenkt, sie schien auf einen unsichtbaren Punkt fixiert zu sein. Sie hörte zwar die Stimme wie jemand auf sie einredete, doch es war als wäre sie unter Wasser, es war nur ein Rauschen und Plätschern.
»Gwen«, herrschte Law sie an, da schreckte sie auf.
»Was? Was?«
»Du kannst deine Klauen wieder aus Bepos Schulter nehmen.«
Langsam senkte sie den Blick zu ihren Händen, sie hatte wirklich ihre Klauen in Bepos Schultern versenkt.
»Oh, Verzeihung. Ich war etwas ...«, doch da sah sie wieder zur Insel.
»Abgelenkt?«, fügte Law trockenhinzu und nahm Gwen von Bepos Schultern.
»Hör auf zu träumen, ich weiß das diese Insel irgendwie Ähnlichkeit mit deiner Heimat hat.«
»Darf ich sie mir mal ansehen?«, fragte Gwen und sah ihn erwartungsvoll an.
»Vielleicht morgen, es wird schon Dunkel, das Risiko will ich nicht eingehen.«
Doch da hing ihr Blick wieder wie gebahnt an der Insel. Seltsame Gedanken flogen ihr durch den Kopf, und noch seltsamere Dinge spielten sich vor ihrem Geistigen Auge ab. Es war als würde sie träumen, nur intensiver.
Law schüttelte sie kräftig.
»Hey!«
»Was?!«, schrie sie erschrocken.
»Du wirkst so abwesend, hypnotisiert diese Insel dich etwa?«, feixte er und erntete einen bösen Blick von Gwen.
Doch dann stellte Law leicht ungläubig fest, dass es den Rest ähnlich erging, so wie sie an der Reling standen, starrten sie Löscher in die Luft. Pinguin hatte sogar ein fast seliges Lächeln im Gesicht.
»Leute?«, fragte Law und seine Stimme bekam langsam einen ungeduldigen Unterton.
»Ich störe euch nur ungerne bei euren Tagträumen, aber bereitet doch bitte mal das Schiff vor, damit wir hier ankern können.«
Erst bei einem zweiten gebrüllten „Hey!", reagierten die anderen und machten das Schiff klar.
Jean Bart stellte sich mit besorgtem Blick neben ihn und musterte die Insel kritisch.
»Wenn der Sturm nicht aufziehen würde, würde ich davon abraten hier zu ankern«, sagte er mit tiefer Stimme.
Law sah Jean Bart fragend an.
»Ich habe auch das Gefühl das hier was nicht stimmt«, sagte Law und beäugte kritisch Gwen die ruhig in seiner Hand saß und verträumt auf die Insel starrte.
Es war ein seltsam heimeliges Gefühl das sich in ihrer Brust breit machte. Diese Insel hatte etwas Anziehendes, etwas ... Vertrautes. Allerlei seltsame Bilder kreisten in ihrem Kopf, sie stellte sich vor wie sie auf „Green Little Paradise" mit den anderen herumtollte, oder einfach in einem Café saß und in der Zeitung las. Unbeschwert.
Sie spürte regelrecht wie sie mehr und mehr in ihrem Tagtraum abdriftete und zwang sich in die Realität zurück. Gwen schüttelte den Kopf um diese wirren Gedanken los zu werden und sah dann zu ihrem neuen Kapitän auf. Den besorgten Gesichtsausdruck zu urteilen, rang er mit sich ob man wirklich hier anlegen sollte, oder ob er einfach Bepos Zustand ignorieren sollte.
Nach wenigen Minuten ging Law in seine Kajüte und steckte auch Gwen unter ihren Ast.
Eine unheimliche Erschöpfung und ungeahnte Müdigkeit ergriff sie und schon nach kurzer Zeit war sie eingeschlafen.
Stille legte sich nach und nach über das U-Boot, doch diese Stille war trügerisch. Wie ein Déjà-vu, erlebte Casquette die Situation erneut. Nur das es dieses Mal Gwen nicht in ihrer Menschlichen Form umherwandelte. Auf leisen Leguanpfoten schlich sie durch den Gang, reagierte weder auf Rufen noch auf die Berührung als Casquette sie anstupste. Sie ging wie in Trance weiter, weiter auf die Reling zu.
»HEY!«, rief Casquette, als er sah das nicht mehr viel fehlte und sie einfach ins Wasser fallen würde, doch da packten sie zwei Hände und hoben sie hoch. Sie wehrte sich nicht einmal, noch ließ sie einen Laut hören. Dafür drang genervtes Stöhnen von der Person die sie fest hielt.
Kopfschüttelnd ging der Schwarzhaarige mit den auffälligen Tätowierungen auf sein Crewmitglied zu und drückte ihm den wieder normal schlafenden Leguan in die Hand.
»Behalt sie im Auge und wenn die nächste Schicht beginnt, gib sie Jean«, ordnete Law an und ging wieder unter Deck.
Wie aus einem Instinkt heraus hatte er gemerkt, dass Gwen wieder stiften gegangen war und war ihr gefolgt. Und er war sich ziemlich sicher, ... es lag an dieser Insel.
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Von Piraten, Schätzen und Echsen?!
FanfictionNur schnell die Vorräte aufstocken, soweit der Plan. Doch was wenn die Nahrung sich wehrt? Im Dschungel treffen die Heart- Piraten auf Echsen aller Art und Größe und nehmen eine mit. Mit ungeahnten Folgen. Denn dieser Leguan hat es Faustdicke hinter...