»Jetzt zick nicht so rum! Find dich damit ab!«, schrie der Tenryuubito die kleine freche Eidechse an, die ihm ignorierend den Rücken zugewandt hatte.
»Mit was abfinden?«, fragte sie mit schriller Stimme und verschränkte die kleinen Leguanarme. »Ich sagte doch das ich unausstehlich sein kann, wieso glaubt mir nie jemand wenn ich etwas sage?«
»Wenn du nicht so nützlich wärst, hätten dich meine Sklaven zu essen bekommen!«, drohte er ihr.
Nach der Drohung drehte sie sich langsam zu ihm um und warf ihn einen gelangweilten Blick zu.
»Du glaubst gar nicht wie oft mir schon mit dem Kochtopf gedroht wurde. Seid ein weinig kreativ mit euren Drohungen, das wird langsam langweilig.«
Da platzte den Himmelsdrachenmenschen der Kragen und er spuckte vor Wut als er sie anschrie.
»Du kleines MISTVIEH! WAS FÄLLT DIR EIN!?«, er holte gerade aus um sie zu schlagen da hielt ihn die Hand des Chronisten zurück.
»Herr, tut das nicht! Ihr müsstet wissen das Tiergeister extrem empfindlich sind, wenn das Band neu geknüpft wird. Ihr habt auf diese Weise die anderen verloren.«
Einsichtig senkte Stankt Carlos die Hand und schnaufte verärgert.
»Die anderen waren bei weitem nicht so aufsässig wie dieses kleine ... DING«, sagte er verachtend und warf ihr einen herablassenden Blick zu.
»Ich bin kein DING!«, fauchte sie zurück und wollte auf ihn zu gehen, als sie eine kleine massive Kette davon abhielt. Genervt zerrte sie an den Halsring, der keiner von der explodierenden Sorte war.
Stolz über seine Arbeit sah Duncan auf sie herab.
»Das ist eine Spezial Anfertigung. Dieser Halsring verhindert das du deine Größe ändern kannst, oder dich gar verwandelst«, erklärte er.
Doch so leicht gab sie nicht auf, mürrisch kaute sie auf einem der Kettenglieder herum.
»Ach das ist doch unfair«, maulte sie und ließ die Kette fallen die an einer Tragbaren Konstruktion befestig war.
Carlos grinste hämisch.
»Im Taschenformat bist du sowieso viel praktischer. Chronist, komm mit«, sagte er und verließ seinen Raum um seinen Geschäften nachzugehen.
»Taschenformat«, brummte Gwen genervt. Es wundert mich sowieso das ich meine Größe nicht steuern kann. Was ist das nur für ein Material?
Mit einem Stachel ihres Schwanzes versuchte sie das Schloss zu knacken, dieses gab jedoch auch nicht nach. Frustriert setzte sie sich und begutachtete die Kette.
Und ich dachte, bei der Mütze und den anderen wäre ich eingeengt.
Eine leichte Sehnsucht ergriff sie und traurig schaute sie aus dem Fenster. Die Freiheit war so nah und doch so gut wie unerreichbar.
»BIST DU BESCHEUERT?!«, brach es erbost aus Bepo. Fassungslosigkeit und Ungläubigkeit legte sich auch über die Gesichter der anderen Crewmitglieder.
Law warf ihn einem strafenden Blick zu.
»Wir haben keine andere Möglichkeit. Entweder wir holen die Göre da irgendwie raus oder wir sterben alle. Sucht es euch aus«, sagte Law böse.
»Weißt du nicht mehr wie das auf dem Sabaodyarchipel war? Ruckzuck wimmelte es nur so von der Marine und einem Admiral«, sagte Casquette nervös.
»Wir müssen nur schneller wieder weg sein, als der Admiral da ist, oder? Also wo liegt da das Problem?«, fragte Law.
»Käpt'n, mal ehrlich ...«, begann Pinguin. »Aber das wird so oder so ein Himmelfahrtskommando. Ob durch Gwen, als Hüter, oder die Marine und ihrem Admiral.«
Jean Bart baute sich vor den andern auf und blickte alle der Reihe nach an.
»Wo ist eure Entschlossenheit geblieben? Vor wenigen Stunden wolltet ihr Gwen noch zurückholen und nun? Ihr habt so eine Furcht vor den Tenryuubito und der Marine das ein Freund euch egal ist?«, er schüttelte verständnislos den Kopf.
Betroffen senkten die anderen die Köpfe. Nun wurde ihr Zusammenhalt massiv auf die Probe gestellt.
Law schüttelte den Kopf.
»Wie Pinguin es schon richtig gesagt hat, so oder so ... sehen unsere Chancen nicht gut aus. Aber wenn wir es nicht einmal versuchen, woher sollen wir dann wissen das es nicht vielleicht funktioniert hätte?«, Law erhob sich.
»Eine Frage habe ich noch. Beantworte sie ehrlich ...«, begann Shap, der Koch. »Was sind deine persönlichen Bewegründe? Willst du Gwen nur rausholen, weil sie unser Hüter ist und wir sonst mit ihr sterben? Oder ...?«
»Oder was?«, funkelte Law ihn böse an.
»Oder weil du sie als Crewmitglied akzeptiert hast?«, beendete er den Satz selbstbewusst.
Doch Law ignorierte die Frage und sah ihn nur drohend an, dann wandte er sich den anderen entgegen.
»Ihr kennt die Fakten, entweder ihr kommt mit, oder ihr verschwindet!«
Gelengweilt und genervt stupste Carlos dem Leguanweibchen immer wieder in die Seite. Diese ließ es sich gefallen und versuchte ihn einfach zu ignorieren.
Doch der Tenryuubito wurde immer dreister und zog an ihrem Schwanz, da schoss sie herum und biss ihn in die Finger.
»ELENDES MISTVIEH! DU HAST MICH GEBISSEN!«, brüllte er.
»Elender Mistkerl, du hast mich am Schwanz gepackt!«, keifte sie zurück und fauchte bedrohlich.
Da packte er die Kette und zog sie auf Augenhöhe daran hoch, doch sie streckte ihm die Zunge entgegen.
»Blödmann.«
»Ich bin nur so geduldig mit dir, weil du der letzte deiner Art bist, also sei gefälligst brav, verstanden?«, schrie er ungehalten und ließ sie unsanft fallen. »Die wenigen Stunden die dich und dieses Piratenpack verbindet genieße noch so lange du kannst«, fuhr er sie an und knallte die Tür hinter sich zu.
Langsam richtete Gwen sich auf, doch der Schreck saß tief.
Sagte er gerade wirklich, dass sie die Letzte sei? Die Letzte ihrer Art? Was war mit den anderen passiert, wo waren sie?
Ihre Gefühlswelt war komplett durcheinander geraten, seit sie auf Laws Schiff war. Noch nie zuvor war sie so traurig gewesen, oder hatte sich so einsam gefühlt.
Langsam rollte Gwen sich wieder zusammen und eine Träne rollte über ihr Gesicht.
»Was hat er nur getan?«, flüsterte sie heißer. »Was hat er euch nur angetan?«
Ein leises Rascheln war das Einzige das zu hören war. Ansonsten war die Nacht ruhig. Stille legte sich über das Anwesen, welches der Tenryuubito während seiner Anwesenheit bewohnte. Die Bewachung hielt sich zur Verwunderung in Grenzen, lediglich zehn Wachen standen um das Anwesen herum.
»Das wäre unsere Chance. Sankt Carlos ist nur leicht bewacht und Gwen wird vermutlich bei ihm sein«, sagte Pinguin und sah zu einer Handvoll Wachen hinüber.
»Also gut, ihr sorgt für Ablenkung und Jean und ich suchen Gwen«, befahl Law.
Sofort machten sich Casquette, Pinguin und Bepo auf den Weg. Die anderen hatten sich rund um das Anwesen verteilt, um wenn nötig einzugreifen.
Schnell huschten Jean Bart und Law auf das Fenster zu, das in das Zimmer des Weltaristokraten führte.
»Wie leichtsinnig, ein Zimmer im Erdgeschoss«, flüsterte Jean. »Er fühl sich einfach zu überlegen.«
»In dem Falle zu unserem Vorteil«, flüsterte Law zurück. »Siehst du irgendetwas?«
Jean Bart machte sich lang und sah durch das Fenster, nicht einmal die Vorhänge waren ganz geschlossen. Durch die Dunkelheit hindurch, sah er die schlafende Silhouette von Carlos. Sein Blick glitt weiter bis in eine Dunkle Ecke in der er eine kleine eingerollte Gestalt ausmachte.
»Sie ist hier drin. Aber Sankt Carlos ebenfalls«, knurrte er.
Law lächelte seinem großen Crewmitglied zu, der selbst einmal ein Gefangener von Sankt Carlos war.
»Ich denke du hast noch eine Rechnung zu begleichen. In der Zeit schnapp ich mir Gwen und wir verschwinden.«
Jean nickte und öffnete so leise wie möglich das Fenster.
Der Himmelsdrachenmensch war zu unbekümmert, er ging davon aus das es niemand wagen würde ihn zu überfallen, ob im Schlaf oder auf der Straße. Also war auch die Bewachung auf ein Minimum reduziert. Zum großen Vorteil von Jean Bart und Law. Wie Einbrecher schlichen sie durch das Fenster hinein in das Zimmer, Jean Bart ging ohne Umschweife auf Sankt Carlos zu. Law war bereits bei Gwen die zusammengerollt am Boden kauerte. Sachte stieß er sie an.
»Gwen? Hey!«, flüsterte er.
Langsam öffnete sie die bernsteinfarbenen Augen.
War das ein Traum? Einbildung? Oder Verzweiflung? Sie wusste es nicht, aber diese Stimme kam ihr verdächtig bekannt vor. Ungläubig sah sie zu ihm hinauf. Law hätte bei ihrem überraschten Gesichtsausdruck am lieben losgelacht, doch er beließ es bei einem zarten Klapps auf ihren Kopf.
»Du bist nicht echt. Du kannst gar nicht echt sein«, raunte sie erstaunt.
»Ich freu mich auch dich wieder zu sehen. Bedanken kannst du dich später«, flüsterte er und machte sich an der Kette zu schaffen.
»Die wirst du nicht aufbekommen. Keine Ahnung was das ist, aber es hemmt mich komplett«, sagte sie leise.
»Na gut, ich versuche was, halt still und erschreck nicht«, sagte er beruhigend und schuf eine kleine Kuppe um sie.
Gwen ahnte was er vorhatte und schloss mit klopfenden Herzen die Augen. Ihr wurde schon bei dem Gedanken ganz schlecht, dass ihr Kopf getrennt von ihrem Körper in der Luft schweben würde. Doch Law fluchte leise, daraufhin öffnete sie vorsichtig die Augen. Ihr Kopf war noch da wo er hingehörte.
»Ich kann meine Teufelskräfte nicht gegen dich einsetzten«, brummte er leise. »Dieser Halsring ist aus irgendeinem seltsamem Material, es blockiert mich völlig.«
Sie nickte.
»Das konnte ich mir fast denken. Mir geht es genauso.«
Da erhob sich Law und wandte sich an Jean Bart.
»Weck unseren gemeinsamen Freund doch mal ganz zärtlich, ich will den verfluchten Schlüssel.«
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Von Piraten, Schätzen und Echsen?!
FanficNur schnell die Vorräte aufstocken, soweit der Plan. Doch was wenn die Nahrung sich wehrt? Im Dschungel treffen die Heart- Piraten auf Echsen aller Art und Größe und nehmen eine mit. Mit ungeahnten Folgen. Denn dieser Leguan hat es Faustdicke hinter...