Alice's Rückkehr ins Wunderland

15.Kapitel

Bald hatten die drei den Wald hinter sich gelassen. Und einen großen Teil des Weges hinter sich gebracht. Unter Pauls Führung kamen sie rasch voran und einige Tage später tauchte das Schloss der roten Königin vor uns auf. Bedrohlich ragten die blutroten Zinnen und Türme vor ihnen auf. Und Alice überlief ein eisiger Schauer, bei diesem Anblick.

Zwei mal war sie bereits in dem ungeheuren Schloss gewesen und sie hatte sich gewünscht nie wieder dahin zurück zu kehren. Doch nun würde sie wieder freiwillig in die Höhle der Löwen spazieren...
"Hab keine Angst" flüsterte Paul Ailce zu. Sie erschrak ein wenig, denn noch nie zuvor hatte er direkt zu ihr Gesprochen.

So leise und so schnell sie konnten pirschten sie sich an die Schlossmauern heran. Es war beängstigend, wie hoch die Mauern in den Himmel ragten. Und die Türme wirkten noch beängstigender. Doch die meiste Furcht jagten Alice die roten Ritter ein, die überall auf den Mauern Wache standen.

"Geh einfach weiter" murmelte Paul, der vorraus ging. Kaum mehr als ein Schatten war von ihm zu erkennen, denn auch er trug einen der Umhänge, die unsichtbar machten. Alice war ein wenig mulmig zu Mute, denn den Hutmacher hatten sie am Waldrand verabschiedet. Und nur Paul würde sie begleiten. Es war ihr unangenehm sich mit einem vollkommen Fremden in solch große Gefahr zu begeben.

"Wir müssen an den Torwachen vorbeikommen" hauchte Paul und nickte zu den beiden roten Rittern, die das Haupttor bewachten. Beide waren bis an die Zähne bewaffnet und schienen nicht einmal eine Sekunde unaufmerksam zu sein.
Und auch das schwere eiserne Tor wurde kein einziges Mal geöffnet.

Als die Nacht herein brach, entzündeten die Wachen ihre Fackeln, doch sie verharrten an Ort und Stelle. Die Nacht wurde immer finsterer und weder Mond noch Sterne warfen ihr fahles Licht auf das Schloss.
"Was glaubst du wie lange wir noch auf eine Gelegenheit warten müssen" fragte Alice, der es schwer fiel zu sprechen. Denn vor Kälte klapperten ihre Zähne und schlotterten ihre knubelligen Kniee.

Kurz bevor der Schlaf sie übermannte hörten sie Schritte auf der Zugbrücke, die zum Tor führte. Sie erschraken, als sie eine ihnen wohlbekannte Stimme hörten: "hey ihr alten Blechdosen. Sagt eurer betrügerischen Königin, dass sie mich niemals in ihre Finger bekommen wird..."