17.Kapitel

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Immer tiefer stiegen sie in die Dunkelheit hinab. Die Fackeln, die die kargen Steinwände beleuchteten wurden immer weniger, sodass sie einen großen Teil ihres Weges in tiefster Dunkelheit zurücklegen mussten.

Immer wieder hätte Alice beinahe den Halt verloren, doch Paul hatte sie ein jedes Mal geistesgegenwärtig vor einem Sturz bewahren können.

Alice wagte nicht, sich zu Fragen, ob sie wohl noch viel weiter gehen müssten, als die Treppe abrupt endete. Vorsichtig lugten sie in einen langen Korridor. Vergitterte Zellen säumten den unterirdischen Gang und einige Rote Ritter saßen gelangweilt am anderen Ende des Ganges auf Kisten. Sie tranken Wein, spielten Karten und rissen schmutzige Witze.

Eine weitere Gruppe Wachen führte den Hutmacher zu einer der Zellen. Grob stießen sie ihn in eine der Zellen hinein und verschlossen die vergitterte Tür mit einem großen Schlüssel.

"Was sollen wir tun" flüsterte Alice ängstlich, als die Wachen sich zur Treppe wandten, um wieder hinauf zu gehen. Denn offensichtlich war dies der einzige Weg aus dem Kerker hinaus. Rasch zog Paul Alice in eine schmale Nische in der Mauer. Die Nische war so schmal, dass sie von außen kaum zu erkennen war. Dicht aneinander gedrängt standen die Beiden mit angehaltenem Atem zusammen und warteten ab, bis die Wachen vorbei waren.

"Wie wollen wir den Hutmacher und die weiße Königin retten. Vorausgesetzt, dass sie überhaupt hier ist" fragte Alice vorsichtig und mit gesenkter Stimme.

"Wir haben nur eine Möglichkeit" antwortete Paul und sah Alice an, als wüsste sie genau worum es ginge. Er zog ein mächtiges Schwert unter seinem Umhang hervor. "Mit diesem Schwert solltest du bereits Erfahrungen gemacht haben" flüsterte Paul und reichte Alice das Schwert. Dann trat er aus der Nische heraus und trat todesmutig auf die Wachen zu.

Alice's Rückkehr ins WunderlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt