love a fighter - #Wattys2020

Kapitel 5

"Du Andi, du hattest doch gesagt, dass ich was gut bei dir hab, weil ich für Enrico eingesprungen bin", sagte ich herausfordernd und schief grinsend, "Ich will mit zum Turnier!" Andi verdrehte die Augen in schnaufte. "Bitte Andi, du bist mir einen Gefallen schuldig!" Er schwieg eine Weile. "Warte hier!", er verschwand in seinen Büro und kam dann mit zwei zusammengehefteten Blättern Papier zurück. "Das musst du ausfüllen und deine Eltern sollen da noch unterschreiben." Ich sprang ihm in den Arm, "Danke Andi!" Schnell sprang ich die Treppen zur Kabine hinunter und zog mich so schnell es ging um und fuhr nach Hause.

"Mom? ", rief ich durchs Haus. Niemand antwortete. War ja klar. Auf einmal stand Clathlen hinter mir und blickte mir über die Schulter. Ich schrie auf als ich sie bemerkte und machte einen Satz nach vorn. "Alles gut. Ich bins",stammelte sie auch erschrocken. "Gott Clathlen, aber gut das du hier bist. Könntest du das hier vielleicht für mich unterschreiben?", ich hielt ihr das letzte Blatt hin und zeigte auf die Linie auf der eigentlich meine Eltern unterschreiben sollten, aber inzwischen ist Clathlen schon wie eine zweite Mutter für mich geworden. "Klar! Was ist das?" "Nur ein Anmeldeformular für ein Tunier nächste Woche." Cathlen fand MMA ebenfalls cool und war bis jetzt eigentlich bei jedem Kampf dabei. Sie unterschreib sofort und ich füllte gleich danach die restlichen Felder aus. "Sag mal, Cathy, könntest du mich vielleicht noch mal ins Studio fahren?" Sie lächelte mich freundlich an und holte ihre Schlüssel.

Ich sprang, schon zum gefühlt 100. Mal, die Treppen hoch. Auf der Kabinenetage stieß ich auf Alex. Ich wollte wütend an ihn vorbeilaufen und ihn ignorieren, aber er machte mir da einen Strich durch die Rechnung, als er meinen Arm festhielt. "Josi..." "Ich will echt nichts hören Alex. Du hast dich ja offensichtlich dagegen entschieden. Du hättest mir ja wenigstens schreiben können das du weg bist oder so", ich riss meinen Arm los und wollte die Treppen weiter hoch , doch Alex begann langsam und unberührt einen mir sehr bekannten Satz zu zitieren: "Ich kann dir nicht oft genug sagen wie sehr ich dich liebe, aber nicht weil es so ist, sondern weil ich weiß, dass du sonst noch eifersüchtig auf meine beste Freundin oder Steffan wirst und genau das ist es was ich NIE wollte." Ich blieb erschrocken und total schockiert auf der Stufe stehen, drehte auf dem Absatz um, ging zu ihm hin und küsste ihn. Ich wusste nicht warum, weil ich eigentlich total sauer auf ihn war. Als mir wieder klar wurde was er da gerade zitiert hatte beendete ich den Kuss so plötzlich wie er gestern, mit dem Unterschied, dass er eine Schelle kassierte und die war nicht gerade sanft. Ich fühlte mich deffinitiv besser. Ich lief die restlichen Treppenstufen hoch und dann gleich geradewegs ins Büro von Andi. Ich schmiss ihm die Formulare auf den Schreibtisch und ging ohne ein weiteres Wort wieder. Im Treppenhaus hörte ich Alex und Phillip, die sich lautstark über Alex' Handabdruck auf der linken Wange unterhielten.

Junge. Warum lässt du dir so ne Scheiße gefallen? Sie hat schon so viel Scheiße gebaut und dir so viel kaputt gemacht.

Kann ja alles sein, aber ich könnte sie niemals gehen lassen, genau so woe ich es nie ertragen hätte, würde sie bei dem Tunier mimachen oder den Club wechseln. Und soll ich dir sagen warum?

Warum, Romeo?

Weil ich sie trotz der langen Zeit und Jonas dazwischen liebe. Gestern, da war ich noch mit bei ihr und es ist noch ein schöner Abend geworden.

Naja, so lang du wegen ihr nicht wieder die Chance deines Lebens versaust und den Antrag auf eine Profiligaversetzung sausen lässt.

Ich konnte es nicht fassen.
So schnell wie möglich und ohne das Alex etwas hätte sagen können lief ich die Treppen hinunter zurück in Cathlens Auto.

Es war gegen halb acht als Cathlen an meiner Zimmertür klopfte und den Kopf hereinsteckte. "Es ist Besuch für dich da Josi", brüllte sie fast, damit ich sie verstehen konnte, da ich gerade meinen Boxsack bearbeitete. Auf einmal stand Fabi,meine beste Freundin, hinter mir. Ich fiel ihr in die Arme und zog die Bandagen aus. "Hey. Was machst du denn hier?" Ich sah zum Boxsack und dann wieder zu ihr, bevor ich anntwortete: "Stress abbauen. Ich hab zur Zeit so viel Scheiß um die Ohren. Ich weiß seit gestern warum Jonas wirklich mit mir Schluss gemacht hat, dann musste ich heute für Enrico mit dem Kids Training machen und hab dabei eine kassiert von so nem Jungen der jemanden verprügelt hat, weil der seinen querschnittsgelähmten Bruder verprügelt hat. Außerdem hab ich Alex geküsst er ist gestern noch bei mir gewesen und ist mitten in der Nacht abgehauen. Dafür hab ich ihn vorhin eine gescheuert, obwohl ich ihn davor nochmal geküsst hab. Davon mal abgesehen hab ich danach erfahren, dass er mich immernoch liebt und damals wegen mir eine Versetzung in die Profiliga abgelehnt hat." Vollkommen perplex stand Fabi vor mir,schnaufte und musste sich erstmal hinsetzten. "Ich glaube so viel Schockolade hab ich gar nich bei um das Alles noch im Detail zu besprechen." Wir lachten.

Am nächsten Morgen lagen wir beide auf meinem Tepich. Wir mussten eingeschlafen sein, aber ich konnte mich nicht daran erinnern, dass wir die Schokolade aufgegessen hatten oder eingeschlafen waren. Ich ließ Fabi schlafen und selbst holte ich mir eine Schüssel Müsli.
Fabi war bereits aufgewacht und rannte hecktisch durch mein Zimmer. "Was ist denn mit dir los?" "Das würdest du nicht fragen, hättest du mal auf die Uhr geguckt." Ich zuckte mit den Schultern und sah auf mein Handy. Shit! Schon halb elf. Sofort stellte ich die Schüssel ab und rannte an meinen Kleiderschrank um mir 1.ein Outfit und 2. Sachen fürs Tarining rauszusuchen. Ich schmiss die Klamotten einfach in die große Sporttasche, wo sich bereits meine Handschuhe, Schienbeinschoner, Mundschutz, Kopfschutz und Bandagen befanden. Ich machte mir nur ein wenig Mascara rauf und machte meine Haare zusammen. Anschließend ging ich um mir Bad die Zähne zu putzen. Ich warf noch das restlichestliche Schminkzeug in die Tasche zusammen mit Schlüssel und Portemoneie. "Du Fabi, du musst doch am Studio vorbei oder?!" Sie grinste: "Klar kann ich dich mitnehmen!" Wir sprangen die Treppen hinunter und so schnell es ging startete Fabi ihren Wagen.

Ich rannte die Treppen zur Kabine hoch und zog mich so schnell es ging um und sprang zusammen mit der Tasche die restlichen Treppen zum Studio hoch.
Sie hatten bereits mit der ersten Übung angefangen, also griff ich mir ein Springseil und machte mich damit warm. Ich versuchte die Blicke der Anderen zu ignorieren.
"Na Mensch. Kommst du heute auch mal ja?!", Maik kam schief grinsend auf mich zu. "Ja, ich hatte persönliche Angelegenheiten zu regeln." Ich konnte ja schlecht sagen, dass ich meiner besten Freundin die Ohren wegen Alex vollgeheult hab. "Naja, deine Sache, aber du hast dich gerade dafür qualifiziert unseren Neuling einzuarbeiten", er zeigte auf einen eher kleineren Jungen im beigen Shirt und schwarzen Boxerhosen. "Muss das sein? Ich muss fürs Tunier trainieren." Maik lachte nur: " Ja klar, du kommst doch nicht mal mit." Alex hatte in zwischen aufgehört den Boxsack zu bearbeiten und hörte uns nun aufmerksam zu. "Wenn du wüsstest. Ich hab gestern das Anmeldeformular dafür ausgefüllt und soll ich dir sagen woher ich das hab? Von Andi persönlich, weil er mir einen Gefallen schuldig war." Maik sah sauer zu mir herunter. "Arbeite den Neuling ein, dann sehen wir weiter." Nachdem er das sagte lief er schnurstracks auf Andis Büro zu. Ich ging auf den Neuling zu. "Hi, ich bin Josi." Ich reichte ihm die Hand. "Lukas", sagte er nur kurz und reichte mir seine Hand ebenfalls. "Gut. Ähm, ich würde als erstes gern mal wissen wollen ob du schon Kampfsporterfahrung hast." Er nickte: "Ich hab nen Jahr Kickboxen gemacht." "Okay. Dann würd ich jetzt gern mal so sehen was du schon drauf hast. Wenn du nichts dagegen hast würde ich einen kurzen Fight vorschlagen und davor mit Praze und Handschuhen Technicken und Co mir angucken. Ja?" Er zuckte mit den Schultern und nickte. Ich holte die Prazen während er sich Handschuhe anzog.
Ich zeigte immer verschiedene Angaben, die er ausführen sollte, an.
Am Ende war ich davon überzeugt, dass er wirklich einiges auf dem Kasten hatte.
Wie vereinbart bereiteten wir uns beide schutztechnisch auf einen Trainingskampf vor. Ich schlug vor in den Ring zu gehen, weil man dort am meisten Platz und Ruhe hatte.
Er schlug gut. Auch die Fußtechnicken saßen perfekt. Langsam zweifelte ich an seiner Aussage, dass er nur Kickboxen gemacht hatte.