Josis point of view
"In welchem Monat bist du eigentlich Josi?", fragte mich Anne, ein Mädchen aus meinem Fitnesskurs. "Siebter", antwortete ich knapp. "Und du machst mit uns noch Training?! Respekt! Andi kann sich ja echt glücklich schätzen so motivierte Angestellte wie dich zu haben!" "Danke!" Ich war vollkommen fertig! Es wurde langsam echt kompliziert mit Babybauch und gefühlten tausend Kilo mehr auf der Hüfte zu trainieren. Ich bin ja schon auf Schongang, aber vormachen und motivieren muss ich ja trotzdem. Ich ging durch das Studio zu Andi zum Tresen, welcher mir schon etwas zu Trinken fertig gemacht hatte. Es war wie ein gut geöltes Urwerk. Egal wer Schicht hatte, es lief jedes Mal gleich: Meine Kurse fangen Montags um neunzehn Uhr an. Ich komme immer halb sieben und auf dem Tresen liegt ein Handtuch und eine Flasche Wasser. Nach dem Training, was um halb neun zu Ende ist, steht ein Vanille-Milchshake da wenn Andi Schicht hat, wenn Jessy Schicht hat steht ein Schoki-Milchschake da und wenn Shawn da ist stellt er mir einen grünen Smoothie hin. Er ist auch der Einzige von den dreien, der nie am Tresen steht, wenn mein Kurs vorbei ist. Er macht mir nur den Smoothie und macht dann irgendwas anderes, um sich nicht mein Gemecker anhören zu müssen. Ich setzte mich also mit meinem Milchshake in der Hand vollkommen erschöpft auf das Sofa und wartete darauf, dass irgendjemand vorbei kommt mit dem man quatschen könnte. Tatsächlich kam nach fünf Minuten Andy, der sich zu mir setzte: "Na Mami!" Ich verdrehte grinsend die Augen. "Wie geht's dir?", fragte er besorgt und strich mit seinem Handrücken über meinen Babybauch. "Alles gut! Abgesehen davon, dass ich tausend Kilo zugenommen hab!", sagte ich in einem monotonem, genervten Tonfall. "Ach Süße, du bist immer noch wunderschön und überhaupt ist es is wohl vollkommen normal, dass man während der Schwangerschaft zunimmt!" "Du willst also sagen, dass ich fett geworden bin?!", brüllte ich ihn an. "Gott, Nein! Schätzchen, so war das doch nicht gemeint!" Ich sah ihn hochnäsig an und gab nur ein verächtliches Schnauben von mir. "Josi!", er zog meinen Namen extrem in die Länge und warf seinen Kopf in den Nacken. Ich konnte nicht anders, ich musste grinsen! "Du kannst gar nicht fett werden! Obwohl wir es dir alle strikt verboten haben, trainierst du ja trotzdem noch heimlich. Du hast doch nicht etwa geglaubt, dass das niemand merkt, oder?", er grinste mich entsetzt an. Ich verdrehte die Augen und biss mir in die Wange. "Ich sag's ja niemandem, aber mach das nich alleine! Man sollte niemals alleine trainieren und das müsstest du eigentlich wissen, schließlich arbeitest du in nem Fitnessstudio!", meckerte er. "Ja, Chef!", scherzte ich, doch Bongo sah mich nur streng an: "Trainierst du in nächster Zeit nicht mit einem Partner fühle ich nich gezwungen Alex oder Maik Bescheid zu sagen. Ich liebe dich ja wirklich, aber ich will nicht, dass du deine Gesundheit und die Gesundheit deines Babys gefährdest, in dem du dein straffes Trainingsprogramm weiterhin durchziehst." Ich zuckte mit den Schultern, wie ein stures Kind.
"Hey Schatz", Alex küsste mich und strich mir über die Schultern. "Hey Baby." "Wie geht's euch?", er setzte sich neben mich. "Ganz gut, schätze ich", ich sah auf meinen fast kreisrunden Bauch hinunter und legte eine Hand darauf. Andy quetschte sich plötzlich zwischen uns und grinste breit: "Na, ihr zwei hübschen." "Hey, Bongo!", Alex reichte ihm die Hand. Andy schlug ein und drehte sich anschließend zu mir um. "Was ist?", sagte ich mit trockenem und leicht genervten Unterton. "Ich will euch ja nicht unnötig nerven, aber in ca zwei Monaten wird mein Patenkind geboren und soweit ich weiß, habt ihr euch inmernoch nicht für einen Namen entschieden." Ich verdrehte die Augen und Alex grinste kopfschüttelnd. "Ich mein ja nur!" "Schon klar, Andy!", lachte Alex. "Ich hab mir noch nen paar Namen überlegt: wenn es ein Junge wird dachte ich an John, Bennet, Pascall oder Carlo. Sollte es widererwartend ein Mädchen werden, fände ich Laura, Vanessa, Elea oder Leigh-Ann ganz gut." "Bongo, Süßer, ich finde das ja wirklich sehr rührend wie du dich da so drum sorgst, aber wie gesagt haben wir noch ca zwei Monate", seuvzte ich, "Wir wissen beide zu schätzten was du für uns tust oder tun möchtest, aber manchmal ist es einfach zu viel das Guten." "Man, ich möchte doch einfach nur, dass alles glatt läuft mit eurem kleinen Keks. Ich will ja auch nur ein guter Patenonkel sein", er ließ enttäuscht die Schultern hängen. "Und das wirst du auch werden, aber mittlerweile könnte man fast denken, dass du der Vater oder der Großvater des Kleinen wärst.""Alex, Josi, schön euch zu sehen!", begrüßte Sabine uns. "Hey Mom!", Alex umarmte sie. "Hänschen, jetzt komm halt auch mal raus! Dein Sohn und deine zukünftige Schwiegertochter sind hier", rief sie ins Haus. Wir setzten uns draußen in den Garten an den großen Tisch, auf welchem der Apfelkuchen stand, den ich gegessen hatte als ich das erste Mal hier war. Als Hans rauskam hielt er ein kleines Paket in der Hand, welches mit einem hellblauen und einem hellrosanem Band verschlossen war. "Hey mein Junge", er klopfte Alex auf die Schulter. "Hallo Josi", er umarmte mich. "Hallo Hans." Er drückte mir das Paket in die Hand: "Für euch beziehungsweise für unseren Enkel." Ich löste die Schleife und öffnete die Schachtel. Es lag eine antike Spieluhr darin. Die wirkte wirklich ziemlich alt mit den einzelnen kleinen Roststellen. Ich öffnete sie und drehte an dem Schlüssel an der Seite. Eine mir unbekannte, jedoch schöne Melodie erklang. "Das kenn ich!", platzte es aus Alex heraus, "Das habt ihr mit immer vorgespielt als ich nich ein kleines Kind war." "Ja, stimmt", lächelte seine Mutter, "Ich hab es von meiner Mutter bekommen, als ich mit dir schwanger war. Diese hat es von ihrer Mutter bekommen. Es ist schon seit Jahren ein Erbstück der Familie. Und du wirst sie irgendwann deinem Kind weitergeben." Ich fasste mir an den Hals und spürte den Kettenanhänger meiner Mutter: ein kleiner Stern mit einem echten Smaragd in der Mitte. Sie hatte sie mir zu meinem fünfzehnten Geburtstag geschenkt. "Ein Familienerbstück!", hatte sie gesagt, "Auf das du es irgendwann deiner Tochter schenken kannst."
Wenn ihr noch Namen für das Kind von Alex und Josi habt, schreibt sie in die Kommis oder per Direkt(für Jungs und Mädchen) oder ihr sagt mir welche Namen ihr gut findet, von denen die ich schon in den letzten paar Kapiteln erwähnt hatte.
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love a fighter - #Wattys2020
Подростковая литератураJosi ist 16 und MMA-Fighterin aus Leidenschaft. Sie wächst allein bei ihrer Mutter auf, die so gut wie nie da ist. Ihr Leben ist der Sport und damit verbunden ihre engsten Freunde, die für sie eigentlich schon wie eine Familie sind. Doch auch in...