Kapitel 16

3.3K 155 1
                                    

"Steffan, mach auf! Ich bins", ich stand vor Steffans Tür und klingelte Sturm. " Meine Güte, was ist denn mit dir los? " "Ist das ne ernstgemeinte Frage?", genervt sah ich ihn an, während ich mir die Kapuze vom Kopf zog. " Oh fuck! Was ist denn bitte mit dir passiert?", schockiert starrte er mich an. "Ich hab mich mit ner Oma um ne Packung Kekse gekloppt", unschuldig und sarkastisch grinsend sah ich ihn an und verdrehte meine Augen. "Das war Alex?!", Steffan strich sich durch die Haare, "Und deine Hand, was hast du da gemacht?" "Spiegel!" Steffan nickte nur trocken und setzte sich auf einen der Barhocker in der "Küche".
"Das kann so echt nich weiter gehen. Ich mein, wenn das jedes Mal eskaliert wenn ihr euch seht werdet ihr beide irgendwann im Krankenhaus landen", wieder fuhr Steffan sich durch die Haare, "Warum kann er nicht einfach das machen, was er letztens vorgeschlagen hat." "Was?" "Ähm, nichts! Ich hab gerade nur laut gedacht. Nicht wichtig!" Ich sah ihn erwartend an: "Steffan, jetzt red Klartext! Was hat er gesagt?" Er schüttelte den Kopf: "Aus mir kriegst du nichts raus, vergiss es." "Du hast doch eben selbst gesagt, dass das alles hier aufhören muss." "Ich weiß, aber er hat es mir in Vertrauen gesagt und außerdem macht es jetzt auch echt keinen Sinn mehr." Entäuscht setzte ich mich auf den Hocker gegenüber von ihm. "Was läuft da jetzt eigentlich zwischen dir und Lukas?", er sah mich schief grinsend an. Auch ich musste lächeln. "Keine Ahnung. Ich mein klar ich hab bei ihm geschlafen und so, aber wir haben uns zum Beispiel noch nie geküsst, abgesehen von der Sache beim Tunier und der Abend danach, aber das waren ja keine richtigen Küsse." "Du bedeutest ihm echt viel, dass sieht man sofort. Aber dir scheint er auch viel zu bedeuten was?! Ich mein schon allein die Sache, dass du ihn noch nich geküsst hast ist ja schon Grund genug für diese Annahme. Bei dir und Alex hat es anfangs auch ne Weile gedauert bis ihr euch geküsst habt." "Genau, Alex, weil er mir auch viel bedeutet hat", wieder sah ich traurig auf den Tisch und betrachtete das Muster des Holzes. "Komm, wer dich so heftig beleidigt und sagt, dass du ne Schlampe bist , hat dich einfach nicht verdient", Steffan nahm meine Hand. "Aber irgendwie hat er ja auch recht!" "Womit, indem er sagt, dass du dich durchs ganze Studio gevögelt hast?" "Naja, nich ganz aber guck mal ich war mit Alex zusammen und ich hab fast den Rest der Truppe schon mal geküsst." "Ja, weil wir Flaschendrehen und Wahrheit oder Pflicht gespielt haben zu Geburstagen." Wir mussten beide lachen, bei den Gedanken an die Feiern im Studio.

"Nagut, danke das ich kommen konnte. War wie immer sehr geil. Bis demnächst",wir umarmten uns noch zum Abschied, bevor ich die Treppen zum Ausgang hinunter ging. Mein Bus kam fünf Minuten nachdem ich an der Haltestelle war. Ich holte meine Kopfhörer aus meiner Tasche und machte die Musik laut. Shawn Mendes' Stiches war eins meiner absoluten Lieblingslieder. Ich versuchte weder an Lukas, noch an Alex zu denken. Da fiel mir die Sache mit Bongo ein. Ich bereute es irgendwie ihn so angebrüllt zu haben. Er war in letzter Zeit immer für mich da gewesen und hat sich wie ein Vater um mich gekümmert. Als ich am Hauptbahnhof ankam holte ich noch schnell eine große Tüte Jelly Bellys für Bongo. Er liebte die Teile über alles, was ich vollkommen verstehen konnte. Irgendwie musste ich die Sache im Krankenhaus ja wieder gut machen.

So leise wie möglich schloss ich die Tür auf und schlich mich ins Haus. Ich sah im Bad und der Küche, sowie dem Schlaf- und Gästezimmers, unten nach ob er hier war. Er war eher selten oben, da er diese Treppen hasste. Trotz dessen sah ich auch oben in allen Räumen nach, doch keine Spur von ihm. Also hatte ihm die Sache doch mehr ausgemacht als ich dachte. Gerade als ich ihm eine Nachicht schreiben wollte klirrte unten das Glas einer Fensterscheibe. Sofort gingen bei mir alle Alarmglocken und leise schlich ich mich die Treppe runter, um zu sehen was passiert war. Das Fenster neben der Haustür wurde eingeschlagen und eine Hand versuchte jetzt von innen die Tür zu öffnen. Ich stellte mich neben die Tür und wartete darauf, dass er oder sie die Tür aufbekam um ihn oder sie auszunocken. Es gelang ihm oder ihr und vorsichtig wurde die Tür aufgeschoben. Nachdem er oder sie einen Schritt ins Haus kam wollte ich zuschlagen, doch ER war besser und hielt meine Faust fest. Ohne das ich so schnell gucken konnte hatte er mich über seine Schulter gezogen und auf den Boden geworfen. Darauf war ich nicht vorbereitet, also lag ich ächzend, knapp neben den Glasscherben, auf dem Fußboden vor der Tür. "Josi?" Ich sah hoch. "Oh Sorry, tut mir leid! Alles okay?" Er half mir hoch und jetzt erkannte ich das verlegene Gesicht. Bongo! "Mein Gott, Andy meine Fresse, hast du mich vielleicht erschreckt. Du hast doch nen Schlüssel oder nich?! Ach egal! Komm mal kurz her!", ich musste ihn einfach umarmen, bevor ich ihn wieder vollschnauzte. "Die Sache im Krankenhaus tut mir so leid." Er strich mir über den Kopf. "Alles gut, ich weiß wie nervig ich sein kann." "Ach, hör auf! Du hast dir nur Sorgen gemacht. Und als wieder Gutmachung hab ich auf dem Weg hier her noch was geholt", ich holte die Jelly Bellys aus der Küche und gab sie ihm. Wie erwartet grinste er übers ganze Gesicht.

"Wo warst du eigentlich den Rest des Tages? Nur mal so aus Neugier", fragte mich Bongo, als wir auf der Couch saßen, fernsahen und die Jelly Bellys aßen. "Bei Steffan, haben noch hab bisschen über Alex und so geredet. Er findet auch, dass das so nich weiter gehen kann." "Schon, aber das willst du da machen?" "Seine komische Tussi da, die trainiert doch demnächst auch bei uns, ich glaub nich, dass er sie alleine lässt, so krass wie er an ihr hing, die letzten Male." "Vielleicht könnten wir alle dann mal mit ihm reden, meinst du?!" Ich nickte. Ich wollte keinen Krieg zwischen mir und Alex, ich wollte ihn endlich wieder umarmen und vernünftig mit ihm reden und trainieren können.

love a fighter - #Wattys2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt