Kapitel 39

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Mein Direktor, Maik und ich saßen am großen Esstisch. Während sich Maik und der Direktor über meine Zukunft an der Schule unterhielten konnte ich an nichts anderes denken als an das Mädchen auch meiner Klasse. Hatte ich vielleicht zu spät einfegriffen? Wenn sie schwerere Verletzungen hatte war das meine Schuld! "Josi?", riss Maik mich aus meinen Gedanken. "Wie bitte? Was?"
Das Gespräch schien sich wie Kaugummi zu ziehen und nahm eknfach kein Ende. Schließlich, gegen 21.00 Uhr, verließ dann mein Direktor auch endlich mal unser Haus und sofort kam Maik auf mich zugestürzt: "Komm, dass müssen wir jetzt feiern!" "Was? Das er endlich weg ist? Gerne!" Er sah mich kühl an: "Meine kleine tritt in meine Fußstapfen und macht ihren eigenen Selbstverteidigungskurs für Mädchen an ihrer Schule. Ich bin echt stolz auf dich!" "Ach das geht alles klar?" "Klar! Sag mal was is denn los mit dir?" Ich kaute auf meiner Unterlippe herum. Plötzlich umarmte er mich: "Mensch, ich weiß doch was los ist! Dein Direktor hat mir alle erzählt während du in deiner anderen Welt warst. Du konntest doch nichts dafür, dass das solche Bitches sind! Es ist nicht deine Schuld!" Eigentlich wusste ich, dass er Recht hatte, aber trotzdem hatte ich ein schlechtes Gefühl.

Sie lag reglos auf dem Boden. Sie blutete stark. Es war offensichtlich, dass sie verprügelt wurde. Sie kam mir so bekannt vor, doch ich konnte nur die Hälfte ihres Gesichts sehen. Unwillkürlich ging ich einen Schritt vor und drehte ihr Gesicht mit dem Fuß zu mir. Ich konnte nicht kontrollieren was ich tat. Selbst der Rest ihres Gesichts ließ mich kalt. Sie stöhnte auf und sofort trat ich ungewollt gegen ihren Kopf. Es war als würde jemand anderes meine Handlungen und Gefühle steuern könnte. Ich sah an mir herunter und sofort fielen mir meine blutverschmierten Fäuste ins Auge. Klar war deffinitiv, dass ich sie so zu gerichtet hatte, doch immer noch fühlte ich keinen Hauch von Mitleid oder Reue. "Josi, was hast du getan?", eine Männerstimme wurde hinter mir laut. Ich drehte mich um und sah in das stolz-verwirrte Gesicht von Lukas. Es folgten keine weiteren Worte und ich drehte mich wieder zu Alex. Plötzlich stand Lukas neben mir und nahm meine blutige Hand. Wie in einem Rausch konnte ich auf einmal kaum etwas wahr nehmen. Ich sah, dass sich Lukas' Lippen bewegten, jedoch konnte ich nicht den Hauch eines Wortes verstehen. So ging das ca eine viertel Stunde. Als ich merkte wie ich wieder hören konnte war es als ob sich in meinem Gehirn ein Schalter umlegte und sofort sank ich zu Boden. Ich sah zu Alex, die immernoch aif dem Boden lag, sich jedoch nicht rührte. Nicht mal ihre Brust hob sich, um ihre Lungen mit Sauerstoff füllen zu können. Wieder sah ich auf meine Hände. Immernoch voller Blut. Immernoch eine Tatwaffe. Immernoch mein Verderben.
Wie konnte das passieren? Eine Hand legte sich auf meine Schulter und drehte mich um.

"Josi, bitte. Wach auf!" Ich schreckte hoch. Es war alles nur ein Traum! Maik nahm mich in den Arm. Ich wusste gar nicht was los war. "Ich dachte schon ich krieg dich gar nicht wach. Du hast geredet und geschrien, wie am Spieß. Es war wirklich fürchterlich!" Ich schwitze extrem und mein Hals tat weh. Das gleiche Spiel wie fast jeden Tag seit der Sache mit Alex auf dem Schulhof. Es waren bis jetzt zwei Wochen vergangen und ungefähr fünf von sieben Tagen in einer Woche muss Maik mich wecken, weil ich das ganze Haus zusammen schreie. Diese Träume sind wie eine zusammenhängende Geschichte und langsam ergibt sich auch ein Bild. Erst war die Sache wo Alex von den Mädels verprügelt wurde, dann die Sache als ich ihr geholfen hab, danach war ich ne Zeit lang mit ihr befreundet und die letzten Träume kamen nach einem Traum in dem ich mit ihr in einem Club war. Erst hab ich sie irgendwo hingeschleift, dann verprügelt und jetzt das. Ich weiß exht nicht was mit mir los ist! Klar fühlte ich mich irgendwie schuldig, weil ich erst so spät eingegriffen hab, aber ich hab sie doch nicht selbst verprügelt.
Das Vibrieren meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Eine Nachicht von einer unbekannten Nummer:
Hey Schätzchen.
Hast du mich schon wieder vergessen?

Ich lies mein Handy fallen, als mir klar wurde wer das war. Vor ein paar Wochen hatte mich irgendjemand angeschrieben und mich bedroht. Nachdem er bus jetzt nicht wieder geschrieben hatte hatte ich gedacht oder gehofft, dass er die ganze Sache vergessen hatte.

Wie wäre es wenn wir mit der ersten Aufgabe anfangen?!

Mein ganzer Körper zitterte wie verrückt und die Worte auf meinem Display begannen zu verschwimmen.

Ich machs zum Anfang auch leicht!
Du wirst aus deinem Verein austreten ohne das jemand etwas von diesem Spiel erfährt. Und wehe du informierst die Bullen ansonsten wird die erste Person die sterben wird dein Dad sein! Er wird genau so leiden wie deine Mom!

Ich schrieb nicht zurück, sondern überlegte wie ich Andy und den Anderen sinnvoll erklären konnte wieso ich den Club wechseln will. Ich ahnte irgendwie, dass dieser Typ oder diese Irre an der anderen Seite der Leitung zu allem Fähig sein könnte. Hatte er wirklich meine Mom umgebracht? Und wenn, warum? Unbewusst tippte ich eine Frage in mein Handy ein.

Was hast du mit dem Mord meiner Mom zu tun?!

Ist das eine ernst gemeinte Frage?

Ja!

Ich habe sie ermordet! Wenn du es genau wissen willst hab ich sie erst überfallen, dann ein wenig gequält, dann hab ich ihr die Kehle aufgeschnitten, danach hab ich nich ein wenig auf sie eingestochen und sie dann in den Graben geworfen, wo sie zwei Wochen später gefunden wurde.

Mir wurde sofort schlecht und meine Augen füllten sich nit Tränen. Was ist das für ein krankes Arschloch?! Ich werde seine Aufgaben so lange befolgen bis er einen Fehler machen würde und ich würde ihn finden und ihn zur Strecke bringen, dafür was er meiner Familie und mir angetan hat.

love a fighter - #Wattys2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt