8. ... und doch so fern

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  8. ... und doch so fern



Bellas PoV:
Eindeutig war ich schon einmal hier gewesen und das scheinbar in vampirischer Gesellschaft. Nur wann und mit wem war das gewesen? „Bella!", überraschte mich plötzlich eine mir unbekannte Stimme.



Ich sah mich um, hinter mir stand ein mir völlig unbekannter Vampir. Ohne nachzudenken machte ich einen Ausfallschritt und ging in eine Art Angriffsstellung. Meine Instinkte hatten einmal mehr die Oberhand über mich gewonnen und ich handelte einfach ohne Nachzudenken. Meine Nackenhaare stellten sich auf und alles in mir schrie, dass ich mich gegen ihn verteidigen müsste.



Allerdings stand er selbst völlig entspannt da und hob sogar seine Arme als Zeichen, dass er mir nichts tun würde. Aber konnte ich ihm vertrauen? Er war groß, viel größer als ich und dunkel und mein Gefühl sagte mir, dass er Gefahr bedeutete, aber konnte ich meinen Instinkten trauen?



„Bella", sprach er mich leise und beruhigend an, als wäre ich ein wildes Tier. Wahrscheinlich war ich das auch irgendwie. „Ich tue dir nichts. Ich bin Laurent, wir kennen uns. Vertrau mir, ich will dir nur helfen!" Seine Stimme war leise und sollte mich eindeutig beruhigen. Aber konnte ich ihm vertrauen? Meine Instinkte sagte eindeutig „Nein!".



Ich verfluchte mein Gedächtnis, warum kam jetzt keine Erinnerung? Er kannte mich, wusste meinen Namen aber ich konnte ihn absolut nicht einordnen. „Kannst du dich nicht an mich erinnern?", fragte er vorsichtig. Irgendetwas sagte mir, dass er darauf hoffte, dass es so wäre, aber warum sollte er darauf hoffen? Das ergab alles keinen Sinn für mich.



„Bella?", fragte er mich zum dritten Mal, da ich immer noch nicht geantwortet hatte. „Wir haben uns nur einmal kurz getroffen. Das war vor einigen Monaten hier auf dieser Lichtung. Erinnerst du dich nicht daran?" Ich lockerte meine Angriffshaltung etwas. „Ich erinnere mich wirklich nicht. Alle Erinnerungen an meine Zeit in Forks sind völlig ausgelöscht. Deshalb kam ich hier her und ich weiß, dass ich schon einmal hier auf diesem Feld stand, es hatte gewittert", erklärte ich unsicher.



Vielleicht konnte dieser Laurent mir ja helfen, meine fehlenden Erinnerungen wieder zu finden? „An dem Tag, sind wir uns hier begegnet", erklärte Laurent. „Du hast der Familie deines Freundes beim Baseballspielen zugesehen." Freund? Das musste ein Irrtum sein, ich hatte noch nie einen Freund gehabt und außerdem hätte meine Mutter mir doch davon erzählt, wenn es so gewesen wäre. Oder etwa nicht? Allerdings tat der Gedanke an Renée einfach zu weh, deshalb verdrängte ich ihn schnell wieder.



„Wenn wir uns begegnet sind, als ich noch ein Mensch war, warum hast du mich dann nicht getötet? Oder trinkst du kein Menschenblut?" Diese Frage musste ich einfach stellen. War es normal für Vampire, Menschen zu verschonen? Und wenn ja, wie schafften sie das? Die Rothaarige hatte meine Mutter und Phil jedenfalls nicht verschont. Hatte ich auch sie hier kennengelernt Immer mehr Fragen formulierten sich in meinem Kopf, aber ich wollte sie nicht stellen, ehe er die eine beantwortet hatte.

Laurent räusperte sich und schien zu überlegen, was er sagen sollte. „Zu der Zeit habe ich noch ausschließlich Menschenblut getrunken", gab er zögernd zu. „Wir waren damals zu dritt und die Cullens waren zu siebt und haben dich beschützt. Ich hatte dann einen Streit mit meinen Begleitern, weil James dich unbedingt jagen wollte und ich habe mich daraufhin von ihnen getrennt."

Ich will kein Monster sein (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt