12. Wettlauf mit dem Tod

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Guten Morgen ihr Lieben!

Entschuldigt bitte die Verzögerung bei den Updates. Im Moment habe ich eindeutig zu viel reales Leben ;-)


  12. Wettlauf mit dem Tod




Edwards PoV:

Ich lief, so schnell ich konnte. Normalerweise genoss ich es, wenn ich meinen Kräften freien Lauf lassen konnte, aber jetzt trieb mich nur eins voran, die Angst zu spät zu kommen. In meinen Gedanken sah ich mehrmals, wie Carlisle versuchte, in Denali jemanden telefonisch zu erreichen, aber erfolglos. Scheinbar waren die Denalis jagen, denn sämtliche Handys waren ausgeschaltet. Es schien, als hätte sich, seit Bells Verwandlung, alles gegen uns verschworen.



Erst als ich mich immer weiter von den Anderen entfernte, bemerkte ich, dass Jasper mich wohl die ganze Zeit etwas beruhigt haben musste. Denn je größer mein Vorsprung wurde, umso größer wurde auch meine Angst um Bella, die sich langsam zu einer ausgewachsenen Panik steigerte.




Ich zog mein Handy aus der Tasche und wählte Alice' Nummer. „Edward", meldete sie sich und fing auch gleich an zu erzählen, was ich wissen wollte, denn sie hatte meine Fragen vorher gesehen. „Laurent ist sich jetzt sicher, dass er Bella zu den Denalis bringen will. Sie sind jetzt auf dem Weg dorthin und werden zwei Stunden vor Victoria eintreffen. Leider ist keiner der Denalis anwesend. Eleazar und Carmen besuchen Freunde in England und die Anderen sind jagen. Allerdings könntet ihr sie auf dem Weg abfangen, das wäre aber ein Umweg. Vielleicht solltet ihr euch trennen, ich kann nicht sehen, wie der Kampf ausgeht, weil zu viele Entscheidungen ausstehen. Du kannst es schaffen, kurz nach Victoria dort zu sein, wir Anderen werden alle erst später ankommen." Alice seufzte laut.



Ich wusste genau, was sie bedrückte, auch wenn ich ihre Gedanken über das Telefon natürlich nicht lesen konnte. Aber ich kannte sie zu gut. Sie hasste es, wenn sie etwas nicht sehen konnte, weil zu viele Entscheidungen noch ausstanden.



„Ja", rief Alice. „Die Idee ist gut, ich rufe Carlisle sofort an." Dann legte sie auf. Ich hatte gerade entschieden, Carlisle und Esme zu bitten, die Denalis zu suchen, während Jasper und ich den direkten Weg zu ihrem Haus nehmen würden. Hoffentlich würden Bella und Laurent überhaupt am Haus bleiben, bis jemand kam. Ich hatte es so satt, ständig knapp zu spät zu kommen. Irgendwann musste das Schicksal mir doch mal gnädig gestimmt sein.



Während ich weiterhin in voller Geschwindigkeit lief, drehten sich meine Gedanken unaufhörlich im Kreis. War ich schuld daran, dass sie seit unserer ersten Begegnung ständig in Lebensgefahr schwebte? Ihr Blut war so verlockend für mich gewesen, dass ich sie eigentlich hätte töten müssen, doch ich hatte es geschafft und hatte es nicht getan, sondern mich sogar in sie verliebt.



Das Schicksal konnte doch nicht so grausam sein und sie erst zum Vampir machen, um sie dann vor unserem ersten Wiedersehen auszulöschen. Okay, dachte ich sarkastisch, das Schicksal vielleicht nicht, aber Victoria war so grausam. Ich musste es unbedingt schaffen sie aufzuhalten, ehe sie ihren abscheulichen Plan in die Tat umsetzen konnte. 



Irgendwie gab dieser Gedanke mir noch mehr Kraft und ich lief schneller, als je in meiner ganzen Existenz. Ich musste es einfach schaffen, Bella zu retten. Als es Tag wurde, musste ich sehr vorsichtig sein, aber trotzdem verminderte ich mein Tempo kaum. Ich hatte den Vorteil, dass ich den Menschen ausweichen konnte, sobald ich ihre Gedanken hören konnte. Alice hätte ähnliche Vorteile, aber die war weit zurück. Esme, Carlisle und Jasper mussten jetzt doppelt vorsichtig sein, zumal ausgerechnet heute die Sonne nur so vom Himmel strahlte. Meine einzige Hoffnung war, dass auch Victoria nun langsamer voran kommen würde.

Ich will kein Monster sein (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt