2.Kapitel

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John

Lucille warf mir einen beleidigten Blick zu.
"Was kann ich denn dafür?" Fragte ich sie vorwurfsvoll und sie stieß ein klägliches Miauen aus.
"Ich kann mir meine Familie nun mal nicht aussuchen..."

Nachdem ich unsere Katze eine Weile gekrault hatte, stand ich auf und zog mich an. Dann folgte ich Clarissa nach unten und die Katze lief mir mit wedelndem Schwanz hinterher.

Clarissa hatte sich auf dem Sofa im Wohnzimmer zusammen gerollt. In der Hand hielt sie das Buch was sie gerade übersetzte und auf den Knien ruhte ihr Laptop. Ich lächelte, denn es freute mich, sie so glücklich mit ihrer Arbeit zu sehen.

"Es tut mir leid" flüsterte ich. Erschrocken blickte Clarissa von ihrer Arbeit auf. "Soll ich meine Eltern gleich heute Anrufen? Und wollen wir vielleicht zu Ostern eine Woche hinfahren, damit sie dich besser kennenlernen?"

Verwundert sah sie mich an und streichelte geistesabwesend Lucille, die ihr auf den Schoß gesprungen war. "Ist das dein Ernst" fragte sie verblüfft.
"Natürlich ist das mein Ernst" bestätigte ich und setzte mich neben sie aufs Sofa um sie in die Arme zu nehmen.

***

Clarissa bestand darauf, dass ich meine Eltern so schnell wie möglich anrief. Und sie gab keine Ruhe, bis ich es erledigt hatte.

Meine Mutter war sehr erstaunt meine Stimme zu hören, "was kann ich für dich tun?"

"Mom, ich wollte dir nur sagen, dass Clarissa und ich verlobt sind" stammelte ich.
"Ihr seid verlobt?"
"Ja" antwortete ich und versuchte mir Mut zu zusprechen. John Altman fuhr ich mich selbst an, du bist ein erwachsener Mann, du musst keine Angst vor deiner Mutter haben, wie ein dummer Schuljunge.

"Bist du dir sicher? Ich meine bist du dir sicher, dass sie dich nicht nur wegen deinem Geld heiraten will?" Fragte meine Mutter und an ihrem Unterton hörte ich, dass sie ziemlich skeptisch gegenüber Clarissa war.
"Ja, Mom ich bin mir sicher. Wir lieben uns." Ich konnte es nicht fassen, was meine Mutter da sagte, "nur Weil du Dad wegen seinem Geld geheiratet hast, muss das doch nicht für alle Fragen zutreffen."

Offenbar hatte ich einen empfindlichen Nerv bei ihr getroffen, denn ich hörte, wie sie empört die Luft einzog.

"Werden wir sie wenigstens noch vor der Hochzeit kennenlernen?" "Natürlich werdet ihr das" versuchte ich sie zu beruhigen, denn ich wusste, dass es mir keine Punkte bringen würde sie noch mehr in Rage zu bringen.

"Wir haben überlegt, ob wir vielleicht über Ostern für eine Woche zu euch kommen? Ist Dad da zu Hause oder auf Reisen?"

Sie überlegte einen Moment und antwortete: "ich denke schon. Doch im Grunde ist es sowieso egal, da er in solchen Dingen eh kein Geschick hat." Ich war mir nicht sicher, ob ich traurig sein sollte oder nicht. Denn wenn es um Gefühle ging, hatte mein Vater meiner Meinung nach definitiv mehr auf dem Kasten. Und ich hatte es noch nie leiden können, wenn meine Mutter schlecht über meinen Vater sprach.

"Okay" unterbrach meine Mutter meine Gedanken, "dann ist das Abgemacht..."

***

Ich war unendlich erleichtert, als ich dieses Gespräch endlich hinter mich gebracht hatte.

"Was hat sie gesagt" wollte Clarissa wissen, als ich wieder in die Küche kam um zu Frühstücken.

"Sie freut sich darauf dich kennen zu lernen" Log ich, denn Ich konnte ihr einfach nicht die Wahrheit sagen.

Summerkisses (Clarissa und John IIII)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt