15.Kapitel

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Clarissa

Ich war mit den Nerven am Ende. Wieso hatte irgendjemand diese Sahra eingeladen?

"Es tut mir so leid" flüsterte John und drückte mich fester an sich. Mein Kopf lag an seiner Brust und ich konnte das rhythmische Schlagen seines Herzens durch den dünnen Stoff seiner Jacke hören.
"Meine Mutter hat sie eingeladen, wahrscheinlich um mir eins auszuwischen."

Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und richtete mich hastig auf. Zornfunkelnd starrte ich ihn an, "du meinst wohl eher, dass sie mir eins auswischen will."

Ich konnte nichts dagegen tun, die Tränen brachen einfach wieder hervor. Ich wandte mich von John ab und lief eilig zurück zum Haus.

Als ich endlich den Weg nach oben zu unserem Zimmer gefunden hatte, brach ich auf dem Bett zusammen ich ließ meinen Tränen freien lauf.

Dies war der schrecklichste Tag meines Lebens gewesen. Johns Mutter war ganz anders als erwartet. Sie war eine bösartige, intrigante Tussi. Die nicht wollte, dass ihr Sohn eine Frau hatte, die ihn liebte. Sondern eine Frau, die ihren Mann nur wegen des Geldes liebte, die er aber in einem Countryclub präsentieren konnte.
Und sie hasste mich, nur weil ich nicht ihrer Vorstellung von einer perfekten Frau entsprach...

Es war einfach zu viel für mich gewesen. Schon alleine der Rundgang über das endlose Anwesen hatte mir den Nerv geraubt. Für mich waren es zu viele Eindrücke auf einmal gewesen. Und es machte mich traurig wie hämisch seine Mutter mir ihren Reichtum unter die Nase gerieben hatte...

***

Ich beruhigte mich bald, denn normalerweise war ich keine solche Heulsuse.

Komm schon Clarissa pfiff ich mich selbst an, du hast nie geheult. Nicht einmal als Dylan dich verlassen hatte. Also jetzt reiß dich zusammen. Denn schließlich ist das nur eine dämliche Tussi wegen der du jetzt heulst...

Ich kroch aus dem Bett heraus und trat ans Fenster. Vorsichtig schob ich die lange weiße Gardine zur Seite.

Die Sonne ging gerade über dem Garten unter. Ich konnte auf die Terasse hinab blicken, auf der die Feier noch in vollem Gange war. Und es sah nicht so aus, als würde mich jemand vermissen. Denn sie waren alle viel zu sehr mit Essen, trinken und reden beschäftigt.
Ich konnte Johns Vater entdecken der ziemlich verwirrt aussah und sich suchend umsah. Natürlich nicht ohne ein Glas Whisky in der Hand.

Auch Johns Mutter stand nicht allzu weit entfernt. Sie unterhielt sich mit einigen Männern, die deutlich jünger und attraktiver waren als ihr Ehemann.

Doch egal wie angestrengt ich die Menge absuchte. Ich konnte weder John noch Sahra irgendwo entdecken.

Summerkisses (Clarissa und John IIII)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt