14.Kapitel

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John

Nervös blickte ich zwischen den zwei hin und her. Clarissa sah aus als wäre sie auf hundert achtzig, doch Sahra sah aus, als würde sie das ganze Spektakel genießen.

Während Clarissa sich umdrehte und hocherhobenen Hauptes davon stolzierte, drehte ich mich wieder zu Sahra, die meiner Verlobten hämisch grinsend nachsah.

"Ich hätte gedacht, dass du etwas besseres finden könntest" versuchte sie mich aufzuziehen.

"Clarissa ist meine absolute Traumfrau. Und ich liebe sie. Manchmal frage ich mich wirklich, wie ich eine Tussi wie dich lieben konnte" fügte ich kopfschüttelnd hinzu.

Daraufhin sah Sahra ein wenig betroffen aus. "Warum bist du hier" fragte ich und trank meinen Champagner aus.

"Deine Mutter hat mich eingeladen" flüsterte sie, "anscheinend ist sie nicht der Meinung, dass Clarissa die bessere Ehefrau für dich ist..."

"Was meine Mutter für das bessere hält ist nicht von belang" sagte ich, drehte mich um und machte mich auf die Suche nach Clarissa...

Nirgends war sie zu entdecken gewesen. Egal wen ich fragte, niemand hatte sie gesehen. Aufgeregt lief ich durch das Haus, den Garten und sah sogar in den Gästehäusern nach. Doch nirgendwo konnte ich sie entdecken.

Plötzlich kam mein Vater mit einem Glas Whisky in der Hand auf mich zu. War er überhaupt jemals ohne einen anzutreffen?

"Auf ein Wort" sagte er und nahm mich zur Seite. "Was ist zwischen dir und Clarissa passiert?" Wollte er wissen, sobald wir eine ruhige Ecke gefunden hatten.

"Nichts" murmelte ich, "sie hatte einen Streit mit Sahra."

"Wer hat die denn eingeladen?" Fragte er entgeistert und warf mit einem neugierigen Blick zu.

"Mom" murmelte ich und blickte betreten zu Boden.

"Deine Mutter ist immer für eine böse Überraschung gut" grummelte mein Vater und wurde sofort wieder ernst.

"Clarissa ist im Rosengarten, an dem kleinen Teich, an dem du früher immer gespielt hast und heult sich die Seele aus dem Leib."

***

Geschockt ließ ich meinen Vater stehen und sprintete in den Rosengarten. Noch nie zuvor hatte ich Clarissa zum weinen gebracht und ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen. Weil sie wegen mir unglücklich war.

Als sie mich sah, erhellte sich ihr Tränenverschmiertes Gesicht etwas.
Ich kauerte mich neben sie und schloss sie in die Arme.

"Es tut mir leid" murmelte ich, "ich wusste nicht, dass meine Mutter Sahra eingeladen hat..."

Sie legte ihren Kopf an meine Brust und beruhigte sich langsam..

Summerkisses (Clarissa und John IIII)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt