Der beste Morgen unseres Lebens

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Ashley's Sicht

,,Ich bin Oriandil", sagte der eine Typ und als der zweite sich vorstellen wollte, kamen Laura und ich ihm zuvor und sagten gleichzeitig: ,,OMG! Legolas!!" ,,Ja", antwortete er verwirrt von unserem Mädchengekicher, ,,Aber woher kennt ihr meinen Namen?" ,,Ich bitte dich", antwortete Laura schnippisch, ,,Jeder kennt Herr der Ringe!" ,,Also ich kannte nur einen Herr der Ringe und der hieß Sauron. Der übrigens toter als tot ist. Also wie können zwei so junge Damen ihn kennen?", fragte Oriandil spöttisch. Oh, dass hat er jetzt nicht gesagt! Ich sah aus dem Augenwinkel wie Laura sich erneut anspannte und bereit für den Schlag war. Aber dieses mal hielt ich sie nicht auf, sondern flüsterte ihr zu: ,,Aber hau auch ordentlich drauf! Ich will ein blaues Auge sehen! Denn sowas dürfen nur Mütter sagen!" Anstatt zu antworten, holte Laura ein gutes Stück aus und schlug Oriandil volle Kanne auf sein rechtes Auge. Autsch, das hat ordentlich geklatscht. Aber statt Mitleid zu zeigen, sagte ich nur: ,,Jetzt zur zweiten Frage: Wo sind wir hier? Schon klar, wir sind hier in Mittelerde, aber wo genau sind wir hier?" ,,Etwa 10 Kilometer südöstlich von Bruchtal", antwortete Legolas ein wenig schockiert, während Oriandil Laura so anstarrte, als ob sie Sauron höchstpersönlich währe. Diesen Augenblick hätte ich zu gerne für die Nachwelt festgehalten... Aber ich dachte, ich hätte mein Handy auf dem Wohnzimmertisch liegen gelassen. Zu ihrem Glück machten die Jungs keine Fehler mehr, denn wenn es so wäre, hätte Oriandil (Legolas fand Laura einfach zu süß, sie würde ihm niemals freiwillig eine scheuern) nämlich noch ein zweites blaues Auge kassiert. Irgendwann kamen wir dann ins Gespräch und als wir beim Wohnort ankamen, wusste Laura anscheinend nicht, wie sie es erklären sollte, deshalb sprang ich für sie ein und antwortete: ,,Wir kommen beide aus London. Wir wurden vom Fernseher von Lauras Eltern eingesogen und waren plötzlich hier." Sie guckten zwar so, als ob wir nicht mehr alle gestreiften Murmeln im Sack hätten, wagten es aber nicht, meine Erklärung in Frage zu stellen. Sie fragten uns: ,,Könntet ihr vielleicht etwas Gesellschaft gebrauchen? Ihr könnt ja schlecht allein hier bleiben." ,,Sehr aufmerksam", antwortete Laura, ,,Wir könnten durchaus etwas Gesellschaft vertragen, denn ich persönlich würde gerne noch meinen nächsten Geburtstag erleben!" Also richteten wir uns hier auf der Wiese ein kleines Nachtlager ein und die beiden Elben verschwanden in den nächsten Wald (der, laut Legolas, etwa fünf Kilometer entfernt war), um Feuerholz zu sammeln. Schade nur, dass wir weder Stockbrot noch Marshmallows dabei hatten, den zu einem richtigen Lagerfeuer gehört eigentlich immer Stockbrot oder Marshmallows. Ich seufzte enttäuscht und Laura sagte: ,,So ein mist, dass wir weder Marshmallows noch Stockbrot dabei haben." ,,Hey, ich hab gerade genau das gleiche gedacht!" ,,Zwei dumme, ein Gedanke!" Daraufhin mussten wir schon wieder anfangen zu lachen. So langsam fragte ich mich, ob in den Chips irgendetwas drin war, denn wir hatten mehr gelacht, als über die dämlichen Jungs aus unserer Klasse und wenn ich DAS sage, dann hat das wirklich was zu bedeuten.

Einige Minuten später brannte endlich das Lagerfeuer und es wurde richtig schön kuschelig und warm. Das Abendessen fiel aus, was aber nicht ganz so schlimm war, da Laura und ich ja schon ein paar Chips hatten. Alle Eltern würden an dieser Stelle sagen: ,Mensch Kind! Das ist doch kein Abendessen!' Es war wirklich ein amüsanter Abend. Die beiden Jungs konnten echt großartig Geschichten erzählen. Allerdings bemerkte ich, dass Laura nicht Leogolas anhimmelte, sondern die Landschaft um uns herum. Also irgenwas stimmte da ganz und garnicht! Ich vermutete, dass sie einen Schock hatte, denn sie HASSTE die Natur. Aber von dieser schien sie echt gefesselt zu sein.

Es wurde spät, bis wir beide und Oriandil eingeschlafen waren, doch Legolas saß noch immer am schwach glühenden Feuer und schaute hinauf in die Sterne. Er wirkte dabei geheimnisvoll aber auch abwesend. Wie Elben eben manchmal so sind. Es wurde über Nacht allerdings nicht kalt.
Am morgen war ein schriller Schrei dafür verantwortlich, dass ich aufwachte. Mit einem Ruck fuhr ich hoch und sah als erstes Legolas und Oriandil, die sich die Ohren zu hielten. Dann sah ich rüber zu Laura, die so aussah, als hätte Wiliam Moseley sie auf den Mund geküsst (Nach Orlando Bloom war er ihre Nummer 1). ,,Was ist denn los, dass du so aussiehst, als hätte Wiliam Moseley dich geküsst?", fragte ich verschlafen. ,,Ich. Hab. WLAN!!", kam von ihr die kreischende Antwort. Die beiden Elben sahen sich nur verwirrt an, als ob gerade ein Ork Schwanensee getanzt hätte. Aber das interessierte mich nicht. Ich tastete meine Socken ab und zog tatsächlich mein Handy raus! Ja, ich steckte mein Handy des öfteren in meine Socke! Ich entsperrte und entdeckte, dass meine mum mir 40 WhatsApps geschickt hatte und alle beinhalteten Gute-Nacht-Küsschen (Würg!!!). ,,Howls Shit!", fing nun auch ich an zu kreischen, ,,Das ist der beste Morgen meines Lebens!"



Der Schuss ins GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt