Day nine//Tuesday

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Gelangweilt stand ich wie fast jeden morgen, außer am Wochenende, welches immer wieder zu kurz ist, vor der Schule.

Ich seuftzte. Wieso wollte ich mir das ganze nochmal antun? Ach genau um allen zu beweisen das sie mich nicht runter kriegen und um Marc zu zeigen, dass er damals einen Fehler gemacht hat. Tja war habe ich davon geschafft? Nichts. Den anderen war ich egal und Marc hat mich mal wieder um den Finger gewickelt. Ich seuftzte schon wieder, danach machte ich mich auf den Weg zur Schule um dort durch die Tür zu gehen und mich dann auf dem Schulflur wieder zu finden.

Ich steckte meine Kopfhörer in beiden Ohren, falls Marc auftaucht und er mit mir reden will, wobei die Chance noch nichtmal bei 1% liegt. Dann drehte ich die Musik von Linkin Park voll auf und langsam konnte ich, wenigstens für den Moment Marc aus meinem Kopf verbannen und mich ganz der Musik hingeben, die gerade aus den Kopfhörern drang.

Mit etwas besserer Laune lief ich auf meinen Spind zu, wo diesmal kein Marc mit irgendeiner seiner Betthäschen stand. Ich schloss meinen Spind auf und überlegte welches Fach ich jetzt hatte.

Ich stöhnte auf, als ich merkte, dass mein nächstes Fach Mathe ist mit dem Lehrer der so unfassbar freundlich und kompetent ist. Ich nahm das Mathe Buch raus und drehte mich um, während ich das tat dachte ich darüber nach ob ich nicht lieber schwänzen sollte, aber das hatte ich schon die letzten Tage ständig gemacht.

Ich guckte auf um mich zu vergewissern, dass ich niemanden umrennen würde, wenn ich jetzt losliefe. Als ich dann Logan, der mich dreckig angrinste, vor mir erblickte, zuckte ich erschrocken zurück.

"Hast du mich gestern in deinem Bett vermisst?" Fragte er grinsend.

Ich verdrehte meine Augen.

"Nicht wirklich, ich kam gut alleine zurecht und mit meiner Pizza im Bett habe ich dich vergessen können." Gab ich lächelnd von mir. Dann schnappte ich mir meine Tasche und ging zu meinem Mathe Kurs.

Dort angekommen, saßen schon alle auf ihrem Platz und als ich dann auf den einzigst freien Platz gehen wollte, hielt mich der Lehrer an der Schulter zurück.

"Miss Haydns." Sagte dieser viel zu nah an meinem Ohr.

Ich drehte mich um und machte ohne das er es merkte einen Schritt zurück.

"Ich habe da etwas für sie." Gab er nun breit grinsend und voller Schadenfreude von sich.

Ich zog eine Augenbraue hoch und wartete darauf, dass er sprach.

Er zeigte auf die Tafel wo mehrere Formeln standen.

"Diese werden sie alle lösen. Jetzt." Sagte er breitgrinsend, danach setzte er sich auf den Stuhl und wartete das ich mich an die Tafel begab.

Ich sah sie mir an, hätte ich damals kein Privatunterricht wäre ich wohl aufgeschmissen. Ich nahm mir ein Stück Kreide und innerhalb von einer Viertelstunde hatte ich alle fünf Formeln gelöst.

Ich ließ die Kreide fallen und ohne eines weiteren Blickes nahm ich meine Tasche und ging zu meinem Tisch.

Ich schmiss meine Tasche neben den Tisch und ließ mich dann auf dem Stuhl fallen.

Mein Tischnachbar sah mich komisch von der Seite an. Ich drehte mich also lächelnd zu dem Typen.

"Gibst irgendwas interessantes zu sehen?" Fragte ich ihn patzig.

Er drehte sich erschrocken um und ich ließ mich zurück an die Stuhllehne sinken.

Mathe, kann es noch schlimmer kommen?

"Willst du nicht," ich sah zu dem Jungen der neben mir saß und auf den Zettel vor mir zeigte, "deine Aufgaben machen?"

Er sah wieder zu mir.

"Was wenn ich es nicht tu? Willst du mich verpetzen?" Fragte ich ihn.

Er schüttelte den Kopf und sah wieder zu seinem Blatt.

Ganz ehrlich, wieso sollte ich mich mit Mathe Aufgaben rum quälen, wenn ich es eh schon kann? Als ob Mathe alles im Leben wäre, aber vielleicht sollte ich so langsam anfangen in der Schule mich zu beteiligen.

Ich starrte in die Luft.

Ich bin aber abgesichert.

Ich seuftzte, danach zuckte ich mit den Schultern. Was solls.

Die Stunde verlief sonst ohne Zwischenfall, außer das mir der Typ immer wieder komische Blicke zu warf.

Ich stand auf und drehte mich nochmal zu dem Typen rum der mich unverwand anstarrte. Ich zwinkerte ihm zu, was ihn erröten ließ und mich grinsen.

Ich ging aus dem Klassenraum raus und suchte nach meinem Handy, als mich jemand packte und in eine Besenkammer zog.

"Auffälliger gings auch nicht oder? Wenn du was von mir willst..." Fing ich sofort an zu reden.

"Was von dir wollen?" Fragte mich Marcs Stimme etwas verwirrt.

Ich drehte mich zu ihm rum und mein Blick verfinsterte sich. Somit war es offiziell, ich war die einzige von uns beiden, die sich vorgestellt hatte, dass wir beide zusammen eine Schokoladentorte erklimmen, ok ich schweife ab.

Ich seuftzte und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

"Was willst du?" Fragte ich ihn um es schnell hinter mich zu bringen, damit ich seinem viel zu gutem Geruch und ist es hier aufeinmal um 30 Grad gestiegen oder bin ich das?

"Wieso führst du dich so auf?" Fragte mich Marc nachdenklich.

Ich überlegte. Wieso wohl? Vielleicht weil du ... er wollte sich doch ändern!

Der Raum kühlte runter und meine Mine wurde noch finsterer.

"Du hast zu mir gesagt, dass du dich ändern könntest und ..." Fing ich an.

"Wow warte mal, ich meine das ich ein guter Freund sein kann, ich wollte mich nicht hinsichtlich der Frauen ändern." Bracht er hervor.

"Dann solltest du nächstes mal deine Wortwahl ändern." Gab ich bissig von mir.

"Du ... du magst mich?" Fragte er mich und wurde um einiges blasser.

Ich grinste ihn an.

"Glaubst du wirklich, dass so jemand wie ich auf dich stehen könnte? Weist du ich wollte eigentlich das du auf mich stehst und ich dich abservieren kann, aber ich habs mir anders überlegt, ich werde meine Zeit nicht mit dir verschwenden." Sagt ich grinsend.

Er sah mich entsetzt an, dann wechselte sein Blick zu wütend.

"Schön." Gab er wütend von sich und riss die Tür auf, um aus der Besenkammer zu verschwinden.

Ich hingegen ließ mich an der Wand hinunter gleiten und legte meinen Kopf auf meine Hände.

Damit hatte ich alles vermasselt, ich wollte doch nur nicht schon wieder verletzt werden.

Ich atmete schneller und die Anstrengung machte sich durch Zittern bemerkbar. Ich merkte wie mein Puls stieg und sich Tränen in meinen Augen sammelte.

Nein ich wollte keine Träne für ihn vergießen. Ich stand auf und wischte mir die Tränen aus den Augen, danach straffte ich die Schultern und atmete einmal tief durch. Ich schnappte meine Tasche und stolzierte aus Tür raus.

Mein bester Fehler!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt