28. Kapitel

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"Grell!"rief ich und fiel dem rothaarigen Shinigami um den Hals. "Was ist denn los Liebes?"kicherte Grell und wackelte ein wenig, weil ich ihn fast umgerannt hatte. Ich wollte nicht lügen, also sagte ich: "Ich wollte mich verabschieden." Dabei sah ich ihn ernst an. Er zog eine Augenbraue hoch. Er glaubte mir nicht. Dann lachte er. "Verabschieden? Du bist so dramatisch, Liebes."grinste er. Ich lächelte schwach. Solange er das galubte war ja alles gut. "Hör auf so zu reden Li-chan. So wie du es sagst, hört es sich ja an, als würde die Welt gleich untergehen."sagte Ronald und legte mir einen Arm um die Schulter. Drocell runzelte die Stirn. Er war der Einzige, der erkannte, dass ich die Wahrheit sagte. "Ich hoffe doch, dass sie uns jetzt nicht verlassen werden."sagte William ernst und rückte seine Brille zurecht. "Doch, leider. Heute ist vermutlich das letzte Mal, dass ihr mich seht."sagte ich und sah jeden einzelnen Shinigami an, der mein Freund geworden war. Grell, Ronald, Eric, Alan, Michelle la Fontaine, Mina und sogar William. Sie alle waren meine Freunde. Mina trat auf mich zu. Wir verständigten uns mit Blicken. Ich zwinkerte ihr zu. "Wir werden uns sicher bald wiedersehen. Und wenn es soweit ist, muss ich dir jemanden vorstellen."sagte ich. Sie nickte. Die anderen Shinigami schienen nun auch zu verstehen, wie ernst ich es meinte. Grell packte mich an den Schultern. "Du kannst doch jetzt nicht einfach gehen! Wohin willst du überhaupt?"fragte er entsetzt. Ich lächelte ihn an und umarmte ihm vorsichtig. "Das kann ich euch nicht sagen. Undertaker wird es euch erklären wenn es soweit ist."sagte ich. Dann begann ich mich von einem nach dem anderen zu verabschieden. William hielt mir die Hand hin, doch ich stieß sie beiseite und umarmte ihn. "Heute ist vermutlich das letzte Mal, dass wir uns sehen, mein lieber William. Du solltest dich richtig von mir verabschieden."flüsterte ich. Dann ließ ich ihn los. Einen letzten traurigen Blick warf ich auf die Shinigami. Dann gab ich Drocell ein Zeichen mir zu folgen und ging. Ich spürte Tränen in meinen Augen. Ich hasste Abschiede. Jemand hielt mich an der Hand fest. Drocell. "Ihr werdet uns verlassen? Darf ich euch begleiten?"fragte er und sah mich mit seinen großen lilanen Augen ernst an. Verflucht. Ich spürte einen harten Stich in meiner Brust. Ich würde Drocell verlassen müssen. Ich widerstand dem Drang, meine Hand wegzuziehen und nahm stattdessen seine Hand in meine. "Ich werde alleine gehen. Ich muss."sagte ich. Langsam ließ Drocell mich los. Er zitterte leicht und sah mich an, als verstünde er die Welt nicht mehr. Dieser Blick zerbröselte mein Herz wie einen weichen Keks. Ich räusperte mich. "Wir sollten Ciel suchen gehen. Er ist in Gefahr."sagte ich. Drocell nickte. Wir holten Tamia. Dann breitete ich meine Flügel aus. "Das Feuer ist ausgebrochen."sagte ich tonlos und starrte mit leerem Blick in Richtung London. Tamia nickte. Sie wusste es. Es war bald vorbei. Ich flog los.

Schwingen der Lillie *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt