Völlig fertig von der Situation vorher, blieb ich auf der Couch sitzen und horchte, wie sich Harrys Schritte langsam nach oben entfernten. Was war das denn?! Einige Minuten versuchte ich noch ruhig sitzen zu bleiben und vielleicht etwas zu entspannen, doch meine Gedanken rasten.
Was war das denn gerade gewesen? Ein Blick nach draußen zeigte mir, dass es gerade erst auf Nachmittag zuging. Da ich aber gar nicht hungrig war, beschloss ich in mein Zimmer zu gehen, egal wie kalt es dort war. Nach einem langen Blick auf den Buchstapel neben mir, entschied ich schließlich, dass ich es nicht übers Herz bringen würde sie zurück zu lassen. Also versuchte ich so viele Bücher wie nur möglich aufeinander zu stapeln und wankte schließlich beladen mit über einem Dutzend dicker Wälzer die Treppe hoch.
Bei jeden Schritt wankte der schwere Stapel bedenklich und zu allem Übel hatte ich mich so übernommen, dass ich werde links noch rechts wirklich viel von meinem Weg erkennen konnte. So geriet mein ohnehin schon nicht wirklich vorhandenes Gleichgewicht bedenklich ins Wanken. Entschlossen biss ich die Zähne zusammen und trat die letzten Treppenstufen hinauf.
Ein triumphierendes >Ha! < entfuhr mir, als ich schließlich meinen Fuß auf die letzte Stufe setzte. Blind und noch immer stolz über meinen Erfolg ging ich also die Gänge entlang, in die Richtung, in der ich schätzte, dass sich mein Zimmer befand. Tatsächlich stellte sich heraus, dass ich gar nicht so falsch lag, denn nach wenigen Minuten erreichte ich die Türe zu meinem Zimmer.
Nun stand ich natürlich vor der Frage, wie ich diese öffnen sollte, ohne irgendetwas fallen zu lassen. Vorsichtig versuchte ich mit einer Hand los zulassen, um die Klinke zu erreichen, scheiterte jedoch kläglich. Nach einigen weiteren Versuchen beschloss ich eine andere Methode auszuprobieren.
Also trat ich ein paar Schritte zurück und hob vorsichtig meinen Fuß, um an die doofe Türklinke zu kommen. Vor lauter Konzentration merkte ich gar nicht, dass ich beobachtet wurde. So verfehlte mein Fuß sein Ziel zwei Mal, bevor ich verärgert die Stirn runzelte und entschlossen eine nächste Attacke auf mein Opfer startete. Gezielt hob ich meinen Fuß, Gott sei Dank war ich sehr gelenkig, dann legte ich ihn auf die Klinke und drückte nach unten.
Mit einem befriedigendem "Klick" sprang die Türe dann schließlich auf und ich konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. Stolz drückte ich mit der Schulter gegen die Türe, um sie weiter zu öffnen. Mit einem erleichterten Geräusch lud ich den Stapel schließlich auf meinem Bett au und schüttelte mir zufrieden die Hände aus, bevor ich mich daran machte das Zimmer ein wenig wohnlicher zu gestalten, die Kälte versuchte ich zu ignorieren.
Fürs erste hatte ich eine Decke vor das Fenster gestopft, um zu vermeiden, dass noch mehr Kälte herein kam. Dann machte ich mich an das Aufräumen des Raumes. Als allererstes holte ich die Vorhänge herunter und schüttelte sie einmal kräftig aus, wobei ich darauf achtete, dass der Staub aus dem Fenster fiel. Als die braune Farbe der Vorhänge ihren Glanz wieder hatte, griff ich nach einem Tuch, das ich unter dem Bett gefunden hatte und wischte erst mal über jede Fläche, die ich finden konnte. Somit hatte ich innerhalb kürzester Zeit das Fensterbrett, alle Flächen im Kleiderschrank, den Kleiderschrank selber und das Holz des Bettes blank poliert.
Neugierig, wie ich war, beschloss ich nachzusehen, ob sich noch andere Sachen unter dem Bett finden ließen. Also kroch ich darunter und tastete etwas umher, bevor ich zu meinem Erstaunen eine Kiste fand. Schnell zog ich diese hervor. Ungeduldig entfernte ich den Deckel. Als ich den Inhalt untersuchte, breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. In der Kiste befanden sich kleine Sachen, die einen Raum wohnlicher machten, wie zum Beispiel eine Lampe, die ein warmes Licht verstrahlte, ein leerer Bilderrahmen, ein Stoffteddybär, ein kleiner Spiegel, ein zusammengerollter, flauschiger Teppich, drei Kissen in verschiedenen Brauntönen und sogar einige Kerzen.
Ohne wirklich darüber nachzudenken, ob ich das tun sollte, nahm ich die Sachen und verteilte sie im Raum. So kam es, dass wenig später ein kleiner Spiegel mit Saugnäpfen befestigt an meinem Schrank hing, ein Teppich auf dem Boden lag, ein Teddybär mein Bett bewohnte, eine Lampe auf meinem Nachttischchen stand, drei Kissen eine bequeme Kuschelecke bildeten, Kerzen und ein noch leerer Bilderrahmen auf meinem Fensterbrett standen. Im Allgemeinen war ich ziemlich zufrieden mit meinem Werk, ich fühlte mich viel wohler hier. Natürlich nicht so wohl, wie in Harrys warmen Zimmer, aber immerhin...
Schnell trat ich einige Schritte zurück zur Tür, um einen besseren Überblick über den Raum zu haben. Prüfend ließ ich meinen Blick über die Möbel gleiten und beschloss schließlich, dass das so gehen würde. Enthusiastisch drehte ich mich um und... knallte mit voller Wucht gegen einen steinharten Oberkörper.
Erschrocken wich ich zurück, da vernahm ich auch schon Harrys tiefe Stimme.
>Was machst du hier? <
Ich wollte gerade antworten, da erblickte er die Veränderung im Raum und seine Frage beantwortete sich von selbst. Harrys grüne Augen bohrten sich wütend in meine, er machte einen Schritt auf mich zu, so dass er direkt vor mir stand.
>Wer hat dir das erlaubt? < knurrte er.
>I-Ich... Niemand. < antwortete ich.
>Und warum tust du es dann? < seine Stimme war immer lauter geworden, seine Haltung immer bedrohlicher und doch machte sich langsam Wut in mir breit. Was hatte ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?!
>Weil...< setzte ich an, wurde jedoch jäh unterbrochen, als Harry einen Schubs versetzte, so dass ich mit dem Rücken gegen die Wand krachte.
>Hast du vergessen, was ich dir gesagt habe? < fragte er, seine Augen blitzten.
Langsam wurde ich wirklich wütend, dass er eine Gefahr für mich darstellte, war mir in diesem Moment vollkommen egal.
>Nein habe ich nicht, aber ich habe verdammt noch mal nichts Falsches getan! Nur weil ich mein Zimmer etwas gemütlicher eingerichtet habe?! Falls du es vergessen hast: DU hast mich doch hierher verschleppt. Wegen DIR habe ich jetzt kein Zuhause mehr, da kann es doch nicht so schlimm sein wenigstens zu versuchen sich wohl zu fühlen? Was bleibt mir denn bitteschön anderes übrig?! < brüllte ich ihm entgegen.
Nach meinen Worten hallte gespenstische Stille in dem Raum nach, und ehe ich irgendetwas tun oder sagen konnte, fühlte ich einen stechenden Schmerz an meiner Wange. Geschockt starrte ich Harry an, obwohl ich eigentlich damit rechnen musste, kam das unerwartet. Fassungslos flog meine Hand zu meinem Gesicht und berührte die gerötete Wange. Ohne zu wissen, warum schossen mir die Tränen in die Augen, doch ich schaffte es nicht den Blick von Harry abzuwenden.
Dieser starrte irritiert auf meine pochende Wange, danach in meine Augen. Seine Augen weiteten sich, als er eine Träne über mein Gesicht rollen sah und er hob etwas hilflos die Hand. Als er sanft die Träne über seinen Finger laufen ließ und er somit meine Haut streifte, erwachte ich endlich aus meiner Starre und sprang schnell einen halben Meter zurück.
Entgeistert betrachtete Harry die Träne an seinem Finger, bevor er die Hand, die er nach mir ausgestreckt hatte sinken ließ, sich schnell umdrehte und aus dem Zimmer verschwand. Ich ließ mich langsam an der Wand zu Boden gleiten, meine Hand noch immer auf der schmerzenden Stelle. Vielleicht war es naiv, aber das hätte ich Harry nicht zugetraut.
Heyy ^^ Wundert euch nicht über die Zeit :DD (00:27) Ich habe nämlich Ferien *-* Außerdem habe ich nachts am meisten Motivation zu schreiben :DD Wie gefällt euch das Chapter? :)
Die Widmung geht an @Swaja9 , weil sie ein Kommi dagelassen hat & ich ihr noch keines gewidmet hab :DD <3
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Show me how to love (Harry Styles)
FanfictionMIT TRAILER Mel ist im Gegensatz zu ihrer verhassten Mutter gar nicht der Party-Typ, sie bleibt lieber zuhause, lernt für die Schule und liest. Eine Muster-Tochter sollte man meinen. Doch so sieht ihre Mutter das nicht - sie findet, dass Mel ihr Leb...