Epilog (Alternative 1) Sad-Ending <3

5.4K 207 36
                                    

Dieser Epilog ist für die von euch, die ein trauriges Ende bevorzugen (wie ich zum Beispiel xD). Das Happy-End folgt in Kürze :D

Ich wusste, dass mit diesem Gebäude, mit diesem Mann, mit dieser kompletten Gegend etwas nicht stimmte, doch ich verdrängte es. Die Verzweiflung brachte mich dazu es zu verdrängen. Ich holte einfach tief Luft und schritt in die Richtung, in die der Mann deutete. Hinter seinem Lächeln lag etwas Gruseliges. Ich unterdrückte ein schaudern und lächelte schwach zurück. Was war das hier?

Ohne ein Wort zu sagen, deutete er auf die Tür geradeaus und als ich beschloss zu warten, entschied er zu sprechen.

>Das ist dein Zimmer. Geh ruhig hinein. <

In meinem Magen braute sich ein komisches Gefühl zusammen und ich nickte vorsichtig, bevor ich meine Hand langsam auf die Türklinke legte. Erst dann merkte ich, wie sehr sie zitterte und entschloss mich dazu das einzig richtige zu tun. Ich riss meine Hand von der Türklinke und drehte mich um, um zu rennen. 

Ich kam nicht dazu auch nur einen Schritt zu tun, denn der Alte hatte mich bereits bei der Hand gepackt, was mich zusammenfahren ließ. Innerhalb einer Sekunde hatte er die Tür aufgestoßen und mich in den Raum gedrückt. Dort stolperte ich gegen die harte Gestalt einer weiteren Person und wurde aufgefangen. Ein gehässiges Lachen erklang von draußen, als die Türe wieder zuging. 

>Törichtes Gör! < mit diesen Worten verschwand der alte Mann und ließ mich mit dem Unbekannten alleine. 

Heißer Atem prallte gegen meinen Nacken, als ich fühlte, wie sich die Härchen auf meinen Armen aufstellten. Seine Hände waren fest um meine Handgelenke gewickelt und brachten mich dazu gleichzeitig wegzulaufen und mich übergeben zu wollen. All die Wärme, die Harrys Berührungen immer an sich hatten, war weg, all die Sanftheit. Ich dachte, ich hätte mich verbessert, als ich Harrys Berührungen schon fast ertrug, jedoch hatte das nichts mit mir zu tun. Es war er gewesen.

Ich zog scharf die Luft ein, als ich etwas Kaltes an meinem Arm spürte.

>Glaubst du, du kannst deiner Mutter einfach so entkommen? < wisperte die Stimme wütend. 
>Alles war so perfekt, bis zu kamst! Du versaust unser Leben! Und deshalb müssen wir dich loswerden. Es wird sein, als hätte sie nie eine Tochter gehabt! < 

Mein Herz schien eine Sekunde still zu stehen, bevor es dreifach so schnell weiter schlug. Das beengende Gefühl in meiner Brust wurde immer stärker uns stärker und ich glaubte ersticken zu müssen. Aber nein, nicht jetzt! Ich musste stark sein! Dieser Mann war der neue Freund meiner Mutter.

Er wollte mich töten! Oh mein Gott! Wusste meine Mutter davon? Warum hatte sie nichts unternommen? Hatte sie es ihm sogar befohlen? Bei diesen Gedanken schossen mir die Tränen in die Augen, ich konnte es nicht verhindern.

Meine eigene Mutter wollte mich tot sehen? Wer wollte mich dann überhaupt auf dieser Welt? Niemand, das war die Antwort. Absolut niemand. 

Meine Befreiungsversuche wurden schwächer. Was nützte das alles schon? Ich bedeutete doch sowieso niemandem etwas. Was sollte ich noch auf dieser Welt?

Klar, ich würde niemals die Welt sehen, niemals auf den Eiffelturm klettern, niemals den Ärmelkanal durchschwimmen, niemals den Sankt Helen erklimmen, niemals im Freedom Park am See sitzen und mein Spiegelbild betrachten.

Ich würde niemals Hand in Hand mit jemanden durch den Grand Canyon spazieren, ich würde niemals die Möglichkeit haben durch den Mariannengraben zu tauchen oder die Fische in Hawaii zu sehen.

Nie würde ich das australische Outback erkunden können, oder auf Pferden durch die Steppe reiten, niemals. 

Und niemals würde ich die Gelegenheit haben, mit meiner Tochter zu spielen, ihr all die Liebe zu geben, die meine Mutter mir verwehrt hatte. Nie würde ich sie anschauen können und lächeln bei dem Gedanken an all die Abenteuer, die ihr bevorstanden, ich würde sie niemals im Arm halten oder aufwachsen sehen.

Niemals würde ich auf der Terrasse sitzen, ein Mann mit grauen Locken neben mit und mit ihm Händchen haltend in den Sonnenuntergang blicken. Ich würde niemals lächelnd auf unsere gemeinsam erlebten Abenteuer zurückblicken können und wir würden uns nie kichernd Geschichten erzählen. Niemals würde ich einen zarten Kuss spüren, den ich vielleicht sogar genießen könnte, niemals.

All das würde mir für immer verwehrt bleiben und dieser Gedanken trieb mir erneut Tränen in die Augen. Die Klinge des Messers wurde langsam entlang meines Unterarmes nach oben gezogen und hinterließ eine heiße Spur. Ich zog vor Schmerz die Luft ein und suchte krampfhaft nach etwas, das mich ablenken konnte, denn sonst würde ich verrückt werden. Und ich wollte nicht unglücklich sterben.

Harry.

Meine Gedanken wanderten zu dem Jungen mit den leuchtend grünen Augen und den plumpen Lippen. Ich konzentrierte jeden einzelnen Gedanken auf ihn, rief jede Erinnerung wach.

Von dem Moment an, als er das erste Mal gelächelt hatte. Ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus, das früher immer von dem Angstgefühl überschattet wurde. 

Ich erinnerte mich an all die kleinen Male, die er lächelte, an all die Male, an denen seine Haut versehentlich die meine streifte und ich zusammengezuckt war. Jetzt würde ich alles geben, um nochmal bei ihm sein zu können.

Schließlich erinnerte ich mich an all die Male, an denen sich unsere Lippen sanft berührten. Damals machten sie mir unglaubliche Angst, jetzt waren all die negativen Gefühle verschwunden. Ich fühlte ganz am Rande meiner Wahrnehmung, wie mein Körper nach vorne kippte, nun nicht mehr gestützt von dem Fremden. 

Doch ich war zu sehr in Erinnerungen versunken, um das wirklich zu realisieren. Sie waren so stark, dass ich beinahe glaubte, seine Lippen wieder an meinen zu fühlen. Natürlich war das pure Illusion. Ich wusste, dass es bereits zu spät war für mich. Doch als die Wärme allmählich meinen Körper verließ, wurde mir eines klar. 

Ich würde vielleicht niemals all das tun, wovon ich immer träumte, doch mein Leben war alles andere als sinnlos gewesen, denn ich hatte das wichtigste begriffen, das allerwichtigste war mir nicht verwehrt geblieben.

Ich hatte Harry und auch, wenn ich es zu dem Zeitpunkt nicht realisierte, wusste ich es jetzt. Meine Lippen verzogen sich zu einem schmetterlingsleichten Lächeln, als ich meine letzten Worte flüsterte.

>Ich liebe dich, Harry. < 

Damit huschte noch die lebendige Erinnerung eines Kusses über meine Lippen und mein Herz verlangsamte seine Schläge. Meine Gedanken wurden träge und ich wurde immer müder, mein Körper immer schwerer.

Ich wusste, mein Herz ging auf seine letzten Schläge zu, doch ich war nicht traurig, ich war glücklich, glücklich diesen einen, besonderen Menschen in meinem Leben gehabt zu haben, denn er brachte mir das Wichtigste aller Sachen bei:

Er zeigte mir, wie man liebte.

Und mit diesem Gedanken hörte mein Herz endgültig auf zu schlagen.

Happy-Ending im nächsten Chapter <3

Show me how to love (Harry Styles)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt