Ich versuchte zu atmen und mich zu beruhigen, doch ich merkte, wie meine Panik weiter anschwoll. Schnell griff ich nach der Boxer und zog sie mir über, bevor ich inzwischen völlig panisch aus dem Zimmer stürmte. Ich musste hier raus. Und zwar sofort.
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Ohne auch nur ansatzweise darüber nachzudenken, wie ich das machen würde, rannte ich den Gang entlang, die Farben der Welt um mich herum verschwammen zu einem einzigen großen Durcheinander, ich konnte mich auf nichts anderes konzentrieren, als auf den Gedanken hier raus zu kommen. Ein kleiner Teil meines Gehirns war zusätzlich noch damit beschäftigt sich die schlimmsten Szenarien auszumalen, die mir nur zustoßen könnten, sollte ich es nicht schaffen aus diesem verdammten Haus auszubrechen.
Kopflos stolperte ich die Treppe hinab und raste ohne mein Tempo zu verringern auf die Wohnzimmertüre zu. Ich würde einfach weiter laufen, wenn es sein musste, würde ich einfach das Glas des Fensters einschlagen, es war mir egal. Nur etwas zählte. Ich . Musste. Hier. Raus.
Im nächsten Moment knallte ich gegen die Tür und riss an der Klinke, bis sie schließlich aufsprang und mit einem ohrenbetäubenden Knall an die Wand flog. Ohne mich darum zu kümmern richtete ich meinen Blick auf das Fenster. Dabei ignorierte ich alle Blicke, die sich nun geschockt auf mich gerichtet hatten. Während ich schon wieder loslaufen wollte, passierte ein kleines Wunder. Die Tür nach draußen ging auf und Zayn, der Junge mit den schwarzen Haaren machte einen Schritt in das Zimmer.
Ohne auch nur eine Sekunde Zeit zu verschwenden raste ich mit voller Geschwindigkeit auf ihn zu. Ich sah seinen geschockten Gesichtsausdruck wie die Momentaufnahme einer Kamera in meinem Kopf aufblitzen, bevor ich ihn ziemlich unsanft zur Seite stieß und nach draußen rannte. Ohne mich umzusehen, sprintete ich so schnell es ging weiter und zwar auf eine Straße, die vor dem Haus entlanglief.
Ich hörte sofort die panischen Rufe der Jungs hinter mir und erhöhte mein Tempo. Schon nach wenigen Minuten begann sich die Kälte schmerzhaft bemerkbar zu machen und ich fragte mich, ob es wirklich ein guter Plan gewesen war in dünnen Shorts und einen Shirt eine Flucht zu wagen. Schnell verdrängte ich den Gedanken wieder. Zu meinem Pech war ich noch nie gut in Sport jeglicher Art gewesen und hatte die Kondition eines Fisches an Land.
Trotzdem zwang ich mich die Zähne zusammen zu beißen und zwang meine steifen Gliedmaßen alles zu geben. Trotzdem dauerte es nicht lange, bis ich Schritte und schweres Schnaufen hinter mir hörte. Mir lief es bei dem Geräusch kalt den Rücken hinunter und als ich einen Blick über die Schulter warf, konnte ich zwei dunkle Gestalten schemenhaft ausmachen.
Sofort schoss eine Welle Adrenalin in meinen Körper und gab mir neue Kraft. Ich blickte mich panisch nach einem Fluchtweg um, aber hier war nichts, außer der Straße, die in beide Richtungen geradeaus führte und links, so wie rechts der Straße befand sich Wald. Ich wusste, dass sie mich auf der Straße in kürzester Zeit eingeholt haben würden, also blieb mir nur ein Ausweg: Der Wald.
In einer scharfen Rechtskurve wandte ich mich dem Wald zu und war mit wenigen Sprüngen am Rand angelangt, wo die Straße nahtlos in den moosigen Waldboden überging. Keuchend setzte ich meinen Weg durch die dichten Bäume fort. Hier war ich klar im Vorteil, denn meine Verfolger würden es viel schwerer haben ich mit ihren breiten Schultern hier hindurch zu quetschen als ich.
Ich rannte immer weiter und weiter und verfluchte Harry dafür mir meine Schuhe weggenommen zu haben. Mit jedem Schritt bohrten sich kleine Ästchen und Steine in meine Fußsohlen, sie trieben mir Tränen in die Augen. Außerdem spürte ich meine müden Glieder allmählich erschlaffen, dachte jedoch nicht daran aufzugeben, denn inzwischen hegte ich ein kleines bisschen Hoffnung die Jungs abgeschüttelt zu haben. Vorhin waren ja nur noch zwei hinter mir her.
Ohne, dass ich es verhindern konnte wurden meine Schritte immer kürzer, mein Atem immer unregelmäßiger und meine Muskeln immer steifer. Ich brauchte dringend eine Pause. Gerade, als ich beschloss kurz stehen zu bleiben und mich etwas auszurasten, vernahm ich eine raue Stimme, ganz dicht hinter mir.
>Zayn, du läufst da lang, ich werde hier suchen. <
Ich erstarrte, als ich die Worte vernahm und verdoppelte mein Tempo gleich darauf wieder. Harry! Er war hinter mir her und er war nahe, zu nahe. So sehr ich es auch versuchte, meine Beine wollten einfach nicht schneller rennen.
Ich schärfte mir ein nicht denselben Fehler zu machen, wie alle anderen Leute in den Büchern, die ich gelesen hatte. So stark der Drang auch war, ich würde mich nicht umdrehen und dann gegen einen Baum laufen, oder über einen Stock stolpern und der Länge nach hinfallen! Also blieb mein Blick starr auf meinen Weg gerichtet; ich wusste, das hier war meine einzige Chance, sollte ich es nicht schaffen zu flüchten, würde ich nie wieder Gelegenheit dazu haben, Harry würde mich keine Sekunde mehr aus den Augen lassen, er würde...
Bei diesem Gedanken unterbrach ich mich selbst. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie schlimmer meine Strafe werden würde, sollte ich es nicht schaffen zu entkommen! In diesem Moment hörte ich das stampfen von Schuhen auf dem Waldboden hinter mir und machte, zu erschrocken um zu denken den Fehler mich umzudrehen. Ich sah Harry, der nur noch knapp drei Meter hinter mir lief, seine grünen Augen blitzten mich wütend an.
Für eine kurze Sekunde war ich wie erstarrt, bevor ich meinen Blick wieder nach vorne richtete und verzweifelt versuchte noch etwas schneller zu laufen. Ich wagte es nicht mich nochmal umzudrehen, fühlte jedoch, wie Harry immer näher kam. Keuchend befahl ich meinen Muskeln noch schneller zu arbeiten, vor Anstrengung brannte meine Lunge, meine Beine drohten unter mir wegzubrechen, doch ich weigerte mich die Hoffnung aufzugeben.
Im nächsten Moment fühlte ich, wie sich zwei muskulöse Arme von hinten brutal um meine Taille schlossen und mich an eine steinharte Brust rissen. Vor Schreck stieß ich einen lauten Schrei aus, bevor uns der Schwung beide auf den Boden katapultierte. Ich spürte den Aufprall und gleich darauf einen stechenden Schmerz in meinem linken Arm.
Das alles schien wie in Zeitlupe abzulaufen, doch dann holte mich die Realität wieder ein und ich stöhnte unter dem erdrückenden Gewicht, das auf mir lag. Mein Gesicht war auf den Waldboden gepresst, Tannennadeln fanden ihren Weg in meinen Mund, der Geschmack der Nadeln vermischte sich mit dem meines Blutes. Gleich darauf wurde ich unsanft umgedreht. Harrys Hände nagelten meine Schultern am Boden fest, während sein Gesicht wenige Zentimeter über meinem schwebte.
Seine Beine waren jeweils eines links und eines rechts von meiner Hüfte auf dem Boden platziert. Harry fixierte mich mit seinem Blick, seine Augen funkelten gefährlich. Ich versuchte zu blinzeln, doch irgendeine Flüssigkeit nahm mir die Sicht. da meine Stirn wie verrückt pochte, ging ich von einer Kopfwunde aus, meine Sicht begann zu verschwimmen und wurde an den Rändern schwarz.
>Mach das nie wieder. < presste Harry zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, an konnte sehen, dass er gegen seine Wut ankämpfen musste, seine Finger gruben sich in die Haut meiner Schultern.
Mein Sichtfeld begann immer mehr zu flimmern, ich versuchte zu blinzeln und etwas zu antworten, bekam jedoch nicht mehr als ein Stöhnen heraus. Ich fühlte sämtliche meiner Körperteile nicht mehr, war aber sowieso nicht fähig dazu mich zu bewegen, da Harry noch immer auf mir saß. Meine Augenlieder schlossen sich von selber und ich fühlte nur noch, wie das Gewicht von mir wich und ich hochgehoben würde, dann endete meine Erinnerung und alles wurde schwarz....
Wieder mal ein neues Kapitel ;D Eigentlich wollte ich nicht so schnell wieder was hochladen, aber was soll's ^^ Ich hab mir echt Mühe gegeben mit diesem Chapter und ich hoffe euch gefällts ;) Allerdings habe ich eine Bedingung: Ich werde das nächste Kapitel erst hochladen, wenn ich 10 Kommentare auf diesem Teil habe :D Das sollte zu schaffen sein, wir hatten schon mal 9 ;))
Die Widmung geht an: fiona_fifi1D Danke für deine Kommentare & danke für's Fan werden :DD♥ ♥
& ich möchte euch nochmal allen für die Kommis & Votes im letzten Teil danken, ich seid die besten Leser, die man sich wünschen kann! :D ♥ PS: Ich poste den Link von "Der Kuss der Muse" nochmal als Kommi, für diejenigen, die es nicht finden ;) Hab euch alle lieb :DD xx Skyler ♥
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Show me how to love (Harry Styles)
FanfictionMIT TRAILER Mel ist im Gegensatz zu ihrer verhassten Mutter gar nicht der Party-Typ, sie bleibt lieber zuhause, lernt für die Schule und liest. Eine Muster-Tochter sollte man meinen. Doch so sieht ihre Mutter das nicht - sie findet, dass Mel ihr Leb...