Ich bewegte mich einen Schritt zurück, um aus Harrys Griff frei zu kommen und ihm endlich in die Augen schauen zu können...
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Was ich dort sah, erschreckte mich. Ohne irgendeine Bewegung starrte ich Harry mit aufgerissenen Augen an. Ich wusste nicht, was mit ihm los gewesen war, ich wusste nur, dass hier irgendetwas ganz und gar nicht stimmte, denn aus Harrys Augen funkelte mir eine gewisse Ruhe entgegen und außerdem ein Funke eines sehr warmen Gefühls...
Ich wusste nicht, warum ich Gefühle in Farben oder Wärme maß, ich tat es einfach. Müsste ich dem Gefühl, das jetzt in Harrys Augen funkelte diese Eigenschaften zuschreiben, wäre es von einem so strahlenden Rot, wie die Rose, die er zu dem Brief gelegt hatte. Außerdem wäre es nicht nur warm, es wäre brennend heiß.
Und genau das war es, was mir Angst machte. Für ungefähr die letzten neun Jahre meines Lebens hatte ich immer darauf geachtet, dass meine eigenen Gefühle kalt blieben und sich ausschließlich auf den Farbenbereich blau und weiß beschränkten. Harry hingegen strahlte eine ganze Farbpalette von Gefühlen aus. Von grüner Hoffnung über schwarze Wut und violetter Freude bis hin zu diesem glühenden, roten Gefühl, das ich absolut nicht einordnen konnte.
Ich wusste nur, dass es sicher nichts Gutes bedeuten konnte. Es war zwar nicht so offensichtlich gefährlich, wie die Wut, aber trotzdem war ich mir nicht sicher, ob es zu den guten oder schlechten Gefühlen zählte. Das kam natürlich auch wieder darauf an, welche Gefühle man für gut oder schlecht befand.
Auf jeden Fall war ich mir sicher, dass ich alles tun würde um wieder in die kühlen Gefühle zurückzukehren, die ich gewohnt war. Deshalb atmete ich einmal tief ein und befreite mich dann sanft aus Harrys Griff, immer in Sorge er könnte zurück in sein aggressives Verhaltensmuster fallen. Jedoch zog er nur verwirrt die Augenbrauen zusammen, als ich mich zurückzog, bevor eine Welle des Verstehens über seine Gesichtszüge wusch und das glühende Gefühl in seinen Augen langsam zu erlöschen begann.
Ich beschloss still zu bleiben abzuwarten, was er zu sagen hatte. Es blieb einige Zeit still, bis Harry schließlich Anzeichen machte zu sprechen. Er öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder.
>Es tut... < fing er an, doch bevor er diesen extrem nervenden und in dieser Situation bedeutungslosen Satz aussprechen konnte hatte ich ihn schon unterbrochen. Es war nicht so, als hätte ich etwas gesagt, ich habe lediglich meinen Blick vom Boden gehoben und ihm in die Augen geschaut. Anscheinend reichte das, um ihm zu signalisieren, dass er das besser nicht aussprechen sollte.
Ganz plötzlich wurde ich mir wieder bewusst, dass wir noch immer ganz nahe beieinander standen, ich mit dem Rücken gegen das Auto. Und fast gleichzeitig wurde mir bewusst, dass ich keinen Anfall bekommen hatte. Überrascht von mir selbst wunderte ich mich, woran das wohl lag, freute mich jedoch gleichzeitig auch, dass ich es geschafft hatte strak zu bleiben, das konnte nur positiv sein.
So gut ich die Umarmung auch überstanden hatte, jetzt jedoch sehnte ich mich wirklich nicht nach Harrys Nähe, also machte ich kurz entschlossen einen Schritt zur Seite und sorgte so für etwa einen Meter Abstand zwischen uns. Harry drehte sich in die Richtung, in die ich gegangen war, damit wir uns wieder ansehen konnten.
>Ich... < fing er wieder an, unterbrach sich jedoch selbst.
>Harry. < begann diesmal ich. >Lass es einfach. Es ist sowieso egal, weißt du was? Ich hätte noch nicht einmal etwas anderes erwartet. Wenn du irgendetwas tun willst, dann tu es bitte jetzt und lass mich danach einfach irgendwo zurück, wo ich keine Chancen habe wieder nach Hause zu finden. Oder nein, am besten bringst du mich dann gleich um, dann ist es wenigstens vorbei. <Nachdem ich diese Worte ausgesprochen hatte, merkte ich erst wie dramatisch sie klangen, es war mir in diesem Moment jedoch wirklich egal. auch wenn ich mir geschworen hatte stark zu sein, sammelten sich doch mal wieder Tränen in meinen Augen, die Vorstellung, dass das wirklich passieren würde war einfach zu schrecklich. Und doch konnte ich nichts tun, als warten wie Harry sich entscheiden würde und dann hoffen, dass es schnell vorbei geht.
Als Harry mich noch immer wortlos anstarrte, bekam ich es wirklich mit der Angst zu tun, was, wenn er sich dafür entscheiden würde? Doch bevor ich vollkommen in Panik versinken könnte, sprach Harry endlich seine Antwort aus.
>Das würde ich niemals tun. <
Ich blinzelte einmal, ein wenig überrascht von seiner Antwort, weil ich mich eigentlich auf das Gegenteil eingestellt hatte. Ehe ich mich versah, stand Harry auch schon ganz nah vor mir.
>Es tut mir wirklich leid. Ich wollte dir nie wehtun und ich kann nicht garantieren, was passiert wäre, wenn du mich nicht aufgehalten hättest. Aber ich kann dir versprechen, dass das niemals passieren wird. < Ich hatte keine Gelegenheit auf sein Versprechen zu antworten, denn Harry war schon wieder dabei weg zu gehen.
>Ich weiß, dass das jetzt wahrscheinlich der denkbar schlechteste Zeitpunkt ist, aber ich habe noch immer eine Überraschung für dich. < meinte er mit einem halben Lächeln.
Ich war wie vor den Kopf gestoßen, das passte mal so gar nicht in die Situation. Trotzdem beschloss ich darauf einzugehen, denn ich war froh, dass mir die Unterhaltung erspart geblieben war. Also folgte ich Harry etwas zaghaft, noch immer nicht ganz sicher, wie weit ich ihm trauen konnte.
Schließlich hörte ich ihn seufzen und er drehte sich um. Ich zog fragend eine Augenbraue nach oben und blieb ebenfalls stehen. Als keiner von uns zwei Anstalten machte sich zu bewegen, kam Harry schließlich ein Stück nach hinten, bis er neben mir stand, dann setzte er sich wieder in Bewegung, dieses Mal langsamer. Ich kapierte erst jetzt, dass er wohl wollte, dass ich neben ihm ging, weshalb ich rot anlief und schnell zu ihm aufholte, die komplette Situation war mehr als nur seltsam.
Ich wurde langsam richtig misstrauisch und fragte mich wirklich, was Harry geplant hatte und vor allem, wohin wir gingen, außerdem...
An diesem Punkt schnitt ich meine Gedanken ab. Ich hatte einfach keine Lust mehr andauernd über das nachzugrübeln, was als nächstes passieren würde. Es war einfach zu ermüdend, also beschloss ich, dass es mir zumindest für heute Abend egal sein würde. Ich würde nicht mehr an das denken, was vor wenigen Sekunde passiert war, ich würde nicht mehr an das denken, was in wenigen Minuten passieren könnte, ich würde einfach nur abwarten.
Ich merkte, wie mit dieser Entscheidung ein großes Gewicht von meinen Schultern fiel und ich wieder tief durchatmen konnte. Was sollte schon kommen? Sicherlich nichts, mit dem ich nicht umgehen konnte. Also straffte ich die Schultern und ging neben Harry her.
Es stellte sich aber heraus, dass ich damit völlig Unrecht haben sollte, denn der Ort, an den Harry mich brachte war absolut unerwartet.
Hey Hey ^^ Ich weiß, es ist nicht sonderlich lang, also sorry :p Naja, was denkt ihr, wohin Harry Mel bringen wird? :D Und nein, es ist ganz sicher kein Wasserfall oder so irgendetwas Kitschiges ^^ Ich bin gespannt ob es jemand errät (haha never :DDD)
Daaanke an alle, die beim letzten Teil so süß kommentiert haben *-* Ihr seid echt die Besten! :DD
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Show me how to love (Harry Styles)
FanfictionMIT TRAILER Mel ist im Gegensatz zu ihrer verhassten Mutter gar nicht der Party-Typ, sie bleibt lieber zuhause, lernt für die Schule und liest. Eine Muster-Tochter sollte man meinen. Doch so sieht ihre Mutter das nicht - sie findet, dass Mel ihr Leb...