Von Umarmungen und Vorwürfen

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"Seid doch ruhig." Schrie Marco auf einmal mitten in das laute Stimmengewirr hinein und brachte so alle überrascht zum verstummen. In einer kurzschluss Reaktion griff der Dortmunder den weinenden Mario am Arm, zog ihn hoch und rannte ohne sich auch nur einmal umzudrehen mit ihm auf ihr Zimmer. Oben angekommen verfrachtete er den verwirrten Bayer auf's Bett undschloss vorsorglich die Tür ab, bevor er sich sachte neben ihn in die Matratze sinken ließ. Es lag eine unangenehme Stille im Raum, die nur ab und an von Marios Schlurchzern durchbrochen wurde. Keiner der beiden wusste so richtig was er sagen sollte, bis Marco schließlich tief durch atmete, ehe er ansetzte:" Mario..es tut mir so unglaublich leid...I-Ich wusste nicht, dass d-die anderen s-so reagieren würden." Aber der Bayer konnte nicht antworten, so sehr war er von seinen eigenen Gefühlen überwältigt. Die Tränen flossen einfach aus seinen Augen, wie der Regen im Sturm unaufhaltsam auf den Asphalt tropfte, er konnte sie nicht stoppen. Hatte er diese Reaktion von seinen Freunden erwartet? Wahrscheinlich schon. Er hatte sie befürchtet. Aber auf solche Situationen konnte man sich nicht vorbereiten, man hat immer zu viel Hoffnung in sich selber, dass doch alles gut werden könnte. Und so hatte es ihn getroffen wie ein Schlag ins Gesicht. Ein verdammt starker Schlag. Als Marco klar wurde, dass er seinem Freund mit Worten nicht im geringsten Helfen konnte schloss er ihn einfach in die Arme. Ganz eng und fest, so als wolle er ihn vor allem anderen dort draußen beschützen. Behutsam strich er ihm durch die Haare, ganz so als wäre er aus Glas. Ein zersplittertes Glas, an dem man sich zwar schneiden konnte, es aber in Kauf nahm, nur um es noch einmal berühren zu dürfen. Und vielleicht war Mario ja soetwas für ihn. Etwas verbotenes, dessen Verlust er aber nicht ertragen könnte.

"Ach scheiße." Fluchte Thomas und raufte sich verzweifelt die Haare. "Bestimm haben wir Mario jetzt total verletzt mit unsere dummen Reaktion. Als ob wir irgendetwas gegn ihn hätten." "Mach dich nicht selber fertig, Tommy. Es kam halt überraschend, er wird es schon verstehen." Meinte Phlipp beruhigend und strich seinem Freund über den Rücken. Und auf irgendeine Art und Weise musste Robert zugeben, dass ihm das Geschehen, welches sich vor seinen Augen abspielte, ganz und gar nicht gefiel. Zwar war Philipps Tun nur auf gänzlich freundschaftlicher Basis, aber trotzdem spürte der Pole ein unangenehmes ziehen in seiner Brust, wenn er daran dachte, dass Thomas vielleich von jemand anderem berührt wurde. Kopfschüttelnd verwarf er den Gedanken wieder, vielleicht sollte er einfach schlafen gehen. Es war ein langer Tag.

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Love Trip  (Fußball, boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt