7.

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PoV: Gerard

Er ist viel netter, als ich erwartet hätte.
Und er hört sogar die gleiche Musik wie ich..
Und die Konversationen mit ihm - also, beziehungsweise die kurzen Gespräche bisher - taten mir auch gut. Aber mir geht langsam der Redestoff aus.
Worüber könnte man denn noch reden?
"Darf ich dich Frankie nennen? Frank hört sich so.. Hart an."
Er grinst leicht und meint: "Klar. Aber dann will ich dich auch Gee nennen, den Namen finde ich nämlich irgendwie niedlich."
"Ja klar", lächele ich ihm zu.

PoV: Frank

Ich weiß nicht genau, wieso, aber ich will ihn irgendwie fragen, ob er nun eine Freundin hat oder nicht.
"Gera-.. Gee? Hast du eigentlich - also, eine Freundin?"
Er blickt nervös auf sein Blatt zurück und meint: "Ehm - ja, ja, sie heißt.. Charlotte und geht nicht auf diese Schule."
"Achso, okay..", bringe ich emotionslos heraus.

Scheiße. Warum hat mich das verletzt? Ich ignoriere den leichten Schmerz und frage ihn kurz danach nach dem Stundenplan, welchen er mir kurz darauf auf den Tisch legt.
Ich schreibe ihn ab, bedanke mich und den Rest der Stunde reden wir nicht mehr.
Dann kommt die erlösende Schulglocke.

Noch Deutsch, eine Doppelstunde Chemie und eine Doppelstunde Kunst, sage ich zu mir selber, während ich meine beschriebenen Blätter in einer Mappe verstaue.

Gerard bleibt einfach an seinem Platz, und nachdem der Lehrer aus dem Raum verschwunden ist, holt er sein Handy heraus und schreibt mit irgendwelchen Leuten.
Wahrscheinlich mit seiner Freundin, fährt es mir durch den Kopf, während ich kurz auf sein Display blinzele und danach mein eigenes raushole.

Kurze Zeit später klingelt es erneut, ich verstaue mein Handy wieder und der nächste Lehrer kommt herein.

Die Deutschstunde ist ziemlich schnell vorüber, mit Gee geredet habe ich aber kaum.
Dann klingelt es zur großen Pause.
Ach ja.. Ich muss ja noch meine Bücher abholen..

Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter. Ich fahre herum und sehe das Mädchen, welches mir vorhin von meinem Platz neben Gee abriet.
"Hey Frank - soll ich dich zum Sekreteriat bringen? Du bist ja noch neu und -"
"Nein, nein, das kann ich schon machen! Danke trotzdem!", ruft Gee aufeinmal, greift meinen Arm und zieht mich aus der Klasse.
Auf dem Flur angekommen lässt er mich los und haut die Klassentür zu, während ich ihn verdutzt ansehe.
"Die geht gar nicht. Glaub' mir, mit der willst du nichts zu tun haben", erklärt er, während er wieder auf mich zuläuft und mir leicht mit der Hand auf den Rücken haut, damit ich mich in Bewegung setze.
Ich fange an, neben ihm herzulaufen.

Sollte ich ihm davon erzählen, was das Mädchen vor Unterrichtsbeginn über ihn sagte?
"Ja, heute morgen meinte die auch, dass ich mich nicht neben dich setzen solle. Dass du total verschlossen wärst und alles."
Nachdem ich das gesagt habe, guckt er mich an und meint ernst: "Sag' ich ja."

Ich senke meine Arme, welche ich bis gerade noch zu meinem Bauch angewinkelt hatte, weil ich überrascht war von der Aktion von Gee, und blicke nach vorn.
Gee will dies scheinbar auch, da er seine Arme ebenfalls hängen lässt.

Uns kommt eine Welle von Schülern entgegen, welche sich über den gesamten Flur ausbreitet.
Ich versuche, ihr so gut wie möglich auszuweichen.
Plötzlich kommen noch andere Schüler von hinten, welche darauf bestehen, sich durchquetschen zu müssen.
Ich werde plötzlich geschubst, unglücklicherweise direkt gegen Gee.
Unsere Hände berühren sich kurz und sein Duft steigt mir in die Nase.
Dann ziehe ich ruckartig meine Hand zurück und gehe sicherheitshalber hinter Gee, damit sowas nicht nochmal vorkommt.

Ich folge ihm, bis wir vor einem Raum mit der Aufschrift 'Sekreteriat' ankommen. Gee klopft.
Im nächsten Moment stehe ich auch schon mit Gee vor einer Frau, welche nach kurzer Besprechung über mich und meine Klasse einen Stapel Bücher auf die Theke zwischen ihr und uns legt.
Gee hilft mir beim Tragen.

Auf dem Rückweg meint Gerard zu mir: "Sag' mal.. Du bist schon irgendwie klein, oder?"
Er grinst, aber ich werde rot.
"N- Nein! Ihr seid nur alle groß", entgegne ich leicht beleidigt.
Er lacht und wir gehen zurück in die Klasse.

Der Rest des Tages läuft ungefähr genauso ab und endlich kann ich nachhause.
Naja, so schlimm war der Tag ja doch nicht..

The Kids From Yesterday (Frerard/German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt