Ab nach Polen..

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Roberts Sicht:

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, merkte ich das ich in meinem Bett lag und ich bemerkte das mein Koffer an meinem Bettende stand. Mein Schrank war offen und der Koffer zu. Warum hatten sie meinen Koffer gepackt? Hatten sie genug von mir und wollten mich rausschmeißen? In meinen Augen bildeten sich Tränen. Konnte mein Leben noch beschissener werden? Ich schälte mich aus meiner Decke und schlurfte ins Bad. Dort duschte ich mich und putzte meine Zähne. Dann zog ich eine Jogginghose und Pulli aus dem Schrank und schlüpfte hinein. Auf dem Weg nach unten, hörte ich das die beiden bereits wach waren. Ich versuchte meine Trauer nicht zu zeigen. Ich ging mit hängendem Kopf an ihnen vorbei.

Manuel: ,,Guten Morgen Lewi, wie hast du geschlafen?"

Robert: ,,Darf ich vorher noch etwas essen? Danach bin ich sofort weg, versprochen."

Thomas: ,,Was redest du denn da?"

Robert: ,,Ich dachte ihr habt vor mich raus zu schmeißen, weil mein Koffer fertig gepackt im Zimmer steht. Verübeln kann ich euchs nicht, wer will schon mit so einem Nichtsnutz wie mir in einem Haus wohnen."

Manuel: ,,Wir wollen dich doch nicht rausschmeißen Lewi, dass würden wir niemals tun. Wir wollen heute mit dir in den Urlaub fahren. Denn wir denken das du eine Auszeit brauchst."

Robert: ,,A...Aber.."

Thomas: ,,Nichts aber. Wir wollen übrigens um 11:30 Uhr zum Flughafen, weil um 13:00 Uhr geht unser Flug."

Robert: ,,Darf ich denn wissen, wohin es geht?"

Manuel: ,,Nein! Das ist eine Überraschung."

Ich nickte. Dann frühstückten wir, packten unsere Sachen komplett ein und fuhren dann mit einem Taxi zum Flughafen. Am Flughafen bekam ich dann Kopfhörer und einen Schal umgebunden, damit ich nicht vorher hörte wohin es ging. Manuel nahm mir die Sachen erst ab, als wir in der Luft waren und der Pilot das Ziel schon gesagt hatte. Nach 1 1/2 Stunden begaben wir uns in den Landeanflug. Als der Kapitän sagte das wir unser Reiseziel, den Warschauer Flughafen fast erreicht haben, verspürte ich ein wenig Glück. Die beiden hatten mich nach Polen gebracht. Als wir dann in unserem Hotel eincheckten und ich mich auf mein Bett schmiss, seufzte ich. Mir wollten grade meine Augen zufallen als es an meiner Tür klopfte. Es waren Manuel und Thomas. Sie wollten in das Hotel Restaurant, wo ich dann mitging. Als wir unseren Tisch bekamen, bemerkte ich einen Mann der am anderen Tisch saß. Irgendwoher kannte ich ihn. Als er mir dann direkt in die Augen sah, erkannte ich Łukasz Piszczek, einen ehemaligen Mannschaftskollegen vom BVB und der polnischen Nationalmannschaft. Er war verdammt verändert, aber klar er müsste jetzt 41 sein. Ich sprach ihn an, vorsichtshalber auf Polnisch, weil ich nicht wusste wie viel Deutsch er noch verstand.

Robert: ,,Lukas? Czy to ty? Co ty tu robisz?" (Bist du es? Was machst du hier?")

Łukasz: ,,Lewi? Oh mein Gott, wie gehts dir?"

Robert: ,,Eigentlich gut. Thomas, Manuel und ich sind heute angekommen, wir machen ein paar Wochen Urlaub."

Er stand auf und blickte uns fragend an. Wir nickten, worauf er sich dann setzte. Er hatte offenbar noch kein Essen bekommen.

Łukasz: ,,Wo lebst du jetzt? Du bist ja deinem Karriereende wieder abgehauen, ohne was zu sagen."

Robert: ,,Ich lebe in München, wir drei haben uns eine Villa gekauft."

Łukasz: ,,Das klingt super. Ich wohne im Moment hier im Hotel, weil ich einen Cut in einem Leben haben wollte. Ich weiß noch nicht genau was ich machen möchte, mal schauen."

Wir saßen noch eine Weile dort, bis uns vor Müdigkeit die Augen immer wieder zufallen.  Łukasz und ich verabredeten uns für den nächsten Tag und dann gingen wir alle auf unser Zimmer. Am nächsten Tag, frühstückte ich zusammen mit Manuel und Thomas und ging dann zum Pool, wo ich mich mit Łukasz verabredet hatte. Als ich dort ankam, lag er bereits auf einer der Liegen. Ich setzte mich auf die Liege neben seiner. 

Łukasz: ,,Guten Morgen Lewi, hast du gut geschlafen?"

Robert: ,,Guten Morgen ist gut, es ist halb Zwölf. Ach du..naja ich schlafe im Moment nicht so gut..."

 Łukasz: ,,Warum denn?"

Robert: ,,Das ist eine lange Geschichte."

Łukasz: ,,Erzähl sie mir!"

So erzählte ich ihm die ganze Geschichte. Am Ende guckte er mich mitleidig an, dann fing er an zu grinsen.

Łukasz: ,,Dann sollten wir dich schnell aufheitern."

Er stand blitzschnell auf, zog mich hoch und warf mich lachend in den Pool. Er war ja schon früher so ein Spaßvogel gewesen. Ich tauchte wieder auf und konnte, seid so langer Zeit mal wieder lachen, weil  Łukasz sich am Beckenrand kaum noch halten konnte vor Lachen. 

Robert: ,,Sehr witzig Herr Piszczek und jetzt komm auch rein."

Łukasz: ,,Ich habs halt immer noch drauf!"

Er sprang knapp neben mir ins Wasser und tauchte dann direkt vor mir wieder auf. Er sah mir tief in die Augen und ich versank in seinen Augen. Waren die schon immer so schön? Einen Moment später fing ich mich wieder und wendete meinen Blick ab und er erwachte auch aus seiner Starre.



Doch es kam ganz Anders...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt