Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal hier stehen würde. Wenn ich mein Leben Revue passieren lasse, kommt es mir vor wie ein Märchen, mein eigenes Märchen in dem ich mir den Traum eines jeden Mädchens erfülle und die Prinzessin bin, die auf ihren Traumprinzen auf seinem weißen Ross wartete. Viele Höhen und Tiefen habe ich hinter mir. Viele Tränen wurde geweint und glückliche Augenblicke geteilt. So viel ist passiert, doch wenn ich jetzt daran zurück denke, hat all das einen Sinn. Es hat mich auf den Weg gebracht, an dessen Ziel ich jetzt stehe. Alles war Teil des ganzen, ein Teil meines Märchen. Heute würde der Teil eins meines Märchens enden und ein neuer Teil voller Glück und Liebe würde beginnen.
Langsam schritt ich auf den großen Spiegel zu. Ich blieb vor ihm stehen und betrachtete mein Spiegelbild. Ich sah wirklich aus wie eine Prinzessin in meinem langen, wunderschönen... Stopp!! Ihr kennt mein Märchen doch noch gar nicht. Am besten beginne ich ganz am Anfang.
Ich wurde als erstes Kind von Julia und Thomas von Arendell geboren. Ja, ihr habt richtig gehört, wir tragen das Adelige von im Namen. Damals, als es noch eine Hierarchie und einen König gab, lebte mein Urururur...großvater in Frankreich unter König Louis XIV, der auch der Sonnenkönig genannt wurde. Im Namen der Königs verrichtete mein Vorfahre ihm einen großen Dienst. Was auch immer es war, der König erhob ihn aus Dankbarkeit in den Adel und er durfte ein Von im Namen tragen.
Viel Jahre konnte meine Familie in Saus und Braus leben und es sich am Hofe des Königs gut gehen lassen. Doch diese Zeit hatte irgendwann ein Ende und dieses Ende nannte sich französiche Revolution. Meine Vorfahren wurden gezwungen zu fliehen und ließen sich in Amerika, dort wo heute New York liegt, nieder. Der hohe Stand ging verloren, doch der Titel blieb meiner Familie erhalten.
Doch das hieß nicht, dass meine Familie komplett in den Ruin getrieben wurde, nein. Viele Jahre lebten sie in ärmlichen Verhältnissen und finanzierten sich ihren Lebensunterhalt mit dem Geld das sie für ihren Schmuck und ihre Kleider bekamen, doch anscheinend war meine Familie vom Glück geküsst. Mein Urururgroßvater schaffte es ein eigenes Geschäft auf zu bauen und als mein Vater geboren wurde war das Familienunternehmen längst zu einem Weltunternehmen mit Rang und Namen geworden. So kam es wie es kommen musste. Ich wurde wie jedes reiche Kind mir Spielzeug und Geschenken überhäuft.
Laut meinen Eltern war ich immer ein sehr ruhiges Kind. Doch kurz nachdem ich ein Jahr alt wurde, bekamen meine Eltern den Schreck ihres Lebens. Als sie eines Morgens aufgestanden waren und mich aus meiner Wiege hohlen wollten war diese mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. Der Schock war groß und es dauerte nicht lange, bis sich herausstellte, das ich für das Eis verantwortlich war. Ihr süßes kleines Baby hatte magische Kräfte. Viele Menschen würden mich für ein Monster halten und für die meisten Eltern wäre es Grund genug ihr Kind auszusetzen, doch nicht für meine Eltern. Sie hielten mich nicht für ein Monster. Sie unterstützten mich und erklärten mir von klein auf, dass meine Kräfte eine Gabe waren. Doch durfte ich sie den anderen Menschen nicht offenbaren, weil sie es einfach verstehen würden. Die Liebe, die meine Eltern mir trotz allem entgegen brachten war enorm und durch ihr Vertrauen gestärkt, hatte ich meine Kräfte bereits kleines Kind im Griff.
Kurz bevor ich drei wurde, geschah etwas wunderbares. Ich bekam eine kleine Schwester. Ihr Name war Anna und sie war meine beste Freundin. Wir waren wie Pech und Schwefel, und immer für einander da. Doch als ich sieben und Anna vier Jahre alt waren, passierte es. Es war mitten in der Nacht. Weder Anna noch ich konnten schlafen. Also warteten wir beide, bis wir sicher waren das unsere Eltern schliefen, schlichen uns ins Wohnzimmer und ich begann zu Zaubern. Genau wie ich liebte Anna den Winter. Wir bauten Schneemänner und machten Schneeengel und irgendwann erfanden wir ein neues Spiel. Ich zauberte Hügel aus Schnee und Anna sprang von Hügel zu Hügel.
Doch dann passierte etwas schreckliches. Anna wurde immer schnell und als sie wieder sprang, rutschte ich auf dem vereisten Boden aus. Anstatt einen neuen Hügel zu erschaffen, traf ich meine geliebte Schwester mit meinem Eisblitz an der Schläfe. Eine Strähne ihres Haares färbte sich weiß und sie brach ohnmächtig zusammen.
Die nächsten Tage musste Anna in zig Decken gehüllt werden und in ihrem Zimmer war es heiß, wie in einer Sauna. Doch es half ihr und nach zwei Wochen ging es ihr wieder gut.
Die Zeit danach war besonders schwer für mich. Nach diesem Unfall ging ich nicht mehr auf eine öffentliche Schule sondern bekam Privatunterricht. Zu groß war die Angst, dass sich der Unfall wiederholen würde. In der ersten Zeit kamen meine alten Schulfreunde um mit mir zu spielen, doch als ich mich nach mehreren Wochen immer noch nicht zurück gemeldet hatte, gaben sie es auf.
In dieser Zeit entdeckte ich meine Leidenschaft für das Eiskunstlaufen. Als meine Eltern bemerkten wie viel Freude es mir bereitete, überraschten sie mich mit Unterricht. Trotzdem war ich in dieser Zeit viel zu selten glücklich, denn immer wenn ich Anna sah keimten Schuldgefühle in mir auf.
Die Jahre vergingen. Ich lernte meine Kräfte zu kontrollieren und irgendwann kam die Zeit, wo ich meine Kräfte vollends unter Kontrolle hatte. Endlich traute ich mich wieder auf eine öffentliche Schule zu gehen.
Als ich an meinem ersten Schultag aufwachte hatte ich panische Angst vor der Schule. Was wäre, wenn ich in eine total blöde Klasse kam? Was wäre, wenn ich im Unterricht nicht mitkommen würde? Was wäre, wenn mich niemand mochte, ich keine Freunde finden würden und ich immer alleine sein würde? Doch meine Sorgen waren unbegründet. Als ich das erste Mal in die siebte Klasse kam und der Lehrer mich vorstellte, grinste mich ein Junge breit an und genau neben diesen Jungen wurde ich dann auch gesetzt. Sein Name war Benjamin, doch er bestand darauf Bunny genannt zu werden.
Bunny und ich wurden die besten Freunde und als wir älter wurden und ich mir sicher war, dass Bunny mich so mochte wie ich war und mich nicht für ein Monster halten würde, zeigte ich ihm meinen Kräften. Ich hatte große Angst vor seiner Reaktion, doch er war ein wahrer Freund und die Tatsache, dass ich ihm mein größtes Geheimnis offenbart hatte, schweißte uns noch enger zusammen.
Die Jahre vergingen und kurz vor meinen achtzehnten Geburtstag, passierte das nächste Unglück. Meine Eltern mussten auf eine Geschäftsreise von der sie nie wieder zurück kehren sollten. Ihr Flugzeug stürzte mitten über dem pazifischen Ozean ab und ihre Leichen wurde nie gefunden.
Anna und ich waren beide am Boden zerstört. Doch viel Zeit zum trauern blieb mir nicht. Nach dem Tod meiner Eltern sollte ich das Familienunternehmen leiten, da ich ja schon Volljährig war. Doch ich hatte überhaupt kein Interesse daran. Anna war immer diejenige gewesen, die auf Vaters Schoß gesessen hatte und sich von ihm die Abläufe in der Firma erklären ließ. So wurde, in Absprache mit Anna beschlossen, dass solange Anna noch minderjährig war Vaters alten Vorstand die Firma leiten sollte. Doch sobald sie Volljährig wäre, würde sie an die Aufgabe herangeführt werden die Geschicke der Firma zu leiten. Solange dies aber noch nicht der Fall war, würden alle Entscheidungen mit Rücksprache mit mir getroffen werden.
Nach dem Tod meiner Eltern stürzte ich mich mit Feuereifer in mein Training hinein, dass ich in all den Jahren nicht aufgegeben hatte. Und genau dass ist der Beginn des Märchens, meines Wintermärchens.

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Das Märchen meines Lebens (Jelsa)
FanfictionNachdem sich sich von ihrer Schwester und ihrem Trainer Olaf hat überreden lassen, nimmt Elsa bei einem Eiskunstlauf-Wettbewerb teil. Ihr stärkster und zugleich faszinierendster Konkurrent dort ist ein maskierter Junge, der Schützling des lauten abe...