15. Kapitel

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Stundenlang, auf jeden Fall kam es mir so vor, lag ich auf meinem Bett und weinte. Ich konnte einfach nicht aufhören. Das Gefühl von Verrat machte sich in mir breit und nistete sich schwer in meinem Herzen ein. Ich fühlte mich als würde ein Teil von mir fehlen. Mit anderen Worten, ich war todunglücklich. Genau so lag ich immer noch da als Anna mich fand.

„Elsa, bist du da? Olaf sagt...", fragte sie, als sie, ohne viel Federlesen, in mein Zimmer gestürzt kam.

Als sie mich so daliegen sah, blieb sie wie angewurzelt stehen. Mit einem Mal wurde es still, man konnte denken, dass sie wieder gegangen war. Doch dem war nicht so. Zwei schlanke Arme zogen mich in eine feste Umarmung und eine Hand strich immer wieder beruhigend über meinen Kopf. Anna fragte mich nicht was passiert war, sie wusste ich würde es ihr schon sagen wenn ich bereit war, sie hielt mich einfach fest und war für mich da.

Die Nähe und die Wärme die Anna ausstrahlte, halfen mir dabei mich zu beruhigen und bald versiegten meinte Tränen fast gänzlich und ich schluchzte bloß noch leise vor mich hin. Endlich konnte ich wieder sprechen, und zwar auch so das Anna mich verstehen konnte.

„Wie konnte er mir das antun?", schluchzte ich und vergrub mein Gesicht an der Schulter meiner kleinen Schwester.

„Elsa wer ist er? Hast du wen kennengelernt?", fragte Anna.

„Jack!" In diesem Moment viel mir wieder ein, dass ich ihr ja noch gar nichts von Jack erzählt hatte.

„Wer ist Jack?", wollte Anna jetzt nur noch verwirrter wissen. Also fing ich an zu erzählen, vom Anfang bis heute und ließ nicht eine Kleinigkeit aus. Ich erzählte ihr vom ersten Moment als ich ihn auf dem ich ihn auf dem Parkplatz vor dem Hotel gesehen hatte, schon damals war ich von ihm fasziniert gewesen, und vom zweiten Mal bei der Vorrunde. Ich erzählte ihr, wie ich glaubte ihn auf der Party gesehen zu haben und ich ihm, ohne zu wissen wieso, einfach gefolgt bin. Dann erzählte ich ihr von unserem ersten Treffen auf dem See und der panischen Angst die ich damals hatte das er die Wahrheit über meine Kräfte herausfinden würde. Dann, am nächsten Tag, trafen wir uns wieder und die Situationen in denen wir uns manchmal befanden waren wirklich peinlich. Meine Erzählungen brachten Anna zum lachen. Ihr Lachen war ansteckend und ich konnte gar nicht anders als mitzulachen, auch wenn mir nicht wirklich danach zu mute war. Als ich ihr erzählte wie Jack als mein Retter an geeilt kam um mir den Tag im Museum zu versüßen, wurde ich wehmütig. Wenn mich jemand fragen würde wann ich mich in Jack verliebt hatte, würde ich, wenn ich jetzt zurück dachte, diesen Tag angeben. Als er plötzlich von hinten auftauchte und mich überraschte, war er mir zu diesem Zeitpunkt der liebste Mensch der Welt.

Vom weinen und erzählen war ich schließlich heiser als ich bei der Shoppingtour und dem Entschluss einer Paartnerchoreo ankam.

„Oh Elsa, mit einem Partner zu laufen hast du dir immer gewünscht!", rief Anna begeistert aus und ich nickte.

„Ja, Jack hat mir diesen Traum erfüllt." Als ich ihr schließlich offenbarte, dass Jack ebenfalls Eiskräfte hatte, sah sie mich geschockt an.

„Dein Ernst?", hackte sie noch einmal nach. Ich lächelte schwach und nickte zum Zeichen, dass sie richtig verstanden hatte. Und dann kam ich zum großen 'Finale', ich erzählte ihr vom Besuch auf der Kirmes. Als ich zum Liebesgeständnis kam, stockte ich bei meiner Erzählung. Annas Augen glänzten inzwischen. Sie liebte tolle Liebesgeschichten und meine Erzählungen mussten ihr wie eine Vorkommen.

„Oh Elsa, das hört sich ja an wie ein Märchen", rief sie begeistert aus.

Ich lächelte bloß wehmütig und erwiderte:"Aber im Gegensatz zu einem Märchen hat diese Geschichte kein Happy End."

Das Märchen meines Lebens (Jelsa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt