08.02.2016
2 - Arzt
Sie bog um die Ecke. „Okay. Wie du meinst.", Ergeben hob ich die Hände hoch. Sichtlich genervt blieb sie stehen und drehte sich mit einem Stöhnen zu mir herum. Meine Hände sanken neben meinen Torso.
„Was?", sie rollte mit den Augen, warf den Kopf in den Nacken. „Was um Himmels Willen willst du?", ihre Arme flogen kurz genervt in die Luft, bevor sie mich wieder ansah.
„Ein Treffen."
„Ein Date?", sie lachte empört auf.
„Ich sagte ein Treffen. Nur ein Treffen um dir zu beweisen dass ich nicht der bin der du denkst der ich bin.", ich zuckte locker mit den Achseln. „Der warum du mich nicht leiden kannst.", von nichts kam nichts. Ich musste eben was wagen. Denn wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich streckte eine Hand nach ihr aus, keine Ahnung was ich damit bezwecken wollte. „Ein Treffen und ich überzeuge dich, dass da mehr ist. Egal was du denkst oder erwartest.", meine Hand sank wieder neben meinen Körper, wie meine Mimik fiel als ich ihren Blick sah.
„Niall.", sie kam einen Schritt näher. „Das klingt alles schön und gut. Aber ich kann euch alle nicht leiden. Eure ganze Sippe.", entrüstet wedelte sie mir erhobenem Zeigefinger vor meinem Gesicht herum. „Ihr Stars seid alle gleich. Ich lasse mich nicht darauf ein, egal was du mir beweisen willst.", sie zwinkerte, drehte sich mit wallenden Haaren auf dem Absatz herum und lief schneller als eben davon. Aufgewühlt fuhr ich mir hektisch durch die Haare.
Ich räusperte mich, folgte ihr. Denn auch wenn ich nun vollends aufgegeben hatte, so führte sie mich immer noch zum Konzertsaal. Der Sicherheitsabstand zu ihr hatte sich verdoppelt. Ich wollte ihr nahe sein, sie mir nicht. Ich ging auf ihre Bedürfnisse ein. Ich ging auf diese ein, obwohl ich sie nicht kannte. Ihre Haare fielen an ihrem Rücken herab. Sie sah verdammt gut aus. Vielleicht lag es an ihrem Aussehen, dass mein Herz verrückt spielen ließ.
Das mir fremde Mädchen blieb neben einer Tür stehen. Ihre Hand schloss sich um die Klinke, bevor sie sich noch einmal zu mir umdrehte. „Verfolgst du mich jetzt etwa?", sarkastisch schnaubend drückte sie die Klinke herunter und verschwand ohne ein weiteres Wort hinter der schweren Tür. Der Knall als die Tür zurück ins Schloss flog hallte laut durch die unendlich vielen Flure nach. Ich drehte mich im Kreis herum. Der Flur hier kam mir ziemlich bekannt vor. Vielleicht war ich aber auch nur bei meinem Weglaufen hier vorbei geirrt.
Meine Überlegungen über das ob ich hier nun richtig war oder nicht wurden unterbrochen als die Tür neben mir aufging. Mein Blick fiel auf das Nummernschild, das die Raumnummer angab. Raum 18. Liam trat lachend aus dem Umkleideraum. Brüderlich klopfte er mir auf die Schulter.
„Harry wollte nach dir schon einen Security Suchtrupp losschicken, hab ihn aufgehalten. Hey Ire, was ist bitte bei euch vorgefallen?"
„Lange Geschichte.", winkte ich ab. Eine Erklärung hätte zu viel Zeit und zu viele meiner lädierten Nerven beansprucht.
„Ist sonst alles okay bei dir? Wir sollten seit vier Minuten auf der Bühne stehen und du siehst nicht gerade so aus, als ob du fit auf den Beinen wärst.", besorgt runzelte er die Stirn. Ich nickte. Er würde sich nur lächerlich über mich machen wie Harry und Lou sich über mich lächerlich machten.
„Alles bestens. Wir sind spät dran.", ich rieb mir über die Schläfe. Liam glaubte mir nicht. Aber wie sollte er mir glauben, wenn ich selbst mir nicht einmal mehr glaubte. Meine Stimme war zu hoch und meine Augen wichen seinem Blick aus. Ich wollte kein Mitleid.
Alles was ich gerade wollte, war doch nur, dieses Mädchen kennen lernen zu dürfen.
Jetzt dachte ich endlich Jemanden gefunden zu haben und die Person wollte nichts mit mir zu tun haben. Jetzt hatte ich einmal an einem Mädchen Interesse und sie schien mich zu hassen ohne mich richtig zu kennen. Wieder der gleiche Gedanke. Zum hundertsten Mal. Er verfolgte mich.
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Million Faces √ - Wattys2016
Fanfiction»Rastlos ließ ich meinen Blick durch die Masse vor der Bühne gleiten, während ich sang. Millionen von Gesichtern, verschiedene Facetten und doch waren alle gleich. Dann sah ich sie. Die Eine, unter Millionen. Sie stach völlig aus der Masse heraus u...