Prolog ~ Mein erster Tag

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Es wurde Herbst. Die Blätter verfärbten sich. Alle Bäume sahen anders aus. Diese Jahreszeit faszinierte mich am Meisten. Sie war so farbenfroh und hatte Leben. Ich blickte aus dem Auto eines Opels und wurde gerade von meiner Mutter Tashita zur Schule gebracht. Ich hoffte, es wurde noch eine Weile dauern, bis wir ankommen. Doch zu früh gefreut, meine Mutter bog bereits in einen Parkplatz in der Nähe der Schule. "So Yuki, wir sind da. Bist du bereit für deinen Schultag heute?", fragte sie mich. Ich überlegte kurz und ging Pro und Kontras durch. Dennoch gab es mehr Kontras, denn ich hatte Angst, ich würde keine Freunde finden. So ging es mir meistens, wenn ich in eine neue Klasse oder Schule kam.
"Ich denke schon.", log ich.
Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und wir verabschiedeten uns gegenseitig.
"Du schaffst das schon, Liebes. Sei einfach du selbst!", ermutigte mich meine Mutter.
Ich selbst? Wenn ich ich selbst wäre, würde es mir noch schwerer fallen Freunde zu finden. Ich habe ganz andere Interessen, als andere und bin vom Charakter mehr verschlossen und ein ruhigerer Mensch. Ich geh nicht so gern in Menschenmengen.
Als ich merkte das meine Mutter noch eine Antwort erwartete, nickte ich rasch.
"Danke Mama. Das werde ich. Bis später!"
Zum Abschied winkte ich ihr noch und drehte mich um. Nun ging ich auf sie zu. Auf meine neue Schule.
Ich sah, wie sich mehrere Schüler vor dem Gebäude sammelten und wurde nervöser. Viele Stimmen redeten durcheinander. Es waren Mädchen Gruppen, Jungs Gruppen, aber auch Leute die nur zu zweit in einer Ecke standen. Ich sah niemanden allein auf dem Schulhof - nur mich. Das war mir ziemlich unangenehm, doch ich versuchte weiter zu gehen.
Einige Lehrer parkten noch ihre Autos und kamen ebenfalls gerade erst an.
Als ich am Eingang des Gebäudes stand, wurde mir noch mulmiger. Ich kam meinem neuen Schulleben immer näher und ich hatte panische Angst davor.
Die Gänge waren sehr schmal und an jeder Ecke des Eingangs waren Schließfächer zu finden. Wo sollte ich mich eigentlich hin wenden? Gibt es hier irgendwo ein Rektorat?
Ein weiterer Lehrer stürmte herein und ich wendete mich sofort an ihn.
"Entschuldigung, wissen Sie wie ich zum Rektorat komme. Ich bin neu hier."
Freundlich begrüßte mich der Lehrer und zeigte mir den Weg dorthin.
Ich bedankte mich und klopfte zweimal an der Tür, bis ich herein gebeten wurde.
"Guten Tag...ich.."
"Du bist eine neue, ich weiß! Setz dich, bitte!", beendete er meinen Satz. Sowas fand ich äußerst unhöflich, doch ich tat, was er mir sagte. Er schüttelte mir nicht mal die Hand, sondern lag mir ein Formular zum Unterschreiben hin. Als ich fertig war, schüttelte er endlich meine Hand und wurde herzlicher.
"Willkommen an der Oxford-List High School! Ich hoffe, sie werden sich hier wohlfühlen. Wenn irgendetwas wäre, können sie sich jederzeit an mich wenden."
Doch bevor ich etwas sagen konnte, winkte er bereits ab und ich musste den Raum verlassen. Wahrscheinlich hatte er viel um die Ohren. Die Schule war ohnehin riesig. Sie hat über tausend Schüler. Vielleicht war er deshalb so abweisend. Egal. Sollte mich nicht kümmern. Er gab mir noch einen Schlüssel mit einer Nummer drauf. '543'. Ich denke, das wird mein Schließfach sein. Doch es war schon ziemlich spät und ich begab mich auf die Suche meines Klassenzimmers. Die Gänge und Räume dieser Schule waren ziemlich dunkel und ich war ziemlich verwirrt von diesem großen Gebäude.
Nach einiger Zeit fand ich die Tür, vor der die Anschrift für meine Klasse stand. Klasse BKL11 , Klassenlehrer: Herr Makugo.
Die Tür war bereits zu, aber nicht verschlossen. Ich hoffe ich komme nicht zu spät, aber ich hasse es als Letzte ein zu maschieren. Da wird man immer so blöd an geschaut und bekommt dumme Kommentare an den Kopf geworfen.
Langsam und leise öffnete ich die Tür. Erst war es ganz still, dann riefen ganz viele: "Zu spät!"
Wie ich sowas hasste. Der Lehrer lächelte mich nur an.
"Hallo ich bin neu hier. Mein Name ist Yuki Matsuoka." Ich schüttelte ihm die Hand. Die Klasse lachte uns nur aus und machte Andeutungen, das wir flirten würden. Derweil möchte ich nur höflich sein.
"Ihr seid nah dran, also benehmt euch und gebt Yuki die Chance sich bei uns gut einzuleben.", mahnte der Lehrer und lächelte mich anschließend wieder an.
Ich durfte mir einen Platz suchen. Ein Schüler legte seinen Fuß auf einen anderen Stuhl sodass ich nicht drauf sitzen konnte und ein anderer klebte seine Reste des Kaugummis auf einen Stuhl. Da ich mich nicht unbeliebt machen wollte, petzte ich das mit dem Kaugummi nicht, aber ich ging wieder zurück zu dem anderen Stuhl. Ich verschränkte die Arme und erwartete das er seine Füße vom Stuhl runternahm.
"Hiko, nimm deinen Fuß runter, damit sich das Mädchen hinsetzten kann.", schimpfte ihn der Lehrer. Er verdrehte die Augen und nahm sie runter, warf aber anschließend lauter Papierkugeln auf mich. Tolle Schule - Tolle Klasse...nicht! Das kann ja heiter werden.

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