Kapitel 8 ~ Herausforderung

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"Yuki! Bleib hinter mir!", forderte mich Igaro auf und versteckte mich hinter seinem Rücken.
Ich begann zu zittern und mir wurde ganz schwindelig. "Hast du dir einen Bodyguard zugelegt, Schnecke?", sprach er mich an und senkte den Kopf etwas, um mich zu sehen.
Mein Herz raste nun, als würde es bald explodieren. So ein Arschloch!
Er kam nun näher und funkelte in den Augen.
"Mein Name ist Ruga. Ruga Mazuda.", stellte er sich vor, als wäre er eine berühmte Persönlichkeit. Ich konnte nicht sehen, wie Igaros Minne im Moment aussah, aber ich wusste, das er nicht klein bei geben würde.
"Danke. Jetzt wissen wir genau, wen wir bei der Polizei anzeigen müssen.", provozierte Igaro ihn. Ruga ballte seine Fäuste war nur noch wenige Meter von uns entfernt.
"Willst du ihnen sagen, das ich dein Mädchen rannehmen wollte und sie sich weigerte?", lachte er spöttisch und rieb sich die Nase.
"Komm bloß nicht näher!", warnte er Ruga.
"Und ich warne dich, Igaro. Wenn du mich anzeigst, mach ich dich kalt."
Warum musste Igaro auch sagen, das er ihn anzeigen wollte. Um ihn zu provozieren und es noch schlimmer zu machen? Hat er gut hinbekommen.
Langsam und böse spähend lief er an uns vorbei. Er wollte mir an den Hintern fassen, doch bevor das geschehen konnte, packte er Ruga am Arm. Ich ging einige Schritte zurück.
"Du denkst wohl, dass du dich mit mir anlegen könntest?", lachte Ruga.
"Ich weiß nur eins. Leg dich nur nicht mit mir an. Das könnte ganz schön wehtun!", schaute Igaro ihn böse an und sein Handgriff wurde fester - zu fest.
"Au...lass mich los!!", brüllte Ruga.
Doch Igaro ließ ihn nicht los.
Wir standen auf offener Straße, doch keiner ging im Moment hier vorbei und Autos beachteten uns nicht.

Irgendwann ließ Igaro ihn los und schaute ihm lange hinterher. Er rannte davon, was zeigte das er gegen Stärkere doch ein Feigling war.
Es beruhigte mich etwas und ich wollte mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn ich hier alleine unterwegs gewesen wäre.
Igaro legte der Hand auf meinen Kopf und streichelte mich.
"Das wird schon, Yuki! Mit mir an deiner Seite kann nichts schiefgehen!"
Wir gingen die Gassen entlang und Igaro blickte mehrmals hinter sich, ob wir von dem Penner noch verfolgt wurden.
"Wie weit ist es denn noch bis zu dir nach Hause?", fragte er und blickte auf seine Uhr.
"Nicht mehr weit. Noch zwei Blöcke, dann das vierte Haus rechts.", gab ich ihm als beruhigende Antwort.

Nach einer Weile standen wir auch schon davor. Unser Haus hatte einen blauen Anstrich mit weißen Fenstern und wirkte ziemlich einladend. Wir klingelten und warteten eine Weile darauf, dass und die Tür geöffnet wurde.
Doch dann ging sie auf und meine Mutter Tashita sah mich voller Sorgen an und viel mir um den Hals. "Yuki! Wo warst du denn? Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht.", weinte sie, "Ich wollte fast schon die Polizei rufen, wenn ich dich gestern Nacht nicht erreicht hätte."
Auch meine Mutter starrte Igaro daraufhin verwundert an, bat ihn jedoch auch hereinzukommen. Wir drei saßen und an das traditionelle, japanische Tischlein.
"Also, erzähl mir bitte - was ist passiert? Und wer ist dieser junge Mann?", fragte sie und begann ihre Miso Suppe zu schlürfen.
"Eine Bedingung gibt es da. Fall nicht in Ohnmacht, wenn du das hörst." Sie nickte schnell. "Ich wurde...fast vergewaltigt. Von jemandem aus meiner...Schule. Dieser junge Mann ist mein Freund Igaro - er hat mich gerettet.", fing ich an zu erzählen und mir kamen erneut die Tränen.
"Du wurdest...was?!", erschrak sich meine Mutter und verschluckte sich. Sie fing an zu husten, hatte sich aber gleich wieder im Griff. Wahrscheinlich dachte sie für eine Sekunde, dass ich scherzte, aber sie wusste genau, dass laut meinem Gesichtsausdruck alles stimmte, was ich ihr erzählte. Sie nahm mich vorsichtig in den Arm und streichelte meinen Kopf.
"Oh mein Gott! Das...das können wir auf keinen Fall so stehen lassen, Liebes. Das tut mir so leid!", tröstete sie mich.
Igaro ging solange aus dem Zimmer auf die Toilette. Ich bin froh, dass er uns Zeit gab.

Er ist so toll - ich könnte fast schon behaupten, dass ich in ihn ...ach, egal.

(Foto: Ruga Mazuda)

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