Kapitel 10 - You and Me

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Zu Hause stand ich vor dem Spiel und überlegte ewig, was ich anziehen sollte. Schließlich war es ein Date und ich wollte mich so richtig aufbrezeln. Ich entschied mich für ein türkisblaues, knielanges Kleid, mit einer kleinen Silberkette als Accessoire. Meine Haare lockte ich leicht ein und steckte ein paar hoch.
Danach zog ich noch die Ohrringe an und schminkte mich. Fertig!

Nun nahm ich mein kleines Täschchen, das sehr schick aussah, danach ging ich ein Stockwerk tiefer. Das ich mich überhaupt traute so etwas anzuziehen, aber ich hab ja Igaro dabei - mein Beschützer. Auch wenn ich nicht vergessen konnte, was er mir damals angetan hatte, aber er wurde ja dazu gezwungen. An sowas sollte ich nun jetzt acht nicht denken.

Nach einer Stunde klingelte es an unserer Haustür und ich öffnete sie voller Freude.
Igaro stand da - mit einer roten Rose in der Hand. "Hallo Yuki.", strahlte er und überreichte sie mir. Ich lächelte ihn an.
"Hey Igaro.", begrüßte ich ihn ebenfalls und zog mir währenddessen noch meine Schuhe an.
Die Rose tat ich noch in eine Vase mit Wasser, daraufhin verließen wir das Haus.
"Also Yuki. Hast du Hunger?", fragte mich Igaro, schaute mich dabei aber nicht an.

"Ja, eigentlich schon."
"Lust auf Italienisch heute mal?"
"Gerne."
So machten wir uns auf in das Restaurant Salerno, dass sich in der Stadt befand. Es dauerte einige Gehminuten, aber das Wetter war heute atemberaubend, deshalb machte uns das nichts aus. Dort angekommen bestellten wir uns Pizza. Igaro eine Salami und ich eine mit Schinken. Das Ambiente war wunderschön, weil sich die Pizzeria im obersten Stockwerk eines Hochhauses befand. So hatten wir eine wunderschöne Sicht auf Tokyo und die Skyline. Wir könnten sogar den Mount Fuji sehen und wie die Sonne auf ihn strahlte. Einfach wie gemalt. Unser Essen sah auch sehr appetitlich aus und wir aßen alles bis auf den letzten Bissen auf.
"Mmh...das war echt lecker.", schwärmte ich und zeigte den Daumen nach oben.
"Fand ich auch. Haha.", lachte Igaro und machte das Gleiche, wie ich.

Doch ich merkte, das Igaro heute genau so schüchtern drauf war, wie ich. Aber das nahm mir irgendwie wieder meine Angst.
Als die Rechnung kam, bekam ich einen Schock und holte meinen Geldbeutel raus.
Es kostete 40.000 Yen (40 Euro ungerechnet).
"Zusammen oder getrennt?", fragte uns die Kellnerin, worauf Igaro "Zusammen" sagte und ich "Getrennt". Wir mussten alle lachen.
Danach musste ich mit Igaro noch ewig diskutieren, wer bezahlt. Zum Schluss hatte jedoch er gewonnen, also ließ ich mich doch einladen.

"Danke...ähm Igaro."
"Gern geschehen."
"Was machen wir nun?", fragte ich ihn neugierig.
"Wir könnten...noch einen Kaffee trinken gehen?", schlug er vor und hoffte auf eine Zustimmung. "Okay.", freute ich mich.

Wir gingen in ein Starbucks Café im Stadtteil Shibuya. Es war ziemlich voll, aber wir bekamen noch einen Platz für uns beide.
"Also Yuki...ähm, was magst du denn nach der Schule machen?", fing Igaro ein Gespräch an, als er unsere Getränke gebracht hatte und Platz genommen hatte.
"Boah...das fragen mich gerade viele und ich weiß nie was ich darauf sagen soll. Aber auf jeden Fall etwas mit Sprachen. Ich bin sehr interessiert in andere Länder und Kulturen. Und du?", fragte ich ihn.
"Ich interessiere mich für Wissenschaft. Deswegen gehe ich mal in diese Richtung nach der Oberschule."
Ich blickte interessiert auf und staunte über ihn.

Spät nachmittags gingen wir noch durch einen Park und saßen uns auf eine Bank. Wir betrachten den Sonnenuntergang und redeten weiterhin über die Zukunft, schließlich war sie nicht mehr weit entfernt und das war auch gut so. Ich hatte das Schulleben inzwischen satt. Aber die Stille zieht nun durch unser Gespräch. Igaro und ich tauschten mehrmals die Blicke und ich errötete dabei sogar noch.
"Igaro?", fragte ich.
"Ja?"
"Danke. Für alles."
"Nichts zu danken.", meinte er.

Er kam nun etwas näher und rutschte zu mir.
Mein Herzschlag ging schneller und ich schaute durch die Natur, anstatt in seine Augen. So nervös war ich noch nie, wie jetzt.
Igaros Hand wanderte auf meinen Oberschenkel und streichelte mich. Ich lächelte, weil er genau die Stelle traf, wo ich kitzlig war. Nun wanderte er mit der Hand meine Arme hoch bis zu meinem Kinn.
"I...Igaro."
"Yuki.."

Unsere Gesichter waren nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt. Ich schloss meine Augen und konnte seine sanften, weichen Lippen auf meinen spüren. Er strich behutsam mit seinen Fingern durch mein Haar.

(Bild: Igaro und Yuki)

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