Schweigen wie ein Diamant

56 2 0
                                    

"Sucht alles ab!" schrie die blonde Schönheit auf ihrem nachtschwarzen Hengst. Schreiende Menschen liefen durcheinander und versuchten die Feuer zu löschen. "Ich frage dich ein letztes Mal. Wo sind sie!" rief Lady Sinister und sah einen Mann drohend an. "Wir wissen nichts von diesen Rebellen euer Ganden, das schwöre ich!" erwiderte dieser und fiel vor Lady Sinister auf die Knie. Lady Sinister lachte nur auf und streckt einer Wache, in schwarzer Rüstung eine Hand entgegen. Diese reichte ihr eine Fackel. "Bringt den Jungen rein." forderte Lady Sinister und zwei weitere Wachen brachten den Sohn des Mannes in dessen Haus. "Wo?" fragte sie nochmal. "Ich flehe euch an euer Hoheit, wir wissen doch nichts!" rief die Mutter, des Jungen, nun panisch. Mit einem triumphierenden Lächeln sprang Lady Sinister von ihrem Pferd und ging langsam auf die Tür zu. "Bitte euer Ganden!" flehte die Mutter und krallte sich an dem Kleid von Lady Sinisters Kleid fest. Die Lady blieb ruckartig stehen und sah über die Schulter auf die verzweifelte Mutter runter. "Ich flehe euch an My Lady!" flehte sie. Lady Sinister nickte einer Wache zu, welche die Tür zum Haus schloss und verriegelte. "Wo sind sie?" fragte sie langsam. Die Mutter schüttelte den Kopf. "Das reicht mir nicht." zischte sie, holte aus und warf die Fackel auf das Dach des Hauses. Schon fing dieses Feuer. "Nein!" schrie die Eltern und wurden von den Wachen zurückgehalten. Lady Sinister lachte zufrieden und sah mit großen Augen zu wie das Haus niederbrannte. "Brennt alles nieder!" forderte Lady Sinister ohne sich von dem brennenden Haus abzuwenden. Alle Häuser, alle Wagen, Ställe oder Scheunen, alles steckten die Wachen in Brandt. Nun war jede Mühe der Menschen umsonst. Die Feuer waren nicht mehr zu bändigen. Mit einem zufriedenen Lächeln, drehte sich Lady Sinister um und sah über das brennende Dorf. "Wir reiten zurück." meinte sie und stieg wieder auf ihr Pferd. Mit einem Ruck riss Lady Sinister sich ihre Halskette vom Hals und warf sie auf den Boden. Die Rebellen würden schon wissen wem diese Halskette gehörte und was er bedeutete.

"Sieh es dir doch an!" rief Daniel wütend und knallte eine Kette mit roten Edelsteinen auf den Tisch. Luna zuckte leicht zusammen und sah dann langsam auf die Kette runter. Doch sie sah gleich wieder weg. "Sieh hin!" rief Finn, packte Luna im Genick und hielt ihr die Kette vor. "Lass mich los." fauchte Luna. "Sieh es dir an, das ist alles deine Schuld. Nur deine, Luna." fuhr Finn sie an. Mit einem Ruck befreite Luna sich aus Finns Griff und sah wieder starr nach vorne. "Luna, da sind unschuldige gestorben und gefoltert worden. Frauen und Kinder. Kinder, Luna!" betonte Daniel. "Ja, das ist tragisch, nun jedoch nicht mehr zu ändern." erwiderte Luna und stand auf. "Zu wissen was man ihrem Volk antut wird Emma nicht ertragen." meinte Daniel bestimmt. "Sie wird nichts davon erfahren." fuhr Luna ihn sofort an. "Und wie willst du die erklären?" fragte Daniel und nickte auf die Kette von Lady Sinister vor sich auf dem Tisch. "Den Botenvogel hat niemand gesehen, also kein Grund zu Panik." erwiderte Luna und nahm die Kette in die Hand. "Du willst es nicht wahrhaben, oder?" lachte Finn ungläubig, packte Luna am Oberarm und schwang sie vor sich. Diese schnappte erschrocken nach Luft und sah ihn entsetzt an. "Luna das war eine Warnung von Zelena. Es wird nicht einfach wieder aufhören. Wir müssen alle Rebellen aus den Verstecken zurückholen. Ehe noch mehr sterben." zischte Finn und umfasste Lunas schlanke Oberarme so fest, dass es wehtat. "Finn, es reicht." keuchte Luna. Finn ließ von ihr ab und Luna legte die kette in eine Schatulle. "Ihr werdet schweigen, beide." stellte Luna klar. "Wie ein Diamant." knurrte Daniel. "Sie wird es erfahren. Und sie wird dich dafür zu Rechenschaft ziehen." fügte Finn hinzu. Luna sah von den beiden weg. "Ich habe die Häuser nicht niedergebrannt." erwiderte Luna selbstsicher. "Nein hast du nicht, aber du hast unsere Anhänger trotz all der Gefahren weiter unter den Menschen, unter den unschuldigen versteckt. Wir, Daniel, Susan, Melina, ich und alle anderen, wir haben versucht dich zu warnen aber du wolltest nicht hören." wurde Finn nun laut. "Raus, alle beide. Raus, ehe ich mcih vergesse." fauchte Luna, mit immer noch gesenktem Blick. Finn schlug einmal mit der flachen Hand auf den Tisch und verließ dann mit Daniel die Kajüte. Laut warf Finn die Tür hinter sich zu und Luna zuckte zusammen. "Ich bin nicht schuld, ich bin nicht schuld." redete Luna sich leise ein und sank auf ihren Stuhl. "Ich bin nicht schuld, ich war es nicht."

"Wofür ist das nochmal?" fragte Emma, als sie in Melinas Kajüte auf einem Hockerstand und Melina mit Maßband und Stoffen um sie herumhuschte. "In zwei Tagen laufen wir in den Harfen unter den Sonnenbergen ein, dort werdet ihr vor eure Armee, eure Generäle und Untergebenen treten. Und dafür mache ich euch ein Kleid." erklärte Melina und maß die Taille von Emma. "Aha." erwiderte Emma nur als Melina ihr einen roten Stoff um die Hüfte. "Ja, ja das ist sehr gut." meinte Melina begeistert. "Kann ich nicht einfach die beigen Sachen anziehen?" fragte Emma. "Was?! Auf gar keinen Fall!" rief Melina entsetzt und schlug Emma leicht auf den Unterarm. "Das könnt ihr von mir aus anziehen wenn ihr Sitzungen habt, aber nicht wenn ihr euer Volk das erste Mal sieht." fügte sie hinzu. "Wenn du meinst." erwiderte Emma. "Vertraut mit Emma, ich mache aus euch kleinem Entchen, einen Schwan." lachte Melina und steckte den Stoff fest.

Ein Thron eine KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt