Kapitel 4.

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Ich fuhr nicht mit dem Bus zur Schule, eigentlich wollte ich gar nicht hin, aber meine Mutter zwang mich, also tauchte ich 2 Stunden zu spät in der Schule auf und entschuldigte mich bei meinem Chemie Lehrer, der zum Glück nichts sagte, sondern einfach mit dem Unterricht fortfuhr. Ich wollte auch nicht mit Cloe reden, als sie es in der Pause versuchte, stattdessen stellte ich mich zu Matty und seinem Freund, die mich beide besorgt musterten. An ihrer Stelle hätte ich das gleiche getan, ich hatte Augenringe, einen zu großen Pullover an und außerdem meine Haare zu einem einfachen Dutt gebunden, im Großen und Ganzen sah ich schrecklich aus und ich wusste nicht einmal wieso. „Grace, ist alles okay?" „Alles gut, Jungs, wirklich." Ich lächelte sie an und lauschte dann der ganzen Pause ihren Gesprächen, mit den beiden war alles so einfach, nicht so kompliziert wie mit Cloe, die immer und immer nur über sich redete, die nur über sich nachdachte, die einfach Cloe war. Matty und Damon hörten mir zu, sie fragten nach, sie lachten mit mir, sie unterhielten sich mit mir, über mich, sie erzählten mir, was ich wissen wollte und sie sahen so glücklich zusammen aus, was mich ebenfalls glücklich machte. Ich hatte Matty vor wenigen Jahren kennengelernt, als ich ihm mein Starbucks Getränk über seinen Pullover geschüttet habe, er war der einzige Freund, den ich neben Cloe habe, sie dachte damals immer, wir wären zusammen und als sie erfuhr, dass er Schwul war, wand sie sich von ihm ab und kam auch nie zu uns, wenn ich bei ihm und Damon, seinem festen Freund, stand. Ich verstand so was einfach nicht, die beiden waren perfekt zusammen und ich konnte so viel mit ihnen machen, ohne Bedenken zu haben oder irgendwie nachzudenken, ich sagte ja bereits, dass mit den beiden alles einfach war. Als die Schulklingel mich aus meinen Gedanken riss, verabschiedete ich mich von den beiden und sah auf meinen Stundenplan, Mathe. Wie jedes Mal setze ich mich nach hinten in die Ecke, stellte meinen Rucksack auf den Stuhl neben mir, diesmal nur, damit sich niemand neben mich setze. Doch auch dieses Mal, wurde ich gebeten, meinen Rucksack weg zu nehmen und zum ersten Mal, bemerkte ich den leichten Grasgeruch in der Luft. Ich sah zu Josh hoch, wollte gerade den Kopfschütteln, als der Lehrer hereinkam und ich keine andere Wahl hatte, als ihn runter zu nehmen. „Danke." Mehr nicht, nur ein Einfaches danke und meine Lippen wollten anfangen zu lächeln, doch heute gehörte mein Körper wieder mir und meine Lippen blieben, wo sie waren. „Wir machen Partnerarbeit, Seite 307 Nr. 4 und 5. Ihr habt die Stunde Zeit." Die üblichen Blicke huschten durch die Klasse, die üblichen Partner fanden sich, doch zum ersten Mal huschten viele Blicke in unsere Richtung, natürlich nicht wegen mir, trotzdem war es so ungewohnt, dass ich meinen Kopf hinter dem Buch versteckte und wie immer allein anfangen wollte die Aufgaben zu machen. „Partnerarbeit ist eine Arbeit, die normalerweise zwei Personen zusammen erarbeiten." Ich sah hoch, in der Hoffnung, dass es nicht Josh war, doch er war es und er sah mich amüsiert an. Ich legte mein Buch zwischen uns und wir begannen über die Aufgabe zu diskutieren, ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber Josh konnte alles, er konnte es mir sogar erklären, zwar war ich gut in Mathe, aber die Aufgaben waren komisch gestellt. Am Ende hatten wir das richtige Ergebnis und ich lächelte stolz. „Weißt du eigentlich, welche Arbeit man noch zu zweit machen kann und die einem auch zu einem Ergebnis bringt?" Ich sah ihn verwirrt an, ich hatte keine Ahnung was er von mir wollte. „Sex." Mit diesen Worten und der Schulklingel im Hintergrund ließ er mich, auf meinem Platz völlig perplex sitzen.

Am Abend war ich immer noch geschockt von seinen Worten, ich weiß, ich bin wirklich extrem unschuldig, aber daran lag es nicht einmal mehr, er hatte es mir im Mathe Unterricht gesagt, nachdem er mich dieses doofe Buch lesen hat, was hat das zu bedeuten? Und wieso ließ er mich immer dumm stehen? Meine Gedanken wurden durch das Klingeln an unserer Haustür gestört und da mal wieder niemand vor hatte die Tür auch zu öffnen, schlich ich mich langsam, mit der Hoffnung das der oder die Besucherin wieder gehen würde, zur Tür. Doch als ich diese aufmachte, hätte ich sie am liebsten wieder zugeknallt. „Grace, wie schön dich zu sehen. Ist deine Mutter noch nicht fertig? Wir wollten doch heute einen Mädels Abend machen, mit deiner großen Schwester." War klar, dass mich mal wieder niemand fragt. „Und da mein Mann heute leider Nachtschicht hat, hat deine Mutter meinen Jungs erlaubt hier zu bleiben." Sie strahlte mich an und ich wollte nur noch weg, weg aus meinem eigenen Haus. Meine Mutter kam die Treppe runter und strahlte uns ebenso an. „Leonie! Du bist ja schon da, Caro kommst du bitte?" Sie schrie den letzten Teil die Treppe hoch. „Und Grace, lass unseren Besuch endlich rein!" Empört kam sie auf mich zu und schob mich zur Seite. Na danke. „David und Josh ihr könnt gerne im Gästezimmer oder in Leons Zimmer schlafen, wenn euch, dass nichts ausmacht." Ihnen nicht, aber mir. „Nein, ich danke ihnen." Antwortete David. Meine Mutter lächelte süß, ist denn hier niemand mehr normal? „Caro, da bist du ja endlich, lass und los!" Schrien die beiden Mütter begeistert und waren keine Minute später durch die Haustür verschwunden. Ohne noch etwas zu sagen, ging ich hoch in mein Zimmer und schrie in mein Kopfkissen. Erst lässt er mich im Mathe Raum so sitzen und jetzt taucht der hier auf und würdigt mich wieder keines Blickes? Was fiel ihm eigentlich ein? Wieso machte ich mir so viele Gedanken um ihn? Was ist nur los mit mir? Ich schrie lauter in mein Kissen, bis ich drohte zu ersticken, ich wollte weiter schreien, immer weiter, doch mir blieb die Luft weg. Also legte ich mich auf den Rücken und starrte die Decke an, als gäbe es nichts Interessanteres. Ich dachte schon, ich wäre eingeschlafen, als mich die Stimme von meinem Bruder weckte. „Grace, möchtest du auch eine Pizza?" Ich sah weiterhin an die Decke, unfähig zu antworten. „Grace." „Bestell uns beiden eine Hawaii, ich rede mit ihr." Josh Stimme drang in meine Ohren, als wäre sie Mozarts schönste Melodie. Langsam drehte ich meinen Kopf zu ihm und sah ihn an, wie er dastand, in seiner schwarzen Skinnyjeans, seinem grauen T-Shirt, seinen verwuschelten pechschwarzen Haaren und seinen wunderschönen grüngrauen Augen die er auf mich gerichtet hat. Er sah wunderschön aus und verdammt heiß. Was denke ich da? Grace, werde wieder normal. „Gefällt dir was du siehst?" Er sah mich selbstsicher an und ich hätte gelogen, wenn ich nein gesagt hätte, also schüttelte ich bloß den Kopf. Und als hätte ich geahnt, dass er das nicht auf sich sitzen lassen wird, näherte er sich meinem Bett, bis er direkt vor mir stand und ich mich zwang, hoch zu sehen. Sofort war ich in seinem Blick gefangen und wie vor ein paar Tagen, fühlte es sich an als hätte ich meine ganze Willenskraft an ihn abgegeben. Er begann zu grinsen. „Du lügst." Erneut schüttelte ich meinen Kopf, woraufhin er lachte und ich rot wurde. „Süß." Schnell drehte ich mein Gesicht weg und setze mich auf, er sah sich in meinem Zimmer um, bis sein Blick auf die Bücher auf meinem Schreibtisch fiel. Die 50 Shades of Grey Trilogie. Er nahm sich eins der Bücher und setze sich auf die andere Seite meines Bettes, ohne mich anzusehen, begann er drin rum zu blättern, bis er fand, was er suchte. "Er schiebt eine Hand um meine Taille, während er mit der anderen meine Hüfte packt und heftiger in mich hineinstößt, so dass ich erneut aufschreie. Sein Atem wird rau und unregelmäßig wie meiner. Und erneut spüre ich, wie sich mein Unterleib zusammenzieht. Christian nimmt vollständig von mir Besitz und erlaubt keine Gedanken mehr. Seine Macht ist berauschend. Ich fühle mich wie ein Schmetterling in seinem Netz, unfähig und auch nicht willens, ihm zu entfliehen. Ich gehöre ihm... ganz ihm." (2.Teil der Trilogie) Josh Stimme klang rau und verdammt heiß, er las die Zeilen langsam, voller Gefühl und mein Zimmer füllte sich mit Hitze, unberechenbarer Hitze. Ich saß immer noch da und sah ihm still beim Lesen zu, jetzt sah er zu mir hoch, setze sich langsam auf und zog mich neben ihn, sodass ich dalag. Er beugte sich über mich, seine Hand fuhr meinen Körper entlang, noch nie war mir so heiß, wie in diesem Moment, doch ich stoppte ihn nicht. Er ließ seine Hand über meinen Körper fliegen, hoch und runter, bis er an meinem Hosenbund ankommt und sie langsam hineinschiebt, ich keuche auf, blicke ihm in die Augen und was ich da sehe, lässt meinen Körper brennen, Lust, die reinste Lust spiegelt sich in seine dunkel gewordenen Augen wieder und trotzdem sind sie wunderschön. Er blickt mir weiterhin in die Augen, doch ich spüre seine Hand, die meine Unterhose beiseiteschiebt, seine andere Hand, die meine Beine leicht spreizt, seine Hand, sie beginnt, mich zu streichelt und ich merke, wie sich in meinem Körper etwas bildet und ich keuche auf. Das Gefühl ist wieder da, mein Körper gehört ganz ihm und dass alles nur, durch die Art, wie er mich ansieht. Seine Hand fährt fort, mit dem was sie macht, aber was auch immer sie macht, sie macht es gut und ich keuche immer und immer wieder. Er blickt mich nur an, sieht nicht einmal an mir herunter, sondern nur in meine Augen, die sich langsam schließen, nur in mein Gesicht, das mit Sommersprossen bedeckt ist. Eine Welle von Gefühlen überströmt mich, als Plötzlich mein Bruder von unten schreit. „Die Pizza ist da." Und der Moment platzt, wie eine Seifenblase, die man mit einer Stecknadel zerplatzen lässt. Josh Hand verschwindet aus meiner Hose und er steht auf, sieht mich dabei die ganze Zeit an, sieht mich an, als er seine Finger ableckt und sieht mich an, als er die Tür öffnet und verschwindet. Und ich schwöre, ich spüre seinen Blick immer noch auf mir, selbst durch die geschlossene Tür. Ich atmete mehrmals tief und ging dann nach unten, um meine Pizza zu holen. Die Jungs saßen alle im Wohnzimmer und guckten einen Film, also sprintete ich schnell in die Küche, wobei mein Oberteil am Küchentisch hängen blieb und ich auf den Rücken flog. Meiner Kehle entwich ein Schmerzensschrei und mein ganzer Körper wurde von Schmerz durchzogen. Ich schrie und schrie und schrie und schrie. Selbst als mein Bruder in die Küche gestürmt kam, gefolgt von David und Josh, schrie ich weiter. David und Leon versuchten mir hoch zu helfen, doch ich schrie weiter, erst als Josh meinen Kopf in seine Hände nahm und mich ansah, stoppte ich und lies mich von ihm und David in mein Zimmer tragen. Mein Bruder brachte die Pizza hinterher. „Sollen wir Mama anrufen?" „Nein, sie braucht Schlaf." „Einer sollte bei ihr bleiben." „Ich mach das. Guckt den Film weiter." Ich spürte wie sich die Matratze neben mir senkte und roch keine Sekunde später diesen unverwechselbaren Geruch von Josh. „Hast du wieder gekifft?" Fragte ich milde, immer noch mit geschlossenen Augen. „Ich kiffe jeden Tag."

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