Kapitel 12.

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Es vergingen Tage, in denen wir durch Miami liefen und uns auf der Suche, nach etwas das uns beeindruckte, immer mehr Kennenlernten. Josh war ein Poet und ich liebte es, wie wir nachts über das Leben philosophierten, während wir den Tag verschliefen. Mit ihm war alles einfach, bedingungslos, wir ergänzten uns, wie er vom Leben sprach und ich es lebte, wie er nachdachte und ich es tat, wie er Witze erzählte und ich drüber lachte. Doch die Tage vergingen viel zu schnell, viel zu schnell saßen wir wieder im Auto in Richtung Venice, zwischen dem Rauschen des Radios und der Geräusche der fahrenden Autos, war da nichts, außer unser Schweigen, das mich zu erdrücken schien. Aus dem Radio dröhnte irgendein ätzender Chartsong, den wahrscheinlich halb Amerika schon auswendig kannte, Josh starrte gebannt auf die Straße und ich beobachtete wie die Landschaft vor dem Fenster verschwamm und hinter uns verblasste. Irgendwann bemerkte ich, wie leichte Regentropfen gegen die Fensterscheibe fielen und beobachtete, wie sie langsam daran herunterflossen, es war erstaunlich, wie fesselnd so eine Kleinigkeit war. Eine kindliche Stimmung machte sich in mir breit, weil Josh gerade dabei war auf eine Tankstelle zu zufahren, sprang ich, sofort nachdem er gehalten hatte aus dem Auto und begann mich unter dem Regen zu bewegen, lies jeden Regentropfen auf mich niederprasseln, genoss wie der Regen meine Kleidung durchnässte und bewegte mich weiter, ohne jeglichen Rhythmus. Ich spürte Josh Blick auf mir, die Liebe die in ihm lag, doch ich ignorierte ihn, wollte diesen Moment ganz allein haben, mich ein letztes Mal von all den schlechten Dingen befreien, die ich erlebt hatte und mich dann all dem widmen was ich hatte und auch für immer festhalten wollte. Meine Bewegungen wurden schneller, der Regen traf härter auf meinen Körper, preschte auf mich nieder und wusch meine Gefangenschaft von mir. Ich wollte frei sein, mein Leben genießen und entscheiden, wie weit ich gehen und wie weit ich kommen werde. Völlig außer Atem ließ mein Körper sich auf den nassen Asphalt fallen, meine Augen schlossen sich automatisch, bis mich sein Geruch vollkommen einnahm, ich seine Augen vor meinen Sehen konnte, als wären sie auf meine Augenlider Tätowiert. Ein Grinsen bildete sich in meinem Gesicht, als ich zwei starke Arme fühlte die mich hochhoben und mich ins Auto trugen. „Du bist verrückt, Baby." Flüsterte er mir ins Ohr. Mein Grinsen verschwand nicht, es wurde nur noch breiter, auch als wir längst wieder auf der Autobahn waren, blieb es, als wäre es in mein Gesicht geschnitten. „Du auch, Bad Boy." Flüsterte ich noch, bevor ich in einen tiefen Schlaf fiel, in dem mich starke Arme hielten und wunderschöne Augen beobachteten.

Als ich das nächste Mal aufwachte, war das Radio aus und irgendeine Männerstimme, erzählte, mit einer einfachen und unglaublich tiefen Stimme, die Erlebnisse von Robin Hood und seinen Freunden. Wie süß, er hörte Robin Hood, ich würde ja gerne sagen, dass das total kindisch war und mich abneigte, aber es machte ihn nur noch interessanter und schöner. „Wir schaffen das." Hörte ich Josh leise flüstern, er sprach die Worte synchron, mit dem Erzähler und ich konnte nicht anders als breit zu grinsen. Als ich meine Augen langsam öffnete und in seine Richtung blickte, konnte ich ihn perfekt von der Seite beobachten, wie seine Augen über die Straße huschten, seine linke Hand locker am Steuer lag und seine rechte, nur wenige Zentimeter von meiner entfernt. Schnell griff ich nach seiner Hand und beobachtete wie seine Lippen sich zu einem Lächeln formten, eines der schönsten Dinge auf dieser Erde. Mein Engel. Meine Augen verloren sich in seinen Bewegungen, seiner einfachen Art nach vorne zu blicken. Sie beobachten ihn, ließen ihn nicht aus den Augen, sie konnten einfach nicht von ihm ablassen, als wäre er eine Sucht. „Gefällt dir was du siehst?" Weckte Josh Stimme mich aus meinen Tagträumen. „ja, sehr sogar." Schnell lächelte ich ihn an, ehe ich ihn einfach weiter beobachtete. „Babe, du machst mich nervös." Lachte er verlegen. „Gut, du mich nämlich auch und du guckst mich nicht einmal an." Gab ich lachend zurück, setze mich auf und richtete meinen Blick, genau wie er auf die Straße. Weiter die Straße entlang, tauchte das Schild auf das uns zeigte, dass wir in Venice waren. Ich seufzte leise auf, spürte aber kurz danach Josh mitleidigen Blick auf mir. „Sieh mich nicht so an." Plötzlich stoppte der Wagen und ich wurde gegen meinen Gurt geschleudert. Ohne ein Wort stieg Josh aus, sprang über die Motorhaube, öffnete meine Tür und zog mich liebevoll raus. „Ich will auch nicht zurück, oh Gott du weißt gar nicht, wie gerne ich jetzt wieder umdrehen und mit dir abhauen würde, wirklich. Aber es geht nicht, unsere Familien machen sich bestimmt Sorgen und um ehrlich zu sein, vermisse ich sie auch. Also bitte, sieh mich nicht so an." „Es tut mir leid." „Tut es nicht." Lachte er und ich stieg mit ein. „Du hast Recht, es tut mir nicht leid und am liebsten würde ich jetzt genau wie du wieder abhauen, jeden Abend in deinen Armen einschlafen, mit dir diskutieren, lachen, unsere Zeit zu zweit genießen, ich würde dir auch einfach nur zuhören, so lange ich bei dir sein kann." Flüsterte ich ehrlich. „Scheiße Grace, ich liebe dich." In diesem Moment hörte die Welt auf sich zu drehen, jedes Geräusch um uns herum verschwand, mein Körper fühlte sich an wie Blei, unfähig sich zu bewegen. Josh Lippen trafen hart auf meine, unsere Lippen bewegten sich im Einklang, als wären sie füreinander geschaffen. „Ich liebe dich auch, so sehr." Flüsterte ich gegen seine Lippen, ehe sich unsere Lippen wieder vereinten und mein Körper eine riesen Menge Endorphine Ausstoß die mich auf Wolke 7 fliegen ließen, wenn nicht noch höher, denn es fühlte sich an als könnte ich mit ihm zusammen selbst die Sterne berühren.

„Du machst mich verrückt, Josh Parker."

n, zu bleiby

My favorite badboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt