Kapitel 9

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"Kristina", drang die Stimme von meinem Mathelehrer, Herr Verbocket, an mein Ohr, "kannst du mir die Antwort nennen?"

"Ähm, könnten Sie die Frage  noch mal bitte wiederholen?"

"Man Kristina. Du bist in letzter Zeit sehr unaufmerksam. Ich weiß ja nicht was du in deiner Freizeit machst aber du könntest wirklich mehr für die Schule tun."

"Ich weiß was sie in ihrer Freizeit tut", flüsterte Sandra ihrer Freundin zu. Zicken. Ich verdrehte die Augen. Nur weil ich mich anders kleidete als sie hieß es noch lange nicht, dass ich mit jedem schon im Bett war. Sie sollte sich erst mal selbst an die Nase fassen.

"Möchtest du uns was sagen, Sandra? Dir würde es übrigens auch gut tun mal wieder für die Schule zu arbeiten. Vielleicht könntest du mit Kristina zusammen lernen."

"Lieber erschieß ich mich", sagte ich und die ganze Klasse lachte.

"Ich kann mir auch besseres vorstellen."

"Bichtfight", rief Samuel, der mit Abstand größter Arsch den ich kenne und, für mich unverständlich, der absolute Mädchenschwarm an der Schule.

"Samuel, weißt du die Antwort", fragte Herr Verbocket und tat als hätte er die letzte Bemerkung von Samuel nicht mitbekommen. Samuel, der Superschüler, wusste natürlich die Antwort und ich warf ihm einen wütenden Blick zu.

"Danke Samuel, ihr macht bitte die Seite 103 Aufgabe 3, 4 und 5 für morgen. Ihr könnt jetzt einpacken und Sandra und Kristina ihr bleibt noch mal hier." Ich seufzte. Ich hasste Schule. Nicht schon schlimm genug, dass ich mich mit Mitschülern rumschlagen muss. Nein, ich muss auch noch mit Lehrern klarkommen.

"Was soll ich nur mit euch machen?", fragte uns Herr Verbocket, als es geklingelt hatte und alle Schüler aus der Klasse waren.

"Ich konnte gar nichts dafür, Herr Verbocket", zog Sandra ihre Tour ab. Ich verdrehte die Augen.

"Ja, ist klar. Jetzt bin ich wieder die Dumme."

"Keiner Ist hier die Dumme", sprach jetzt wieder Herr Verbocket. "Ihr beide werdet einen Eintrag ins Klassenbuch bekommen und, Kristina, wenn du noch ein mal schlafen solltest werde ich deine Eltern informieren, verstanden."

"Aber...", wollte ich anfangen aber Herr Verbocket unterbrach mich: "Nichts aber. Und jetzt geht bitte in die Pause." Draußen wartete Samuel auf uns. auch das noch. Obwohl ich mir ziemlich sicher, dass er auf mich wartete hoffte ich das er auf Sandra wartete.

"Saaaamuueeeeeeel", rief Sandra ihm dann auch schon entgegen und fiel ihm auch schnell um den Hals. "Hast du auf mich gewartet?" Ich verdrehte die Augen.

"Ich lass euch zwei süßen dann mal alleine", sagte ich und verbarg meinen Sarkasmus nicht.

Auf halbem Weg hatte Samuel wohl geschafft Sandra abzuhängen und hatte mich eingeholt.

"Jetzt warte mal", sagte er außer Atem.

"Was willst du? Hast du noch einen dummen Spruch auf Lager?", fragte ich genervt. Ich wusste, was er von mir wollte. Ich war das einzige, und ich meine wirklich das einzige Mädchen, das auf seine Masche nicht herein fiel und irgendwie war ich gegen seine Sprüche immun.

"Warum gehst du nicht mit mir aus?"; fragte er. Ich seufzte. Ich wusste es. Er versuchte es immer wieder und immer wieder sagte ich ihm: 'Nein!' oder 'Darum!' Aber heute war ich in Plauderlaune.

"Samuel´, du nervst langsam. Falls du es noch nicht bemerkt hast. Ich will nicht mit dir ausgehen. Im Moment hab ich dafür noch weniger einen Kopf als sonst. Du kannst echt jedes Mädchen an der Schule haben, also warum bin ich dann dein Opfer. Und jetzt lass mich bitte in Ruhe", und mit den Worten zog ich ab.

Jungs? Nein danke, ich hab schon genug Probleme - wird überarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt