Glücklicherweise hat Louis die selbe Handymarke wie ich und ich darf mein Handy bei ihm aufladen. Da Niall und die anderen drei Jungs heute mit Tom, Lou und Lux spazieren gehen, sitzen wir zusammen in seinem und Liams Zimmer und schauen 'Scream'. Der Film ist langweilig und Louis teilt meine Meinung. Also schalten wir den Film wieder ab und überlegen was wir machen könnten. Louis ist krank und hat die Anordnung in seinem Zimmer zu bleiben damit er bis zum Konzert in 3 Tagen wieder fit ist, deswegen haben wir nicht viele Möglichkeiten. 'Telefonstreiche?' schlage ich grinsend vor. Begeistert nickt Louis und greift zum Telefon mit dem man in jedem Zimmer des Hotels anrufen kann indem man die jeweilige Zimmernummer wählt. Ich tippe 743, Luke's und Michael's Zimmer. Louis hält sich den Hörer ans Ohr und probiert eine Frauenstimme während es wählt. 'Hallo? Ist hier Luke oder Michael? Was, oh mein Gott, Calum? Ich bin dein größter Fan! Sind die anderen drei Jungs auch da? Ich habe alle Lieder von euch auf dem Handy und lauter Poster und Bilder an meiner Wand. Und immer wenn ich mich umziehe stelle ich mich vor dein Poster und wünsche mir das du echt hier wärst um mich auszuziehen. Oh nein, du musst auflegen? Warum? Bandprobe? Das verstehe ich. Tschüss, wir sehen uns in meinen Träumen!' Vor Lachen kugle ich mich am Boden und auch Louis darf endlich losprusten. 'Diese Lügner! Sie haben garkeine Bandprobe! Kennt Calum dich schon?' 'Nein, warum?' 'Er ist allein in ihrem Zimmer, Luke holt was zu Essen und Michael ist mit den anderen mitgegangen. Los, tu so als ob du der verrückte Fan bist!' Total begeistert blickt er mich an. 'Und was soll ich dann machen? Ihn anspringen und vergewaltigen? Lieber nicht.' Ich bin nämlich eine ziemlich schlechte Schauspielerin. Doch Louis lässt nicht locker und das ist auch der Grund warum ich 5 Minuten später mit einem 5 Seconds of Summer T-Shirt vor Zimmer 743 stehe. Schnell werfe ich Louis noch einen vernichtenden Blick zu, dann klopfe ich. Ein hübscher Junge öffnet mir die Tür, das muss Calum sein. Wieso sind die eigentlich alle so hübsch? Sobald die Tür offen ist, knipse ich mein psychopathisches Lächeln an und quetsche mich einfach an ihm vorbei ins Zimmer 'Wow, tolles Zimmer! Ist das Michaels Unterhose auf der Lampe? Darf ich sie berühren? Und daran riechen? Oh, tut mir leid. Ich bin ja so unhöflich. Mein Name ist Beth, wir haben gerade telefoniert! Darf ich dich anfassen?' Todernst schmachte ich ihn an. Calum fühlt sich sichtlich unwohl in seiner Haut, versucht aber höflich zu sein 'Hallo Beth. Ich hab doch gesagt das wir jetzt zur Bandprobe müssen. Tut mir echt leid. Willst du vielleicht ein Autogramm oder ein Foto?' Ich schmeiße mich auf das Bett von Luke und rieche am Kissen 'Ah, das ist definitiv Lukeys Bett. Calum, ich weiß das Michael mit Niall, Liam, Harry, Lou, Zayn, Tom, Lux und noch einem anderen Baby das Hotel verlassen hat und Luke Essen holt. Lüg mich doch nicht an. Ich weiß alles. Hast du Sex mit Fans?' Vielleicht habe ich es jetzt echt übertrieben, Calum reißt die Augen zu Golfballgröße auf. Dann kommt Luke mit zwei Tellern voller Essen rein. Er erkennt mich und lächelt mich freundlich an 'Hi Devin. Wenn ich gewusst hätte das du kommst hätte ich dir was mitgenommen. Man Calum, wie siehst du den aus?' Sofort breche ich in schallendes Gelächter aus und Louis kommt, halb hustend und halb lachend, ebenfalls ins Zimmer. 'Du.. du.. hättst.. dein.. dein Gesicht.. sehen sollen!' bringt Louis stoßweise heraus. Endlich versteht Calum und fängt zögerlich an zu grinsen. Luke versteht nur Bahnhof und wirft Louis einen fragenden Blick zu. Kichernd setze ich mich auf die Bettkante und kläre den irritieren Luke auf. Auch er lacht jetzt mit und lässt dabei fast das Essen fallen. 'Schickes T-Shirt Devin.' bemerkt Calum als wir uns alle beruhigt haben. Wir unterhalten uns noch eine Weile über alles mögliche, hauptsächlich erzählen die Jungs von ihrer Tour und verrückten Fans. Irgendwann fällt mein Blick auf Louis und er sieht garnicht gut aus. Seine Augen und seine Nase sind rot und er wirkt extrem schwach. 'Louis, ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber du siehst absolut beschissen aus.' bemerkt Calum, der meinem Blick gefolgt ist. Empört stempt Louis die Hände in die Hüften 'Ein Louis Tomlinson sieht immer fabelhaft aus!' Grinsend ziehe ich ihn auf die Beine und steuere die Tür an 'Ich bringe ihn besser ins Bett. Man sieht sich, und war nett dich kennenzulernen Calum.' Beim letzten Satz kann ich mir ein Lachen nicht verdrücken. Calum sieht mich erst tadelnd an, muss dann aber auch grinsen. Wir verabschieden uns, dann machen Louis und ich uns auf den Weg in sein Zimmer. Geduldig warte ich bis er im Bett liegt, eine Schachtel Tempos und einer extra Wolldecke neben sich. Kurz drücke ich ihn an mich und gehe zurück in mein Zimmer. Als ich gerade darüber grüble was ich jetzt machen könnte, klingelt das Telefon im Schlafzimmer. 'Hallo?' 'Hey Dev. Ich bin's Louis. Du hast dein Handy vergessen.' Oh verdammt, was wenn Aileen anruft? 'Ich komm schnell rüber wenn das ok ist?' 'Darauf hatte ich gehofft. Mir ist nämlich extrem langweilig.' Lachend lege ich auf und mache mich zum dritten Mal an diesem Tag auf den Weg zu Louis. Noch bevor ich klopfen kann, öffnet er mir die Tür. Zusammen machen wir es uns auf dem Bett bequem, er legt sich wieder hin und ich lehne mich an das Bettende. 'Und was willst du jetzt machen?' will ich wissen während ich meine Haare zu einem Zopf binde. Plötzlich setzt Louis sich auf und nimmt mir den Haargummi weg 'Niall mag Mädchen mit offenen Haaren.' Überrascht starre ich ihn an. 'Wie meinst du das jetzt bitte?' Doch anstatt auf meine Frage einzugehen spielt er weiter mit meinem Haarband. 'Was weißt du über Niall?' gibt er nach einer Ewigkeit von sich. Irgendwie überrascht mich die Frage nicht 'Eigentlich nicht viel. Ich weiß, dass er aus Irland kommt, 20 ist, einen Bruder hat..-' 'Das meine ich nicht' unterbricht Louis mich 'Ich meine, was weißt du über seine Art.' Das irritiert mich jetzt schon ein wenig mehr. Angestrengt runzle ich die Stirn 'Nun ja, ich weiß das er ein ziemlicher Aufreißer ist. Aber er war nicht immer so. Früher war er lustig, nett, offen und ein echter Traumjunge halt. Dann ist irgendwas passiert und er hat sich so verändert. Weißt du was mit ihm passiert ist?' Die Frage kommt nur zögerlich über meine Lippen und kaum habe ich es ausgesprochen bereue ich es auch schon wieder. Das geht mich nun wirklich nichts an. Trotzdem interessiert es mich brennend und immerhin denkt Louis das Niall und ich ein Kind haben. Vielleicht reicht das ja aus um mich einzuweihen. Doch zu meiner Enttäuschung schüttelt er den Kopf 'Keiner weiß es. Und das heißt was. Denn früher hat Niall uns immer alles erzählt. Wirklich ALLES. Aber mittlerweile erzählt er uns nur noch das nötigste und selbst das nur ungern. Ich hatte gehofft das er dir was erzählt hat.' Ein kleines Schnauben entweicht mir 'Vergiss es. Wie gesagt, dass was ich über ihn weiß hab ich aus dem Internet. Keine Ahnung ob er euch erzählt hat wie wir uns kennengelernt haben..' Louis schüttelt den Kopf, was mich dazu bringt weiter zu erzählen 'Als ich an meinem 18. Geburstag erfahren habe, dass ich adoptiert bin und meine Mutter Selbstmord begangen hat, wollte ich nach Irland um mehr über sie zu erfahren. Doch meine Großeltern, beziehungsweise meine Großmutter, wollte nichts von mir wissen. Mein Opa wollte mit mir reden sobald meine Oma weg ist, deswegen gab er mir sein Haus in Mullingar wo ich bis zu ihrer Abreise bleiben sollte. Wie es der Zufall will war Niall auch gerade in Mullingar. Wir haben einmal kurz miteinander geredet und ein paar Tage später stand er einfach in meinem Wohnzimmer. Jedenfalls hatte ich daraufhin panische Angst vor ihm. Ich bin ihm aus dem Weg gegangen doch als ich mich mit seinem Bruder anfreundete ging das nicht mehr. Manchmal war er richtig nett und herzlich und in diesen Momenten dachte ich echt ich könnte mich in ihn verlieben. Irgendwann haben wir dann mit einander geschlafen und am nächsten Morgen war er weg. Ich war sauer, bin zurück nach London und habe nach 6 Monaten erfahren das ich schwanger bin. Und jetzt sitze ich hier.' fasse ich die gesamte Geschichte zusammen. 'Das tut mir Leid.' Schulterzuckend wende ich den Blick ab, da sich die ersten Tränen in meinen Augen sammeln. Ich bin mir nicht sicher was genau ihm leid tut, das mit meiner Mutter oder das mit Niall aber das ist ja eigentlich auch vollkommen nebensächlich. Unauffällig wische ich die Tränen aus meinem Gesicht und hebe den Blick erst wieder, als ich sicher bin das keine neuen nachkommen. 'Weißt du wovor ich Angst habe? Das Joy ohne normale Eltern aufwächst. Ich meine nicht, weil ihr Vater berühmt ist sondern weil Niall und ich nicht zusammen sind und er mich noch nicht mal sonderlich mag.' Es rutscht mir heraus bevor ich es verhindern kann. Doch Louis lacht mich nicht aus, im Gegenteil, er wirft mir einen verständnissvollen Blick zu 'Das kann ich verstehen. Aber leider kann ich dir nicht helfen. Du musst Niall sagen wie es dir dabei geht. Vielleicht vertraut er sich dir an.' Ich tippe mir an die Stirn 'Genau, ausgerechnet mir erzählt er, was ihn so bedrückt das er nicht mal mit seinen besten Freunden darüber sprechen kann!' Mit zur Seite geneigtem Kopf blickt er mich an 'Natürlich kann ich mich total täuschen, aber ich habe das Gefühl das du Niall helfen kannst. Du bist genau das Mädchen, in das er sich vor seiner Veränderung ohne zu zögern verliebt hätte. Sei du selbst wenn du bei ihm bist, vielleicht erinnert er sich wie schön es ist wenn man verliebt ist.' Das ist doch totaler Schwachsinn! Ich öffne den Mund um ihm zu widersprechen, da höre ich ein lautes Lachen vor der Tür, die kurz darauf auch geöffnet wird. Zuerst kommt Liam, rückwärts, ins Zimmer. Anscheinend redet er mit Harry, der direkt hinter ihm ist. Vor lauter Lachen knallt Liam gegen den Türrahmen woraufhin Harry ihn auslacht. Grinsend beobachte ich wie Liam Harry tadelnd auf den Hinterkopf schlägt. 'Super, jetzt habt ihr wahrscheinlich beide eine Beule!' lache ich. Jetzt erst bemerken sie mich und Louis. 'Oh hallo, Dev, hi Louis. Bist du den ganzen Tag bei unserem kranken Boobear gewesen?' will Liam wissen und wirft dabei seine Jacke auf den Boden. Als er meinen feindseligen Blick auffängt, hebt er schnell die Jacke auf und hängt sie in den Schrank. 'Ist das denn so schwer?'murmle ich. 'Du bist ein echter Ordnungsfreak!' kommt es jetzt von Harry. Ich strecke ihm die Zunge und den Mittelfinger entgegen und rolle mich halbwegs elegant vom Bett. 'Da du jetzt zwei neue Krankenschwestern hast, verschwinde ich mal. Joy ist noch bei Niall und Zayn oder?' 'Richtig. Man sieht sich.' Ich winke nochmal allen zu, dann ziehe ich die Tür hinter mir ins Schloss.
Immer noch grübelnd mache ich mich auf den Weg zu Nialls Zimmer um Joy abzuholen. Die Zimmertür ist nur angelehnt, deswegen trete ich einfach ein. Es ist niemand zu sehen, nur aus dem Bad ist ein Fluchen zu hören. Mit einem unguten Gefühl drücke ich die Türklinke herunter und breche gleich darauf in schallendes Gelächter aus. Das Bild das sich mir bietet ist einfach zu genial! Zayn kniet vor der Badewanne, pitschnass und mit Schaum auf den Haaren. Er macht Schwimmbewegungen mit den Händen und wenn mich nicht alles täuscht versucht er einen Hai zu imitieren. Niall sitzt mit Joy in der Badewanne, die Kleine weint und Niall sieht auch aus als ob er den Tränen nahe ist. Allerdings eher aus Verzweiflung. Auf dem Badezimmerboden sind überall Pfützen vom Badewasser. Vorsichtig gehe ich um die Pfützen herum und gehe neben Zayn auf die Knie. 'Hallo Kleine. Du magst baden mit Daddy nicht, hab ich Recht?' Niall sieht mich entrüstet an 'Natürlich mag sie es mit mir zu baden! Sie dreht nur so durch weil Zayn der Hai ihr Angst macht!' Kichernd hebe ich Joy aus der Wanne und wickle sie in ein Handtuch. Niall steigt aus der Wanne, glücklicherweise hat er eine Badehose an. Zayn wischt sich den Schaum aus den Haaren und aus dem Gesicht und mault herum, dass Joy sicher nicht wegen ihm weint. Die beiden beginnen zu diskutieren und schnell verschwinde ich mit Joy aus dem Bad. Ich nehme einen Strampler aus der Tasche die ich Niall mitgegeben habe, wickle Joy kurz und ziehe sie an. Kurz sehe ich nach ob Niall alles eingepackt hat. Ich schultere die Tasche und lege Joy in den Kinderwagen bevor ich nochmal kurz ins Bad zu den beiden Jungs gehe. 'Habt ihr Lust heute Abend mit mir was zu essen? Wir können was beim Zimmerservice bestellen!' schlage ich vor während ich Zayn belustigt dabei zusehe wie er seine Haare wieder in Form bringt. Anscheinend fordert das seine ganze Konzentration denn er scheint meine Frage nicht mal gehört zu haben. Die Antwort kommt schließlich von Niall 'Zayn wollte heute Abend mit Perrie skypen. Aber ich würde gern kommen.' Jetzt wird auch Zayn aufmerksam 'Stimmt. Aber die anderen Jungs kommen bestimmt gerne.'
Doch außer Harry hat von den anderen Jungs auch keiner Zeit. Louis und Liam gehen nämlich mit Calum, Michael und Luke in irgendeinen Club. 'Aber Louis, du darfst doch gar nicht feiern! Du bist krank.' quengle ich. Tatsache ist nämlich, dass ich gehofft hatte nochmal mit ihm über Niall sprechen zu können. Doch Louis meint das es ihm schon viel besser geht, was man ihm leider auch ansieht. Letztendlich gebe ich nach und wünsche ihnen viel Spaß. 'Fragt doch mal Ashton ob er mich euch essen will. Der hat heute keine Lust auf Party.' schlägt Calum noch vor, bevor die Tür hinter ihm zuknallt. Harry und ich stehen im Zimmer von Liam, Louis und Harry und überlegen welche Zimmernummer Ashton hat. Nachdem wir in 7 Zimmern angerufen haben, erwischen wir endlich die richtige Nummer und laden Ashton zum Essen ein. Es kostet ein wenig Überredungskunst aber schließlich sagt er zu. Wir verabreden das er in 10 Minuten vor meinem Zimmer sein sollen, dann legen wir auf. Mittlerweile ist es 8 Uhr abends und es dämmert langsam. Ich lehne mich ans Fenster und schaue auf die Stadt hinab 'New York ist wunderschön am Abend.' sage ich mehr zu mir selber. Harry stellt sich neben mich und schaut ebenfalls aus dem Fenster 'Stimmt. Das ist eines der guten Dinge wenn man immer auf Tour ist: Man sieht viele wunderschöne Städte.' 'Ich weiß nicht ob ich das könnte.' 'Was meinst du?' Stirnrunzelnd blickt er noch immer aus dem Fenster. 'Na, ständig werden Fotos von einem gemacht, man hat kaum Privatsphäre und man sieht seine Familie kaum.' zähle ich auf. 'Daran wirst du dich gewöhnen müssen. Ich meine, du und Joy werdet ja jetzt auch mit auf Tour kommen, oder?' Nervös beiße ich mir auf meine Lippe 'Das steht noch nicht fest. Es ist alles ein wenig komplizierter als ihr denkt.' Mit diesen Worten entferne ich mich vom Fenster und steuere auf die Tür zu 'Komm, wir gehen rüber.' Ausdruckslos sieht er mich an 'Irgendwas verheimlichst du uns allen. Ich krieg schon noch raus, was.' Zwar lächelt er dabei, doch ich zweifle keine Sekunde das er es ernst meint.
