Kapitel 12

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Müde lehne ich meinen Kopf an die Scheibe und starre aus dem Fenster. Es ist mitten in der Nacht und ich kann außer ein paar dunklen Wolken nichts erkennen. Seufzend nehme ich einen Schluck von der Fanta auf meinem Tisch und bin einfach nur erleichtert das ich in einer halben Stunde wieder daheim in London bin. Es ist 4 Uhr morgens und das war der erste Flug den ich kriegen konnte. Fast alle Passagiere schlafen und die Stewardess sieht aus als ob sie gleich im stehen einschläft. Ich habe schon alles mögliche versucht um mir die Zeit zu vertreiben: Lesen, Musik hören, schlafen. Aber nichts hat geklappt denn immer hat sich dieser blonde Ire in meine Gedanken geschlichen. Nachdem ich wieder in Mullingar war, habe ich den Flug gebucht, alle meine Sachen gepackt und dann das Haus so verlassen wie ich es vor 2 Wochen betreten habe. In Athlone habe ich einen Umschlag mit dem Haustürschlüssel und einem Zettel auf dem 'Danke, aber ich kann das nicht' steht in den Briefkasten meiner Großeltern geworfen und habe den Wagen zurückgebracht. Tja, und jetzt sitze ich hier im Flieger und zweifle an meiner Entscheidung. Mein Handy piepst ununterbrochen und irgendwann schalte ich es einfach aus. Vor lauter Grübeln vergesse ich sogar meine Flugangst total und bemerke erst beim Aussteigen das ich total entspannt am Fenster gesessen bin. Erschöpft warte ich auf meine Koffer und verlasse dann total erleichtert den Flughafen. Es ist so schön wieder daheim zu sein und erst jetzt realisiere ich wie sehr ich London vermisst habe. Ich atme den Geruch von Abgasen und Fastfood tief ein und muss lächeln. Glücklicherweise bekomme ich sofort ein Taxi und stehe 20 Minuten später mit zitternden Händen vor unserer Haustür. Leise schließe ich die Tür auf und halte Sammy am Halsband fest das er nicht ins Wohnzimmer stürzt und Dad das Gesicht ableckt. Ich wundere mich zwar wieso mein Vater auf der Couch schläft, verkneife es mir aber ihn zu wecken und nach dem Grund zu fragen. So leise wie möglich schleppe ich den Koffer nach oben und lege mich ins Bett. Keiner weiß das ich wieder zuhause bin aber spätestens heute Mittag werden sie es ja alle sehen. Ich schließe die Augen und bin sofort weg.

Ein halbes Jahr später

Ein halbes Jahr ist es jetzt her das ich wieder in London bin. Meine Familie war natürlich total froh als ich wieder zuhause war und keiner hat nachgefragt als ich sagte, das ich nicht über das was in Mullingar passiert ist reden will. Eine Woche lang lag ich nur in meinem Zimmer und habe geweint. Geweint wegen meiner Mutter, wegen Ari und Greg und wegen Niall. Dann stand irgendwann Aileen vor der Tür und machte mir klar das es nicht so weiter gehen kann. Sie sagte, ich soll mich bei Ari und Greg melden und Niall einfach vergessen. Und das habe ich dann auch getan. Mit Greg und Ari skype ich regelmäßg. Sie sind jetzt zusammen, den an jenem Nachmittag im Einkaufszentrum hat Greg seine Freundin beim fremdgehen erwischt und als Ari ihn trotzdem zum lachen bringen konnte, wusste er das sie die richtige ist. An Niall denke ich immer noch jeden Tag und jedes Mal wenn ich ein Bild von ihm sehe oder ein Lied von One Direction im Radio kommt bricht mein Herz erneut. Es ist nicht weil er die Liebe meines Lebens war. Ich kannte ihn nicht gut genug um das zu sagen. Aber ich war in ihn verliebt, trotz seines Verhaltens und als er immer netter wurde da dachte ich er hat sich geändert. Wie dumm und naiv von mir. Jedenfalls habe ich es trotz meines gebrochenen Herzens geschafft einen Job als Verkäuferin bei Hollister zu kriegen und ich verdiene ganz gut. Abundzu verdiene ich mir etwas Taschengeld in dem Caffee von Aileen's Freund Marvin dazu und manchmal darf ich sogar auf der kleinen Bühne im Caffee etwas singen. Nicht das es auch nur annähernd an meinen geheimen Traum hinreicht aber es ist trotzdem ein schönes Gefühl auf einer Bühne zu stehen.

Während mir all das durch den Kopf geht habe ich meine gesamten Bücher in einen Karton gepackt und trage ihn jetzt schnaufend die Treppe runter. Im Flur schleppen Mom, Dad und Cat die anderen Kartons in den Umzugswagen. Richtig gehört, ich ziehe aus. Es ist eine mittelgroße Wohnung in London, gleich in um die Ecke ist der Laden in dem ich arbeite. Und Aileen und Marvin sind meine Nachbarn. Mit dieser Wohnung habe ich verdammtes Glück, denn sie ist wie für mich geschaffen. Die Bücherkiste ist der letzte Karton und als auch dieser im Umzugswagen verschwindet wird mir etwas weinerlich zumute. Auch Mom und Dad haben Tränen in den Augen während Cat auf ihrem iPhone rumtippt. Ihr gefällt es das ich ausziehe, denn jetzt kriegt sie das größere Zimmer und kann mich trotzdem jederzeit besuchen, schließlich braucht sie mit dem Rad nur 15 Minuten zu meiner Wohnung. 'Na, schon wieder am One Direction stalken?' erkundige ich mich bei Cat während ich das Stechen in meinem Herz ignoriere. 'Nein! Ich bin jetzt ein Belieber. Das sind die Fans von Justin Bieber.' erklärt sie mir breit grinsend. Na wenn Cat mit Niall abschließen kann, kann ich das sicher auch. Ich ziehe sie in eine lange Umarmung und gebe ihr einen Kuss auf die Wange 'Bis Samstag Kleines und pass auf dich auf!'. Sie nickt nur kurz und verschwindet dann ins Haus. Lachend schaue ich ihr hinterher, dann wende ich mich Mom und Dad zu. 'Ok bevor wir hier alle losweinen, ich ziehe ja nicht in ein anderes Land oder so. Und ihr kommt mich ganz oft besuchen, ok? Danke für alles, ich hab euch so lieb.' Stürmich umarmen wir uns und natürlich heulen wir alle drei total los. Der Mann, der den Umzugswagen fährt, sieht ziemlich genervt aus, also lasse ich meine Eltern los und steige winkend in meinen Wagen. Und jetzt geht es schon wieder los in ein neues Leben. Aber diesmal mache ich es besser!

Change my Mind - FF mit One DirectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt