Kapitel 2: (Un)glücklicher Geburtstag

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Irgendwas stimmt nicht als ich aufwache. Aber mir fällt einfach nicht ein, was. Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Heute ist mein Geburtstag und niemand hat mich geweckt obwohl es schon 10 Uhr morgens ist. Bei uns ist es nämlich Tradition am Geburstag ganz früh geweckt zu werden und dann gemeinsam Geschenke aus zupacken, gefolgt von Kuchen essen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen schleiche ich die Treppe runter. Ich habe mal so ein Buch gelesen, da wurde die ganze Familie eines kleinen Mädchens an ihrem Geburstag von so einem Psychopaten getötet. Was, wenn ich jetzt ins Wohnzimmer gehe und alle tot sind? Doch im Wohnzimmer finde ich nicht die Leichen meiner Familie vor sondern gar nichts. Das Wohnzimmer ist leer, ebenso wie die Küche, das Esszimmer und das ganze restliche Haus. Das einzige das ich finde ist ein Zettel: Hey Dev, alles gute zum Geburtstag! Wir mussten leider kurzfristig weg, sind aber heute Nachmittag wieder da. Kuchen ist im Kühlschrank. XOXO

Super! Die lassen mich echt an meinem Geburtstag allein zuhause! Was ist nur los mit ihnen? Wollen sie mir aus dem Weg gehen? Grübelnd gehe ich zum Kühlschrank und nehme mir ein Stück Kuchen raus. Mom backt echt richtig gut. Das tröstet mich allerdings auch nicht über die Tatsache hinweg das ich an meinem Geburtstag alleine daheim bin. Nachdem ich den leeren Teller in die Spülmschine gestellt habe, setze ich mich mit meinem Laptop aufs Sofa. Ich fahre ihn hoch und klicke auf Internet. Vielleicht haben wenigstens meine Freunde an mich gedacht. Und tatsächlich: Lauter Facebook-Infos von Freunden dir mir an die Chronik gratuliert haben! Meine Laune hebt sich etwas. Gerade will ich mich wieder ausloggen da kommt eine Privatnachricht von Aileen. „Komm rüber“. Mehr nicht und noch bevor ich antworten kann ist sie wieder offline. Irritiert klappe ich den Laptop zu. Auf dem Termometer lese ich ab das es 27 Grad hat. Zumindest ist das Wetter heute gut. Ich steige die Treppe nach oben und biege nach rechts ab. Hier ist Cat's Zimmer und wenn sie an meinem Geburtstag schon nicht da ist habe ich wenigstens das Recht mir ihren neuen coolen Rock auszuleihen. Gott sei Dank haben wir die selbe Größe und der Rock passt wie angegossen. Bis auf die Größe haben ich und meine Schwester allerdings nichts gemeinsam. Meine natürliche Haarfarbe ist braun, aber ich färbe sie mir blond. Cat hat schon von Natur aus blonde Haare, genau wie Mom und Dad. Außerdem bin ich die einzige mit dunklen, fast schwarzen, Augen. Meine Lippen sind voller als die meiner Eltern und auch sonst ist an mir alles anders: Ich habe große Augen mit langen Wimpern und eine kleine gerade Nase. Alle anderen haben eine große Nase und kleine Augen. Man könnte fast denken das ich nicht mit ihnen verwandt bin. Nachdenklich wandert mein Blick durch Cat's Zimmer. Vor 2 Jahren sah mein Zimmer auch so aus wie ihres: Viel Pink, die Wand ist mit Postern voll tapeziert und überall Stofftiere. Nur das auf ihren Postern irgend eine Band namens One Direction abgebildet ist. 5 Schönlinge die ihren 13-16 jährigen Fans mit Lovesongs den Kopf verdrehen. Naja, mein Geschmack ist es nicht. Drüben in meinem Zimmer wähle ich mein neues cooles Tanktop aus, schlüpfe in meine Ballerinas und mache mich dann auf den Weg zu Aileen. Ich klingle und ihre Mom öffnet mir. Sie nimmt mich in die Arme und wünscht mir alles Gute. Dann führt sie mich in den Garten, wo Aileen neben einem großen Katron steht. Bevor ich einmal blinzeln kann stürmt sie auf mich zu und reißt mich bei ihrer Umarmung fast um. Dann gratuliert sie mir ungefähr 100 mal bis sie mich zu dem Karton zieht.

Aileen: Ich würde es schnell aufmachen!

Ich: Sind das Luftlöcher? Ich hoffe du hast mir keinen Stripper geschenkt!

Aileen: Quatsch! Was tausend mal besseres als einen Mann!

Jetzt hat sie mich aber echt neugierig gemacht! Flink öffne ich den Knoten der Schleife und mache den Karton auf. Dann springt mich plötzlich etwas an und ich liege am Boden während mir ein schwarzer Labrador die Wange ableckt. Lachend nimmt Aileen den Hund am Halsband und zieht ihn von mir runter.

Ich: Oh mein Gott du schenkst mir diesen Hund?

Aileen: Klar! Das ist ein reinrassiger Labrador, er ist 2 Jahre alt und wurde von einem Profi trainiert. Sein Name ist Sammy. Ach und das mit deinen Eltern hab ich auch schon geklärt, sie sind einverstanden. Allerdings musst du mindestens zweimal am Tag Gassi gehen.

Change my Mind - FF mit One DirectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt