Das Essen in diesem Hotel ist einfach göttlich! Gerade hole ich mir zum vierten Mal Nachschlag und Niall blickt mir nur kopfschüttelnd hinterher. Heute ist wirklich gut drauf und wir lachen viel zusammen. Ach, wenn er doch nur immer so wäre.. Entgeistert starre ich die Schlange vor dem Omlett-Stand an und beschließe lieber noch Pancakes zu essen, doch auch hier ist die Schlange ziemlich lang. Mein Blick wandert über den Rest des Buffet doch da spricht mich im Moment nichts an. Missmutig stelle ich mich bei den Pancakes an und warte bis ich dran bin. Mit vollem Teller bahne ich mir einen Weg zu meinem Tisch zurück. Als Niall meinen Teller sieht, leuchten seine Augen auf. 'Vergiss es! Wenn du Pancakes willst, musst du dich wie jeder andere anstellen!' ärgere ich ihn und kaue genüsslich mein Frühstück. 'Sicher?' Bevor ich fragen kann was er meint, schiebt er seinen Stuhl zurück und schlendert zu der Schlange. Ein Mädchen erkennt ihn und winkt ihm aufgeregt zu. Sie steht ziemlich weit vorne an der Schlange. Nein, nein, nein! Das kann er doch jetzt nicht ernst meinen! Charmant lächelt er dem Mädchen zu, gibt ihr ein Autogramm und flüstert ihr etwas zu. Fast ehrfürchtig nickt sie und Niall stellt sich neben ihr an. Mit der flachen Hand haue ich mir auf die Stirn und beobachte weiter wie er rotzfrech seinen Teller vollmacht, dem Mädchen noch mal zuwinkt und dann siegessicher auf mich zusteuert. 'Du bist unglaublich.' 'Ich weiß.' Ich verdrehe die Augen und blicke ihn böse an. Doch er reißt die Augen unschuldig auf und lächelt mich zuckersüß an. Ich kann nicht anders, ich muss einfach lachen. 'Was machst du heute noch?' fragt Niall mit vollem Mund. Ich schlucke erst runter bevor ich antworte 'Joy und ich machen eine Sightseeing-Tour.' Interessiert blickt er mich an 'Klingt cool. Soll ich euch begleiten? Es ist doof wenn man immer in so tollen Städten ist und nichts davon zu sehen bekommt.' 'Hm, ich weiß nicht. Es sollte eigentlich ein ruhiger Tag werden und ich bin nicht sicher ob das mit einem Popstar an der Seite klappt..' murmle ich. Täusche ich mich, oder ist Niall enttäuscht? Kann sein, aber bestimmt nicht weil er Zeit mit mir verbringen wollte, sondern mit Joy. Jetzt bin ich es die ein wenig enttäuscht dreinblickt. Fünf Minuten später ist mein Teller leer und ich verabschiede mich von Niall. Dann fahre ich mit dem Fahrstuhl ins richtige Stockwerk, schnappe mir meine Tasche und Joys Kinderwagen und verlasse dann das Hotel. Heute sind es nicht mehr ganz so viele Fans, vielleicht 20 bis 30, deswegen kann ich den Haupteingang benutzen. Mein Blick schweift über die Mädchen und unwillkürlich tun sie mir Leid. Sie stehen den ganzen Tag vor dem Hotel mit ihren One Direction Shirts und anderen Sachen und das völlig umsonst. Diese Mädchen lieben die Jungs aus vollem Herzen und ich bin nur eine kleine miese Heuchlerin, die nur wegen einer Lüge den Jungs nahe sein kann. Und ich bin noch nicht mal Fan. Schuldig senke ich den Kopf und mache mich auf den Weg ins Zentrum. Hoffentlich wird es trotzdem ein schöner Tag mit meiner kleinen Joy.
Völlig erledigt biege ich in die Straße des Hotels ein. Der Tag war zwar total schön aber auch mega anstrengend. Wir haben das Empire-State-Building besichtigt, die Freiheitsstatue und den Central-Park. Und das alles an einem Tag! Nebenbei waren wir noch in ein paar Geschäften und in einem Kaffee habe ich ein nettes Mädchen in meinem Alter getroffen. Wir haben uns unterhalten aber natürlich habe ich ihr nichts von Niall und den Jungs erzählt. Nicht das sie am Ende noch ein Fan ist und über mich versucht an die Jungs ranzukommen. Es hat sich herausgestellt dass sie aus Schottland kommt, und sogar in der Nähe von der Stadt in der meine Tante lebt. Wir haben Handynummern getauscht und ich habe ihr versprochen mich zu melden wenn ich mal bei meiner Tante bin. Es tut gut mal wieder mit einem Mädchen in meinem Alter zu reden die keine Ahnung von meinen Problemen hat. Mittlerweile bin ich kurz vor dem Hotel und obwohl es fast Mitternacht ist, Joy schläft schon längst in ihrem Kinderwagen, stehen immer noch etwa 10 Mädchen vor dem Eingang und versuchen verzweifelt am Security vorbei zukommen. Sofort verspüre ich wieder Mitleid, da kommt mir eine geniale Idee. Schnell setze ich mich auf eine Bank und tippe eine Nachricht an Liam, da er gerade on ist. Als seine Antwort kommt, muss ich grinsen und voller Vorfreude maschiere ich auf Lucas zu, der den Eingang bewacht. Ich flüstere ihm etwas ins Ohr, woraufhin er heftig den Kopf schüttelt. Sofort halte ich ihm die Nachricht von Liam vor die Nase und endlich gibt er sich geschlagen. Über Funk gibt er einem Martin Bescheid, dass er ihn ablösen soll. Solange bringt er Joy zu Lou und Tom und bereitet alles vor. Als Martin endlich eintrifft stelle ich mich vor die Mädchen und räuspere mich einmal. 'Ok, hallo alle zusammen. Ihr seid also One Direction Fans?' Sofort kreischen die 12 restlichen Mädchen los. 'Na gut, dann passt mal auf. Ich finde es unglaublich von euch, dass ihr den ganzen Tag hier steht nur um die Jungs zu sehen. Das ist super lieb von euch und die Jungs wissen das auch zu schätzen. Leider dürfen sie das Hotel nicht verlassen um euch hallo zu sagen.' Trauriges Gemurmel setzt ein. 'Aber..' fahre ich fort 'ich habe gerade Liam geschrieben und er spricht nichts dagegen das ihr mit rein dürft um sie zu treffen.' Das Gekreische geht augenblicklich wieder los und ich muss mir die Ohren zuhalten. 'Ihr seid ja nur noch 12, das geht in Ordnung. Wir machen drei Vierergruppen. Ihr habt jeweils 10 Minuten für Autogramme, Bilder und so weiter. Aber als Gegenleistung erwarte ich, dass ihr auf mich hört und das ihr nicht ausrastet, ok?' Mit großen Augen blicken sie mich an und es macht mich richtig glücklich zu sehen wie sehr sie sich freuen. Ich deute ihnen mir zu folgen. In der Lobby wartet Lucas. Ich sage den Mädchen kurz das sie warten sollen und eile auf ihn zu. 'Also, das Treffen findet im Besprechungsraum der Jungs statt. Aber nicht länger als eine dreiviertel Stunde, sie haben morgen schließlich ein Konzert.' Dankbar nicke ich und gehe wieder zu den Mädels, die sich begeister unterhalten. 'Na dann kommt mal mit!' Lucas bringt uns bis vor den Besprechungsraum und verschwindet darin. Um ein paar letzte Sachen zu regeln, wie er sagt. Wenig später kommt er wieder raus. 'So, also Devin hat euch ja schon gesagt wie das ablaufen wird. Bitte, haltet euch zurück. Die Taschen bleiben draußen, nur Handys und Kameras dürfen mit rein.' rasselt er herunter. Ein etwa 13-jähriges Mädchen hebt schüchtern die Hand. Auffordernd nickt Lucas ihr zu. 'Ehm.. also erstmal danke. Und zweitens, darf ich meine CD mitnehmen, ich würde gerne ein Autogramm darauf haben?' 'Na gut, nehmt auch die Sachen mit auf die ihr ein Autogramm wollt. Solange es keine Waffe ist..' gibt er sich geschlagen. Er geht wieder in das Besprechungszimmer und die Mädchen wenden sich mir zu. 'Wer bildet die erste Vierergruppe?' frage ich. Drei Freundinnen und das kleine Mädchen das sich gemeldet hat, heben die Hand. Ein weiterer Securitymann kommt um die Ecke und besteht darauf, die vier abzutasten. Mensch, diese Mädchen stehen doch nicht den ganzen Tag vorm Hotel nur um die Jungs abzustechen! Als alle 12 durchsucht sind, natürlich wurde keine Waffe gefunden, öffne ich die Tür und warte bis die Mädchen drinn sind. Sofort halten sie nach den Jungs Ausschau. Doch die sind noch nicht da. 'Wollt ihr was trinken oder so? Ich weiß nicht wann sie kommen.' biete ich an. Doch die vier sind wohl viel zu aufgeregt. Der Raum ist ziemlich groß und in der Mitte steht ein rießen Tisch mit ungefähr 40 Stühlen. Ich setze mich auf einen Stuhl und die Mädchen nehmen gegenüber von mir Platz. Während ich mit meinem Handy spiele, unterhalten sich die Mädchen. 'Kannst du glauben, dass wir sie gleich echt sehen?' 'Nein, oh Gott, ich glaub ich flieg gleich um!' 'Meinst du, Harrys Augen sind echt so grün?' 'Und Nialls so blau?' Oh ja, das letzte kann ich bestätigen! Aber Harrys Augen finde ich eher grau. Plötzlich tippt mich jemand am Arm. Es ist eine der drei Freundinnen, etwa 15 Jahre alt 'Woher kennst du Jungs eigentlich?' will sie wissen. 'Ich bin eine alte Freundin von Lou und fange vielleicht bald ein Praktikum als Stylistin an.' erzähle ich spontan. 'Wow! Was würde ich dafür geben um den Jungs so nahe zu sein! Wie sind sie denn so?' Grinsend denke ich an die 5 Idioten 'Louis ist ziemlich lustig und manchmal verdammt kindisch. Aber er ist auch ein guter Freund und weiß wann er ernst sein muss. Harry ist manchmal ziemlich ruhig aber man kann auch verdammt viel Spaß mit ihm haben. Liam kenne ich nicht sooo gut, aber er ist sehr nett und freundlich. Zayn ist mega lustig und kann einen super aufheitern. Niall ist meistens total nett.' Während ich so beschreibe fällt mir plötzlich auf, dass ich die Jungs eigentlich gar nicht kenne. Niall und Louis kenne ich am meisten, aber mit den anderen habe ich noch nicht viel gemacht. Sollte ich mal nachholen. Von den drei Freundinnen erfahre ich das sie 15,15 und 14 sind. Die eine heißt Louise und ist Louis Girl, was mich schmunzeln lässt. Die andere heißt Bridget und mag Zayn am liebsten. Und die 14-jährige heißt Riley und ist Liam Girl. Die Kleinste redet fast gar nicht, wahrscheinlich fühlt sie sich unwohl zwischen den drei Freundinnen. Trotzdem ist ihr die Freude ins Gesicht geschrieben. Als ich sie gerade nach ihrem Namen fragen will, geht die Tür auf und alle halten gleichzeitig den Atem an. Zuerst kommt Liam rein, gefolgt von Harry und Zayn. Zum Schluss kommen noch Louis und Niall rein, die sich flüsternd unterhalten. Die Jungs lassen sich neben mir und gegenüber von den Mädchen nieder. Freundlich begrüßen sie die Mädchen, stellen sich kurz vor und fragen nach ihren Namen. Die Angesprochenen sind erst mal sprachlos, doch das kennen die Jungs wohl schon denn sie wissen genau was sie machen müssen. Schon ein paar Sekunden später unterhalten sie sich, wobei die Jungs sowie die Mädchen von einem Ohr zum anderen grinsen. Man sieht den Jungs an wie gerne sie ihre Fans treffen. Ich klinke mich aus der Unterhaltung aus und tippe auf meinem Handy rum. Kurz bevor die 10 Minuten um sind werden noch unendlich viele Fotos gemacht, Autogramme geschrieben und Umarmungen verteilt. Bei den zwei anderen Gruppen läuft es genauso ab und als ich die Mädchen kurz vor ein Uhr nachts zum Auto bringe, das sie heimfährt, werde ich von allen 12 Mädchen umarmt. 'Irgendwann werden wir uns dafür bedanken, ganz bestimmt.' flüstert mir die letzte ins Ohr, bevor sie ins Auto steigt und davon fährt.
An der Seite ein Bild von Devin mit Joy (:
