Seufzend legte ich meine Arbeitskleidung in den Spind und schloss diesen dann.
Heute war es überraschenderweise ziemlich stressig gewesen. Zu meinem Glück hatte jedoch auch Minjung arbeiten müssen, also war es nicht ganz so schlimm gewesen.Bis auf die Tatsache, dass sie mich nicht leiden konnte und ich sie nicht. Ich wusste nicht, was sie gegen mich hatte. Interessieren tat es mich auch nicht und ich würde einen Teufel tun und sie fragen. Schon seit ich hier angefangen hatte, versuchte sie mich mit ihren Blicken umzubringen und schoss immer wieder gemeine Bemerkungen in meine Richtung ab.
Mir sollte es egal sein. Wenn sie nichts Besseres vorhatte, sollte sie es doch machen. War ja ihr Leben und nicht meins.„Wie lange willst du eigentlich noch hier rumtrödeln? Ich will den Laden schließen", motzte sie mit ihrer viel zu hohen Stimme. Ich rollte mit den Augen und drehte mich um.
„Bin schon fertig", gab ich tonlos zurück und drückte mich an ihr vorbei.
Mit schnellen Schritten lief ich auf die Eingangstür der Tankstelle zu. Kräftig stieß ich diese auf und sofort erfasste mich ein kalter Windstoß. Ich fröstelte und zog den Kragen meiner Jacke weiter hoch.
Auch wenn es eigentlich Sommer war, war es verdammt kalt. Seltsam.Kurz sah ich über die Schulter zurück.
Minjung stand vor dem Tresen. Mit zusammen gekniffenen Augen starrte sie mich an. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinab. Sie war wirklich gruselig.
Ich hatte nicht den blassesten Schimmer, was sie zurzeit für ein Problem hatte. Ihr Verhalten war noch schlimmer als sonst. Vielleicht lag es ja daran, dass sie mir die Schuld gab für den Überfall.
Ja, richtig gehört.
Minjung gab mir die Schuld. Weshalb auch immer. Dass das total dämlich wie auch unlogisch war, schien sie nicht einsehen zu wollen.
Kopfschüttelnd wandte ich mich ab und ging los. Eine Schüssel Ramen und mein Bett warteten auf mich. Es war stockdunkel. Das einzige Licht war das der Straßenlaternen. Mir wurde etwas unwohl zumute. Ich mochte es nicht, alleine um diese Uhrzeit draußen zu sein, aber ich hatte keine andere Wahl.
Knappe zehn Minuten war ich unterwegs, als ich innehielt. Mein Blick blieb an einer Hauswand hängen. Dort stand jemand.
Ich kniff die Augen zusammen, versuchte, die Person so genauer ausmachen zu können. Es klappte nicht. Das Licht der Laternen war einfach zu schwach. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Die Person war ganz in schwarz gekleidet, hatte sich eine Kapuze über den Kopf gezogen.
Schluckend senkte ich den Kopf, ging weiter und beschleunigte meine Schritte. Ich sollte schauen, dass ich so schnell wie möglich hier wegkam. Die Hände vergrub ich tief in meiner Jackentasche, als ich an der Person vorbeiging. Kurz darauf ertönte eine mir vertraute Stimme, brachte mich dazu innezuhalten.
„Willst du mich nicht begrüßen oder ignorierst du mich lieber?" Taemin.
Ich erzitterte und stieß die Luft, die sich in meinen Lungen angesammelt hatte, wieder aus. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ich für einen kurzen Moment den Atem angehalten hatte.
Langsam drehte ich mich um, starrte ihn ein paar Sekunden an, bevor ich den Mund öffnete.„Du bist ein Krimineller. Denkst du, ich will mich länger als nötig mit dir abgeben?"
Meine Worte waren zwar hart, aber wahr.
„Ich habe niemanden umgebracht", gab er trocken zurück.
Seine Augen fixierten mich intensiv. Ein Schauer lief meinen Rücken hinab. Ich konnte nicht wegschauen. Dieses Blau seiner Augen fesselte mich einfach.
Auf seiner Stirn klebte nun ein kleineres Pflaster. Die Wunde war also schon fast verheilt.
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Pressure ║ Taemin [✔]
FanfictionMal abgesehen von unserer ersten unbedeutenden Begegnung, war die zweite wirklich schrecklich. Dass ich ihn nicht mehr sehen wollte, schien er anscheinend nicht verstanden zu haben. Warum auch sonst sollte er mir immer wieder auflauern und mich ner...