„Taemin", jammerte ich, „ich muss zur Arbeit. Lass mich los!"
Grummelnd ließ mein Freund mich endlich los.
Mein Freund.
Das klang so ungewohnt.
„Kannst du dich nicht krankmelden?", fragte er mich rau. Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Er sah so süß aus. Verschlafen funkelten mich seine blauen Augen an. Die Haare hingen ihm wirr vom Kopf.
„Nein, kann ich nicht. Das ist mein Job. Ich brauche das Geld", gab ich kichernd zurück und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann stand ich auch schon auf, um mich fertig zu machen.
Taemin gab ein unzufriedenes Stöhnen von sich.Es war früher Nachmittag. Eigentlich schlief ich nie solange, allerdings war ich mit Taemin die halbe Nacht unterwegs gewesen.
Er hatte mir die verschiedensten Plätze gezeigt, mich in ein Viertel entführt, wo sogar noch nach Mitternacht Läden offen gehabt hatten. Es war wirklich vollkommen neu für mich gewesen.
„Wie lange musst du arbeiten? Ich hole dich ab", meldete mein Freund sich zu Wort.
Ich zog mir gerade eine normale Jeans an.„Bis 23 Uhr", antwortete ich ihm und streifte mir nun das dünne T-Shirt über den Kopf. Meine Schuhe standen schon im Gang. Schminken würde ich mich nicht. Heute war ich dafür noch nicht wach genug.
„Okay."
Meine Augenbrauen hoben sich.
Das war alles, was er noch zu sagen hatte?Verwundert musterte ich ihn einen Moment lang, schüttelte dann den Kopf und verließ das Schlafzimmer. Schnell zog ich Turnschuhe und Jacke an.
Gerade als ich die Wohnung verlassen wollte, schlangen sich zwei Arme von hinten um meine Taille.
„Du willst doch nicht wirklich einfach so gehen? Krieg ich keinen Abschiedskuss?"Ungewollt fing ich an zu grinsen. Meine Gefühle fuhren derweil wieder Achterbahn.
„Du tust ja so, als wäre ich die nächsten paar Tage nicht da", gab ich amüsiert zurück und drehte mich zu ihm um.
„Für mich werden sich die nächsten Stunden auch wie Tage anfühlen", gab Taemin trotzig zurück.
Ich kicherte. Mein ganzer Körper kribbelte.Taemin gab sich Mühe um mich und behandelte mich beinahe schon wie eine Prinzessin. Das hatte er mir gestern gezeigt. Zudem benahm er sich auch noch des Öfteren wie ein kleines Kind, was mich erst recht einen Narren an ihm fressen ließ.
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, dann wich ich auch schon vor ihm zurück und verschwand aus der Wohnung.
„Yah! Das kann doch nicht alles gewesen sein", rief er mir empört hinter her.
Ich lachte nur und ging weiter die Treppen runter.
Natürlich hätte ich ihn noch länger küssen wollen, aber ich wusste, dass ich dann gar nicht mehr von ihm loskommen würde. So verrückt es auch klang, aber Taemin war wie eine Droge für mich.
Seufzend schüttelte ich den Kopf und lief schließlich los. Es waren gute 15 Minuten vergangen und Taemin war immer noch nicht aufgetaucht, obwohl er gesagt hatte, er würde mich abholen. Ich machte mir etwas Sorgen. Es passte einfach nicht zu ihm.Vielleicht war er ja eingeschlafen oder hatte es einfach vergessen. Ich wollte wirklich daran glauben, dass er wegen einer harmlosen Sache nicht aufgetaucht war. Allerdings versuchte meine innere Stimme mir einzureden, dass er wahrscheinlich irgendwas Kriminelles am Laufen hatte.
Ehrlich gesagt, war ich etwas frustriert deswegen.
DU LIEST GERADE
Pressure ║ Taemin [✔]
FanfictionMal abgesehen von unserer ersten unbedeutenden Begegnung, war die zweite wirklich schrecklich. Dass ich ihn nicht mehr sehen wollte, schien er anscheinend nicht verstanden zu haben. Warum auch sonst sollte er mir immer wieder auflauern und mich ner...