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Am nächsten Tag hatte ich bis zum frühen Nachmittag Schicht, was ganz gut so war. Gestern Abend hatte mich noch eine andere Kollegin gefragt, ob ich nicht mit ihr tauschen könnte. Natürlich hatte ich sofort zugesagt. 

Wer wollte auch schon freiwillig mit Minjung Schicht haben?

War zwar hart und auch gemein, aber es war nun mal so. 

Das Beste an der ganzen Sache war nun, dass ich den restlichen Tag weiter meine Serien schauen konnte. Ich war ein kleiner Serienjunkie. 

Im Moment befand ich mich noch in der Stadt. Immerhin musste ich auch mal wieder meinen Kühlschrank füllen. Dieser war nämlich schon seit einer halben Woche ziemlich leer.
Wenn ich nicht verhungern wollte, musste ich also wohl oder übel neue Lebensmittel kaufen.
Gerade wartete ich darauf, dass die Kassiererin mir endlich mein Wechselgeld gab.
Es dauerte noch einige Sekunden, bis ich schließlich gehen durfte.

Artig wie ich war, bedankte ich mich und wünschte ihr noch einen schönen Tag. Dann verließ ich fast schon fluchtartig den Laden. Draußen steckte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren, schulterte meinen Rucksack, in den ich zuvor noch die zwei Einkaufstüten verstaut hatte. 

Die Hände in den Jackentaschen vergraben, ging ich den Gehsteig entlang.
Zu meinem Glück befand sich meine Wohnung in der Nähe. Selten erwischte man eine so billige Wohnung nahe der Stadtmitte. Allerdings sah sie auch entsprechend aus.
Ich konnte von Glück reden, dass das Gebäude, in dem ich wohnte, noch nicht auseinandergefallen war. Umziehen konnte ich jedoch nicht.
Dafür hatte ich erstens nicht genügend Geld und zweitens musste ich froh sein, dass ich überhaupt eine Wohnung hatte. 

Vollkommen in meinen Gedanken vertieft, merkte ich gar nicht, dass ich schon fast Zuhause war. Hätte nicht jemand wie gestört auf die Hupe seines Autos gedrückt, wäre ich wohl weitergelaufen.
Erschrocken zuckte ich zusammen und stolperte ein paar Schritte nach vorne. 

Beinahe hätte ich mit dem Boden Bekanntschaft gemacht, wenn mich nicht jemand am Arm gepackt hätte. Fluchend richtete ich mich wieder auf, drehte das Gesicht in die Richtung meines Retters und stöhnte gleich darauf genervt. 

Das durfte doch nicht wahr sein!

Warum zur Hölle war Taemin schon wieder hier?!

„Hey", grinste er mich fröhlich an und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. So wie auch schon die letzten Male, hatte er sich eine Kapuze über den Kopf gezogen. Komischer Style. 

„Was willst du hier?", kam ich gleich zur Sache, auch wenn es mich nicht interessierte. 

Ich wollte den Blonden so schnell wie möglich loswerden. Also sollte er sagen, was er zu sagen hatte und sich wieder verziehen. 

„Hast du Zeit?"

War ja klar, dass er mich das fragte. Ich rollte mit den Augen und drehte mich auf dem Absatz um. Mein Weg führte mich zur Eingangstür. Taemin folgte mir, was ich nicht weiter beachtete. 

„Klar, hab ich Zeit", antwortete ich ihm. 

Aus den Augenwinkeln sah ich, wie seine Augen zu funkeln begannen. 

„Nur nicht für dich!", fügte ich energisch hinzu und sperrte die Tür auf. 

Augenblicklich erlosch das Funkeln in seinen blauen Augen. Enttäuschung machte sich in ihnen breit. Verwirrt blinzelte ich und warf ihm einen kurzen Blick zu. 

Still lag sein Blick auf mir. Ich wusste nicht, was ich davon jetzt halten sollte. Seine Reaktion war komisch. Vor allem verstand ich nicht, warum Taemin etwas mit mir unternehmen wollte. 

Pressure ║ Taemin [✔]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt